SV 34

StarkVital Nr. 34 Ausgabe

DAS MAGAZIN FÜR EIGENVERANTWORTLICHE MENSCHEN AB 60 STARK VITAL Nr. 34 Januar/Februar 2024 · 7. Jahrgang www.starkvital.tv Schweiz CHF 7.–

HEALTH TRIBUNE Longevity Erste Convention in Locarno zum Thema LANGLEBIGKEIT WERNER KREBS Fitness-Experte & Autor, dem die Gesundheit der Menschen am Herzen liegt Kinofilm über Diana Nyad Sie schwamm mit 64 von Kuba nach Florida Fitness-Pioniere sind heute LONGEVITY-Pioniere

Français 66

Italiano 70

HEALTH EXPO BASEL 2024 Samstag, 25. Mai 2024

GESUNDHEITSERLEBNISTAG | GESUNDHEITSKONGRESS | CHECK-UP-DAY BIKE & RUNNING | FITNESS, WELLNESS & BEAUTY | FITNESS BUSINESS CAMPUS

Inhalts verzeichnis

Editorial

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Event Nachrichten

Betrug an älteren Menschen

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Werner Krebs - Seite 6

Karin Albrecht - Kongressbericht vom 11.11.23 - Zürich 14 Dr. med. J. Kuoni - Wozu bezahlen wir hohe KK-Prämien? 16 Urinverlust bei Sportlerinnen und älteren Frauen 18 EUGA Kongress vom 1.12.23 - Mendrisio 20 Yvonne Keller Kolumne mit Sandra Neukom 22 Vorteile veganer Kombiproteine 23 Eine 13. AHV Rente, natürlich JA stimmen 24 Carmen Schiltknecht Kolumne 25 Was macht...? Werner Näpfer - Jahrgang 1951 28 Verlust des Gleichgewichts 34 Vegan News 38 Media News 40 Jürgen Woldt Kolumne 42 Alpenparlament oder Abstimmungsvorlagen 46 Gemeinsam statt einsam - Hausgemeinschaften 48 Nachrichten aus aller Welt 49 Maxi-Basketball Team für Senior:innen 54 Longevity Investors Conference 27.-29.9.23 - Gstaad 59 HEALTH TRIBUNE Gesundheits-Charta 62 HEALTH TRIBUNE «Longevity» Kongress in Locarno 64 En français 66 In italiano 70 Klagemauer 74 Fortsetzungen 76 Leserbriefe 78 Kleininserate 80 Impressum 81 Selbstverteidigung 60+ 82 Gesundheits-Test-Diplome 83

Diana Nyad - Seite 10

Geert J. Lemmens - Seite 30

Beat Gasser - Seite 36

Bryan Johnson - Seite 56

Anzeige

Medica 2023 - Seite 60

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STARKVITAL 60+ 34

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Edi torial

Offener Brief an die Verantwortlichen vom Schweizer Gesundheitswesen

An die Direktorin, Frau Anne Lévy vom BAG (Bundesamt für Gesundheit) in Bern Dieser offene Brief geht nicht an den Bundesrat, denn weder Herr Berset noch seine Vorgänger:innen haben es geschafft, den Selbstbedienungsladen GESUNDHEITSWESEN zu refor mieren. Im Gegenteil, jedes Jahr steigen die Kranken kassenprämien. Eine Schande, dass die Zuständigen nicht zur Verantwortung gezogen werden können! Die neue BR:in wird es wohl auch nicht schaffen...!!! Bitte lassen Sie folgende Zahlen immer wieder vor Ihrem geistigen Auge Revue passieren: A. 90 Milliarden Franken kostet das Gesundheitswe sen im Jahr, bald 100 Milliarden, bei einer Bevölke rung von 9 Millionen Menschen. B. 12.5 Milliarden Franken kostete der Gotthard-Basis tunnel (Eisenbahn) für die 57 Kilometer lange Stre cke. EIN JAHRTAUSENDWERK! C. 686 Millionen Franken kostete 1980 der erste 17 Kilometer lange Autobahn-Tunnel durch den Gott hard. DAS JAHRHUNDERTWERK! D. Ungefähr 3 Milliarden Franken kostet, die sich jetzt im Bau befindende zweite Röhre Autobahn-Tunnel. Folgende Aussage soll schockieren: Jedes Jahr könnten sieben Basis-Zug tunnels (57km) wie das Jahrtausendwerk unter dem Gotthard gebaut werden. Aber Bundesbern ist unfähig, den Selbstbe dienungsladen Gesundheitswesen zu re formieren, vielleicht hier einmal mit NOT RECHT einschreiten, scheint bald die ein zige Regierungsform in Bern zu sein. Unsere Gesundheitsausgaben lassen sich im Ver gleich nicht erklären! Und die 90 Milliarden Franken für das Gesundheits wesen werden JAHR für JAHR ausgegeben. Laut Medienberichten werden rund 8 Milliarden Franken für Medikamente ausgegeben. Wo also flie ssen die restlichen 82 Milliarden hin? In den 42 Jahren als Herausgeber verschiedener Magazine und Zeitungen habe ich Folgendes zu sammengerechnet, um der Leserschaft aufzuzeich nen, wie absurd hoch die Gesundheitskosten im Vergleich stehen. Mit diesen 90 Milliarden Franken könnte die Schweiz sieben x 57 Kilometer lange ALPTRANSIT Basis tunnels für den Schienenverkehr schaffen (von den Strassentunnels gar nicht zu reden!) Jedes Jahr! In der SV Nr. 33 Ausgabe habe ich auf der Seite 62 unter der Rubrik «Klagemauer» folgendes abgedruckt (siehe auch www.starkvital.tv auf HOME als PDF ersichtlich): Das BAG ist komplett überfordert in Sachen Gesundheitswe sen (vor allem auch für ältere Menschen). Als Herausgeber eines Magazins versende ich doch da und dort E-Mails an Institutionen und frage an, ob auch sie ein

Abo für das StarkVital60+ Magazin lösen möchten. Ein Kader mitglied (wenn man dem so sagen kann) vom BAG schrieb, dass das BAG, falls überhaupt, nur wissenschaftliche Maga zine abonniere. Ich habe dann ihm den LINK (siehe folgender QR Code) gemailt und dazu geschrieben, dass das BAG in Sachen Muskeltraining um zehn bis 15 Jahre hinter dem Wissensstand z.B. der Japaner hinterher hinke. In der Tat kam eine Antwort zurück: «So visionär sei das BAG tatsächlich nicht unterwegs». Es folgte ein reger E-Mail Austausch. Zu ihrem heutigen Wissens stand sendete mir das BAG folgenden LINK zu einem Informationsprospekt, der älteren Menschen erklärt, wie sie auf ihre Gesundheit achten sollten (siehe QR Code). Wir aus der Präventionsindustrie FITNESS- oder immer mehr HEALTH-CENTER können darüber nur schmunzeln. Der Klagemauer-Text aus der SV 31 zum Thema BLIIB FIT (eine Produktion vom St. Galler Amt für Gesundheitsvorsorge) wurde hiermit nur be stätigt: Öffentliche Einrichtungen - BAG, Universitäten - Geriatrie und Altersforschung der Universität Zürich, liegen in ihrem Wis sensstand Jahre hintennach. So beisst sich weiterhin die Katze selber in den Schwanz. Das BAG sowie Institutionen wie Pro Senectute machen scheinbar nur das, was die UNI Zürich empfiehlt; die betref fende Abteilung der UNI Zürich liegt in den Händen wohl einer Person, die nicht mehr mit der Zeit Schritt hält. In der Schweiz steckt der Wissensstand in Sachen aktives und intensives Muskeltraining für ältere Menschen (siehe Japan und folgen den QR-Code dazu) in den Kinderschuhen. So werden auch in Zukunft die KK-Prämien weiter steigen, weil in Bundesbern einfach niemand das Wissen hat, die richtigen Entscheidun gen zu fällen. Hier meine E-Mail vom 15. September an die führenden Ent scheidungsträger beim BAG: Sehr geehrte Herren, Beziehe mich auf die diverse E-Mail-Korrespondenz zum Thema PLAN B. Ich hoffe, dass Sie die aktuelle Ausgabe vom StarkVital Nr. 32 erhalten und gelesen haben. Gerne sende ich folgend nochmals den LINK von den 7 PDF Seiten zum Thema Muskeltraining für ältere und sehr alte Men schen (vor 17 Jahren, im Jahr 2006 veröffentlicht). Bundesbern, das BAG braucht dringend einen UP-DATE, aber unmöglich in jetzigen, festgefahrenen Strukturen. Man sieht ja jetzt die vielen Diskussionen zu den extrem hohen Krankenkassenbeiträgen und wie immer die seit Jahrzehnten bis heute erfolgreiche SCHULDZUWEISUNGEN - Zum Glück werden NICHT MEHR die Versicherungsnehmer:innen an den Pranger gestellt, denn diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. 5,5 Milliarden kosten die Prämienverbilligungen Bund und Kan tone jedes Jahr, genauso viel wie das Militärbudget (Stand 2022). Ein offensichtlicher Kuhhandel, um das Volk ruhig zu stellen (Habe immer gestaunt, warum die Schweizer nicht auch ihre «Gilets jaunes» anziehen). Jetzt kommt aber der Mittelstand finanziell massiv unter Druck, der KEINE Prämienverbilligung erhält u.a. wegen einem kom plett überholten Gesetz aus dem Jahr 1915, Thema EIGENMIET WERT! Die Preise steigen überall und nicht die ganze Schweizer Bevöl kerung arbeitet bei Bund oder Kantone mit Sonderprivilegien! Darum braucht es dringend einen PLAN B. Wann können wir uns einmal alle zu einem TASKFORCE Meeting treffen? Einfach ohne Vorurteile, ohne Schuldzuweisung, ohne aktuelle Akteure, Verbände, Lobbyisten, Regierungsvertreter usw. einfach nur SIE ALS EXPERTEN VOM BAG und ich - Punkt.

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Jedes Jahr könnten «7» x 57km-Basistunnels wie das Jahrtausendwerk unter dem Gotthard gebaut werden..

aber die 7 Zwerge hinter den 7 Bergen * schauen nur zu, unfä hig den Selbstbedienungsladen Gesundheitswesen zu refor mieren, vielleicht auch hier einmal mit «NOTRECHT» zu regie ren, scheint bald die einzige Regierungsform in Bern zu sein.

als echter Gesundheitsexperte: Je länger der Prospekt ist, desto mehr verstecken sich die Redakteure dahinter, um Schutz zu suchen. Falls irgendetwas nicht stimmt, dann schiebt man sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe, siehe heutige und ver gangene Argumentationen, wenn keine logischen Antworten zu immer steigenden KK-Prämien erklärbar sind! Habe ich, Stand heute, eine Antwort aus Bern erhalten? Natürlich nicht, ich bin ja kein GOTT in WEISS. Resumé: Das Schweizer Volk kann nicht auf Bundesbern, dem BAG oder dem Bundesrat zählen. Sie wollen oder sie können nicht innovative Lösungen umsetzen zur Abschaffung eines veral teten, nicht funktionierenden Systems (siehe QR-CODE aus Japan aus dem Jahr 2006). Meine Empfehlung zum neuen Jahr 2024 ist klar. Sie ist die gleiche Empfehlung wie bereits in den Jahren zuvor: Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich und muss auf seinen Körper achtgeben – ganz so, wie er es mit seinem Auto macht: Warten und pflegen! Natürlich gibt es auch ver antwortungsvolle Ärzte, die ihren Patient:innen statt Pillen, Muskeltraining verschreiben. Um eine tiefgreifende Reform durchzuführen wird es jedoch noch lange dauern, es sei denn, das bislang bequeme und gehätschelte Schweizervolk geht endlich nach Bern demonstrieren– und zwar über 1 Million Schweizer:innen. Denn Bundesbern reagiert nur auf DRUCK. Das haben wir in den letzten drei Jahren erleben können, als in der Schweiz dreimal das NOTRECHT übernommen wurde. Alles Gute für das neue Jahr und vor allem FRIEDEN auf der

Sie haben bestimmt auf den Seiten 66 und 67 gesehen, dass ich daran bin, nationale und internationale SELBSTVERTEIDIGUNG Kurse für Menschen 60+ bis 90+ zu organisieren (geht natürlich nur für die, die auch FIT genug sind, d.h. genügend MUSKULA TUR haben, um überhaupt an z.B. ON-LINE Kursen teilzuneh men). Auch hier bin ich als VISIONÄR unterwegs, die internationale brutale Gewalt gegenüber älteren Menschen (Schuldzuweisung in vieler Hinsicht) wird auch die Schweiz schneller treffen als gedacht. Die Zeit läuft uns allen in vielen Dingen davon und so wünsche ich es mir als Schweizer Bürger, als eigenverantwortlich leben der Mensch, dass nach unserem Treffen, doch schnell gute Lö sungen vom BAG initiiert werden, ohne dass diese Aktionen (Bewilligungen) noch während Monaten und Jahren vom NR und SR und BR hin und her geschoben werden. JETZT IST ES 10 SEKUNDEN VOR ZWÖLF! Warte gespannt auf einige Terminvorschläge, damit ich Sie alle bald in Bern treffen kann. Mit bestem Gruss vom Lago Maggiore Jean-Pierre Schupp Warte noch heute auf einen Terminvorschlag. Die Herren sind wohl etwas beleidigt, dass ein normaler Bürger ihnen ihr Unwis sen vorhält. Das heutige Gesundheitswesen hat sich an die Wand geknallt: Spitäler unter grossem finanziellen Druck, Entlassungen, Schlie ssungen stehen bevor. Bürger:innen können sich die extrem hohen KK-Prämien nicht mehr leisten. Immer mehr scheint die scheinbar so perfekte Schweiz in vielen Dingen aus den Fugen zu geraten. Das Beispiel vom BAG zeigt, dass jetzt die Zeit der Drei-Affen-Taktik angefangen hat: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Und möglicherweise, typisch Schweizer Politik, den schwarzen Peter weitergeben, wenn die Verantwortlichen zum Thema befragt werden. Das BAG hat mir vorgängig noch folgenden LINK gesendet zum HEPA Netzwerk. Dieser Prospekt zeigt den heutigen Wissens stand (wie gesagt vom BAG, von der bfu und von der Gesund heitsförderung Schweiz unterstützt, vom Bundesamt für Sport). Bewegungsempfehlungen: Nach unten scrollen «Ältere Erwach sene» anklicken, dann unten- HEPA «Booklet» 27 Seiten (Nati onale-Bewegungsempfehlung) anklicken und PDF unten dazu öffnen: Sie sehen, Bewegung wird immer wieder auf Kondition ausge richtet, als ob man mit Wandern, Schwimmen, Joggen seine Körpermuskeln erhalten oder gar aufbauen könnte. Die älteren Menschen werden im schönen Prospekt in den Zeichnungen meist mit Gehstock, Rollator oder im Rollstuhl gezeigt. Eine Diskriminierung all deren gegenüber, die noch FIT und GESUND sind auch mit 80+ und 90+. So suggeriert sogar der Staat, dass der Mensch im Alter einfach GEBRECHLICHKEIT als Normalität ansehen muss! Dieser «schöne» Hepa.ch-Prospekt kostete Millionen, wenn alle, die daran mitgewirkt haben, ihre Arbeit dazu in Rechnung stel len konnten. Das Glossar mit verschiedenen Studien zeigt mir

Welt wünsche ich der ganzen Leser schaft. Ihr Jean-Pierre Schupp

Jean-Pierre Leonhard Schupp

Biologisches Alter "54" Gesundheits experte Buchautor 5. Dan Black-Belt Karate/Kick boxen Lebenslauf und Kontakt aufnahme: www.starkvital.tv Unsere Kolumnisten

* Kein Grimm Märchen - Text Ähnlichkeiten mit lebenden oder realen Per sonen sind frei erfunden!

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Inter view

WERNER KREBS Bestseller-Autor Jean-Pierre Schupp im Gespräch mit einem der Ur-Väter in der Fitnesscenter-Industrie

JPS: Werner, Du bist ein Pionier der Fit nessbranche der ersten Stunde. Wie siehst Du die Entwicklung der Fitnessin dustrie? WK: Anfangs der 1970er Jahren gab es in Sachen Körpertraining ein Umdenken. Die Zeit des Bodybuildings bekam, als das Doping überhand nahm, Risse. Es gab ein paar Wenige, die wollten genau wissen, wie der Körper ohne Doping auf Belas tung reagiert. Die damaligen Wissens hungrigen waren allen voran Arthur Jones, Werner Kieser, Josef Schnell und meine Wenigkeit. JPS: Was sind Deine Verdienste aus den Gründerjahren? WK: Ich wurde anfangs der 1980 Jahre zum Gründungspräsidenten der Interes sengemeinschaft zur Förderung der Fit ness in Europa (IGF) gewählt. Dadurch gelang es mir, einen wissenschaftlichen Beirat zu installieren. Ich wollte alles,

WK: Ja, so sagen es leider all die Volksläufer, aber es stimmt halt nicht, es sei denn, das Lau fen dauert nicht länger als acht bis zwölf Minuten und der Puls erreicht innerhalb dieser Zeit ca. 220 Pulsschläge abzüglich Anzahl Lebensjahre. Dieser sogenannte Maximalpuls lässt durch Hyper trophie das Herz stärker werden. Lass es mich so sagen: Je länger das Laufen dauert, desto mehr Abbauendes (kataboles) entsteht für den Bewegungsapparat und desto weniger Aufbauendes ent steht für die Pumpleistung des Herzens. JPS: Es gibt aber doch so viele Laufveranstaltungen und der Beliebtheitsgrad nimmt ständig zu. Können sich so viele Laufbegeis terte irren?

WK: Die Veranstalter von Volksläufen, Marathon oder Tri athlon Veranstaltungen meinen wirklich, sie tun etwas Gutes für die Volksgesundheit. Aber sie irren sich gewal tig. Man muss sich mal so einen Volkslauf anschauen: Da stehen die Eltern an der Laufstrecke, die ihre Kinder anfeuern und nach vorne puschen. Ich bin ganz sicher, keine dieser Eltern würden wissentlich etwas Schlechtes für ihre Kinder tun, oder sie dazu animieren. Sie tun es, weil es viele anderen Eltern auch tun. Viele Anhänger von Volksläufen meinen sogar, das Laufen sei gut für die Persönlichkeitsbildung und reden sich so das Laufen schön. JPS: Werner, Du hast Dein ganzes Berufsleben der Fitness branche gewidmet. Jetzt hast Du Deine Biografie auf 650 Sei ten niedergeschrieben. Was ist so speziell an Deinem Berufs leben, das Dich veranlasst hat, dieses Buch zu schreiben? WK: Mein Leben zeigt auf, wie aus einer schwierigen Kind heit ein erfolgreiches Leben entsteht. Im Buch beschreibe ich zudem, dass die Kommunikation und nicht das Produkt oder Dienstleistung der Schlüssel zum Erfolg darstellt. Dar über hinaus ist im Buch detailliert dargestellt, wie ein Leben nach ethischen Grundsätzen, sowie beruflich und privat harmonisch und glücklich sein kann. JPS: Wie bist Du aufgewachsen? WK: Ich war ein Strassenkind. Nach der Scheidung meiner Eltern wurden wir – ich habe noch zwei Brüder – vonein ander getrennt. Der jüngere Bruder kam nach Biel in eine Familie. Mein älterer Bruder kam nach Thun und ich kam als Verdingbub nach Riggisberg. Als es um den Übertritt in die Sekundarschule ging, hat die Lehrerschaft meine Pflegeel tern gefragt, ob sie denn Wert auf Bildung für mich legen würden? Ich verblieb in der Primarschule und kümmerte mich als 12-jähriger Bub selber um Bildung. Ich erhielt durch meine Initiative jene Bildung, die für Sekundarschüler vorbehalten war und konnte den Beruf des Maschinenbau ers erlernen. JPS: Als ich gelesen habe, wie Du aufgewachsen bist, war ich beeindruckt und wünschte, dass mehr Menschen ihren Erfolg selbst in die Hand nehmen würden.

was durch Training für die Gesundheit aufbauend (anabol) wirkt, mit dem wissenschaftlichen Beirat erarbeiten. Ich wollte allem auf den Grund gehen. Ob es die Temperatur in der Sauna betraf, die Wassertemperatur im Whirlpool, oder welches Krafttraining die wenigsten Gesundheit abbauen den (kataboles) Risiken birgt. Ich wollte einfach alles wissen und in der Fitness Branche verbreiten. JPS: Dieses immense Wissen, das in den ersten Stunden erforscht wurde, ist heute in der Fitnessbranche Allgemein gut? WK: Leider Nein. Es waren unglaubliche Kräfte, die in jede Richtung zu ziehen begannen. Allen voran die Nahrungs Ergänzungs-Industrie, die Gerätehersteller, die Leistungs sportler und, last but not least, die ständigen Veränderun gen der Angebote in den Fitnesscentern. Heute herrscht in der Fitnessbranche ein heilloses Durcheinander. Jeder Fitnesscenter-Betreiber versucht, mit seinem sogenannten einmaligen Angebot, Mitglieder zu gewinnen. Das leider in vielen Fällen mit mässigem Erfolg. Sie beschäftigen sich mit ständigen Angebotsanpassungen, statt sich ernsthaft um dem Nutzen für die Kunden zu bemühen. JPS: Was meinst Du mit dem Nutzen für die Kunden? Wie soll er denn sein? WK: In den Fitnesscentern sollte ein Angebot bereitstehen, das den Kunden einen Gesundheit-aufbauenden (anabolen) Nutzen verspricht. Ich plädiere dafür, dass Sportarten nicht zum Angebot eines Fitnesscenters gehört. Sport ist das ureigenste Betätigungsfeld der Sportvereine. Dort ist Sport wirklich am schönsten. JPS: Kannst Du diesen Zusammenhang noch etwas konkre tisieren? WK: Der Fitnessanbieter hat zur Aufgabe, den Menschen die Kraft, Beweglichkeit und die Ausdauer zu steigern. Der Sportverein verbessert die Leistung in den Sportarten durch ständiges Wiederholen. Die Definition von Leistung ist Arbeit pro Zeit. Die Definition von Training ist die Ermü dung, um Anpassung (Hypertrophie) der Skelettmuskulatur und des Kreislaufsystems auszulösen. Die Vermischung von Sport und Training ist leider in den heutigen Fitnesscentern vorherrschend und dementsprechend kontraproduktiv. JPS: Wie kann ich das verstehen? So werden beim Laufen zwar die Gelenke belastet, aber anderseits wird das Herzkreis lauf-System trainiert?

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WK: Ja, es gibt viele Menschen, die in ärmlichen und schwierigen Verhältnissen aufwachsen. Das Buch zeigt, wie sich jeder aus eigener Kraft heraus mit Leistungsbereit schaft und grossem Willen, Ziele setzen kann und diese verfolgen und erreichen kann. JPS: Wie kam es dazu, dass Du in der Fitnessbranche sess haft wurdest? WK: Es war ganz eigenartig, ich hatte offenbar eine fast unglaubliche sportliche Begabung. Was es auch immer war, ich konnte Wettkämpfe mühelos gewinnen. Das Kunstturnen und das Skifahren mochte ich besonders. Schon früh wollte ich die sportlichen Fähigkeiten weitergeben. Schnell wurde mir aber klar, dass Sport vor allem Freude macht, wenn man immer besser wird, oder am Besten noch gewinnt. Ich wollte wissen, was für die Gesunderhaltung und den Auf bau des Bewegungsapparates das Richtige ist. Es beschäf tigte mich zusehends, dass unsportliche Menschen zwar die Zähne putzen, aber den Bewegungsapparat sträflich vernachlässigten. Dies wollte ich ändern. JPS: Werner, Du standest doch oft im Schatten von Werner Kieser. Störte Dich das nie? WK: Nein, es war ja nicht so. Ich war doch derjenige, der die Kieser-Trainingscenter im Jahr 1985, als es fast allen seiner Franchise-Nehmern schlecht ging, beraten, saniert und zum Erfolg verholfen hat. Ich war derjenige, der in den 1990er Jahren mit Swiss Training der grösste Fitnessanbieter in Europa wurde. Zudem war ich während zwei Jahrzehnten der Nautilus-Generalvertreter im deutschsprachigen Raum. In jenem Vierteljahrhundert war ich der weltweit erfolg reichste Generalvertreter von der Firma Nautilus Sports / Medical Industries Inc. Werner Kieser hat mich zu jeder Zeit als Freund wahrgenommen. Er gab mir sogar den Beinamen «Verkaufsgenie» Seine Persönlichkeit war beeindruckend. Er fehlt mir als verlässlicher Freund bis heute. JPS: Nautilus Trainingsgeräte waren bis Ende des Jahrtau sends die bekanntesten Krafttrainingsmaschinen. Warum sind sie es heute nicht mehr? WK: Während meiner Zeit, in der ich für die Firma Nautilus gearbeitet habe, wurde an der Universität von Florida für Hunderte von Millionen US-Dollar Grundlagenforschung betrieben. Ich war damals im Engineering-Ausschuss und hatte Zugang zu dieser Grundlagenforschung. Die Erkennt nisse sind heute alle vorhanden und öffentlich. Aber im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Fitnessclubbetreiber von diesen Erkenntnissen abgewandt. Es ist ein Desaster, dass es so weit gekommen ist. Die Fitnessindustrie hätte es in der Hand gehabt, die Gesundheit der Menschen in den Fokus zu nehmen. Sie bieten lieber das an, was gerade modern ist, statt das, was für den Bewegungsapparat nütz lich wäre. Die steigenden Krankenkassen-Prä mien haben nicht nur die Gesund heitspolitiker auf dem Gewissen. Die Fitnesscenter haben ihre urei genste Aufgabe sträflich missachtet. Schade, es tut mir in der Seele weh! JPS: Bedeutet es nun, dass die Fitnessindustrie ihren Auftrag verfehlt hat und die Trainierenden nicht den Nutzen ernten, den sie sich erhoffen? WK: Naja, einen Teilnutzen möchte ich den Fitnesscentern nicht ganz absprechen. Aber es wäre schon schön, wenn sich die Menschen, die im Fitnessbereich ihren Lebensun terhalt verdienen, sich weniger an der Esoterik und dafür mehr an Physiologie und Anatomie orientieren würden. Wie der Nutzen für die Fitness Kunden verbessert werden kann, habe ich im Buch konkret beschrieben. Jeder, der beruflich

in der Fitnessbranche tätig ist, bekommt konkretes Know how für seine Arbeit, um Erfolg zu haben. Ich beschreibe, wie die Leser meines Buches ihre kommunikativen Eigen schaften verbessern können. Die Leser bekommen eine Anleitung, wie sie ihre Menschenkenntnisse stetig verbes sern können. Das Buch öffnet dem Leser das Tor zum Erfolg im Beruf und genauso zum Glück in der Partnerschaft. JPS: Ich las im Buch, dass Du den Begriff Gewinnmaximie rung für kritisch ansiehst. Wie meinst Du das? WK: Ich meine damit, dass die meisten Manager die Umsätze aus dem Vorjahr hernehmen, einen gewissen Pro zentsatz draufschlagen, um die neuen Umsatzerwartungen für das neue Jahr zu berechnen. Sie legen ein raffgieriges Profitdenken an den Tag. Sie tun dies Jahr für Jahr. Das einzige Wichtige ist die Gewinnmaximierung. Ich wählte einen anderen Weg. Ich habe mich den Kardinaltugenden verschrieben. Eine der vier Tugenden ist das Masshalten, eine andere ist die Gerechtigkeit. Erst das eigene Masshalten gibt mir die Fähigkeit, das zu erwirtschaf tende Ziel des Unternehmens so zu planen, dass alle Beteiligten mass voll am Ergebnis beteiligt werden. Dieses Verhalten verlangt eine ganz andere Budgetierung, als es bei der gewinnmaximierten Budgetierung der Fall ist. Eine massvolle Budgetvorlage steht dem Leser mei nes Buches zur Verfügung. Er kann die Vorlage für sein Geschäftsfeld einsetzen. Egal, welches Geschäft er betreibt. JPS: Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass Dein Buch zwar Dein spannendes Leben erzählt, aber darüber hinaus ist es auch eine Anleitung für all jene Menschen, die sich im Sportleistungsbereich, im Fitnessbereich und im Fachgebiet Therapie, ihren Lebensunterhalt verdienen. WK: Ja genau, mein Leben war von Höhen und Tiefen begleitet. Ich hatte es mit sehr unterschiedlichen Menschen zu tun. Sie sind geprägt von ihren Vorfahren und haben eine Genetik von ihren Eltern bekommen. Sie leben und reagieren entsprechend ihrer Paradigmen. Aber alle haben eines gemeinsam: Sie brauchen Zuneigung und Anerken nung. Wie ich in der Kommunikation und dem Umgang mit

Menschen zu tollen Erkenntnissen kam, beschreibe ich in einer grossen Klarheit. Ich habe diese Erkennt nisse so beschrieben, dass der Leser alles für sein eigenes Leben anwenden kann. Es ist eine ehrliche Anlei tung für ein glückli ches Berufs-und Pri vatleben. JPS: Gerne empfehle ich Dein Buch jedem, der sich für seine per sönliche Entwicklung interessiert. Beson ders, wenn er auf der Suche nach seiner Identität ist. Danke, Werner, für das Gespräch.

Titelfotos: Michael Schär Fortsetzung Seite 76

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Event Nachrichten

1. Nationaler Alterskongress 18. Januar 2024 Kongresshaus Biel

FOREVER YOUNG? Trendtage Gesundheit, 6. und 7. März, KKL Luzern Fakten & Mythen. Chancen & Herausforderungen Ein langes, gesundes Leben geniessen können, altern ohne gesundheitliche Einschränkungen und selbst im sehr hohen Alter noch aktiv und fit sein – diese Ideale von Langlebig keit (Longevity) sind in unserer Gesellschaft weit verbreitete Wunschvorstellungen. Wird 100 Jahre und älter werden zur künftigen gesellschaftlichen Maxime?

Wollen Sie Ihr Netzwerk pflegen und Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Behörden und Fachwelt treffen? Der 1. Nationale Alterskongress, der sich mit spezifischen altersbezogenen Themen befasst, findet am Donnerstag, 18.01.2024 ab 8 Uhr im Bieler Kongresshaus, Zentralstrasse 60, statt. Themen: • Soziale Sicherheit im Alter. Wo steht die Schweiz? • Demografische Entwicklung: Herausforderungen und Lösungsansätze für Sozialversicherungen und Altersarbeit • Die Auswirkungen von individuellen und gesellschaftlichen Altersbildern auf die gesundheitliche Entwicklung im Alter • Podiumsdiskussion: Tagungsbilanz Anmeldung: CHF 220.- Info: https://alterskongress.prosenectute.ch Die Zukunft? Eine Frage der Perspektive In den letzten 20 Jahren hat die Zahl der über 100-Jährigen extrem zugenommen. Wir haben das Zeitalter des Alterns verlassen und sind in das Zeitalter der Langlebigkeit einge treten. Langlebigkeit ist eine gute Nachricht, vorausgesetzt wir sind darauf vorbereitet , kündigt Mediolanum an. Auch die Banken rüsten sich, um vom neuen demografi schen Trend zu profitieren. Die Mailänder Banca Medio lanum hat den Wandel nicht übersehen und will natürlich Kunden ansprechen, die langfristig sparen wollen, um ihre staatliche Rente finanziell aufzustocken, da sich die Zeit, die im Ruhestand verbracht wird, ebenfalls sehr verlängert hat. Die Botschaft, die sich daraus ergibt, hat eine doppelte Bedeutung, denn sie könnte auf die gesundheitlichen Bedingungen ausgedehnt werden: Wie wird LONGEVITY in all ihren Facetten erlebt? Letztend lich ist nicht die Zahl der Jahre entscheidend, sondern die persönliche Lebensqualität. In Bezug auf Gesundheit ver spricht Bewegung körperliches Wohlbefinden, sie ist eine andere Art von Investition, die sich lohnt. Info: www. bancamediolanum.it In der Schweiz tun sich Banken und Versicherun gen zum Thema 65+ sehr schwer. Welcher gesunde Geschäftsmann, oder Geschäftsfrau, mit 70+ erhält noch einen Geschäftskredit bei einer Bank? Oder kann eine Unfallversicherung mit hoher versicherten Summe abschliessen? So viele sprechen über LONGEVITY und glauben dabei nicht, dass es gesunde und aktive 60+ jährige Menschen gibt, die während noch 20 Jahren ein lukratives Business aufbauen können.

Trends und Perspektiven im Gesundheitswesen Die Trendtage Gesundheit Luzern sind der nationale Kader treff für alle Akteure des Gesundheitssektors. Wir fördern den interdisziplinären Dialog, stärken die schweizweite Ver netzung, geben neue Impulse und liefern wertvolle Ent scheidungsgrundlagen. Damit wollen wir einen konstrukti ven Beitrag zu einem effizienten sowie gesellschaftlich und finanziell tragbaren Gesundheitswesen leisten. Anmeldung für 1 Tag: CHF 420.-, 2 Tage CHF 740.- ohne Hotelübernachtung. Info-Website: www.trendtage-gesundheit.ch Anmerkung der Redaktion: Wenn multinationale Pharmaunternehmen in Namen der Gesundheit mit Kliniken und Kranken versicherungen zusammenarbeiten... Wer sich Informationen über obige Website einholt, wird in der Tat feststellen, dass das Gesundheitssys tem nun offiziell auch den LONGEVITY, also Langle bigkeitsmarkt für sich entdeckt hat. Wie es scheint jedoch wieder mit der üblichen Taktik, was die extrem hohen KK-Prämien ins Unermessliche treiben wird. Die Mittelklasse wird daher verschwinden. Die Langlebigkeitsfalle Wie erklärt man diese zweideutige Strategie den ahnungslosen Bürgern? Allein der Titel dieses Kon gresses ist irreführend, weil auf witzige Weise etwas versprochochen wird, das nicht eingehalten werden kann: die ewige Jugend. Heuchelei durchdringt geschickt die manipulative Botschaft: «Akteure des Gesundheitssektors» wer den genannt, als ob die Pharmaindustrie ein Inter esse an der Förderung der Gesundheit hätte, wäh rend der einzige Zweck darin besteht, horrende Gewinne zu Lasten der Versicherten zu erzielen. Das Geschäft mit der Langlebigkeit ist tatsächlich viel versprechend. Auch die Krankenkassen sind mit von der Partie: Vorsätzlicher Betrug? Das Geschäft mit den Pillen, die den älteren Men schen ein langes und «gesundes» Leben verspre chen, ist nicht gerade ein ethischer Zug. Offensicht lich kann man nicht erwarten, dass sportliche Betä tigung, d.h. aktives Muskeltraining, in einem solchen Kontext irgendeine Rolle spielt.

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STARKVITAL 60+ Nr. 34

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Nach richten

Diana Nyad Mit 64 die Überquerung der Meerenge von Florida

Die 74-jährige US-Amerikanerin Diana Nyad ist heute Autorin, Journalistin und Motivationsrednerin. Gleichzeitig ist sie aber auch noch eine Langstrecken schwimmerin, die Rekorde brach. Doch lange bevor Diana eine internationale Sensation war, war sie einfach nur eine ambitionierte Top-Athletin. Ursprünglich in New York City geboren, zog Diana Nyad als Kind nach Fort Lau derdale, Florida, wo sie auch im Wett kampfschwimmen trainierte. Im Alter von 28 Jahren nahm sie ihren ersten erfolglosen Anlauf, die Strasse von Flo rida im Haikäfig zu überqueren. Nach weiteren misslungenen Versuchen, die sich über Jahre erstreckten, beschloss sie im Alter von 60 Jahren, sich wieder für das begehrte Projekt mit der Unter stützung ihres Teams vorzubereiten. «Ich hatte Kuba immer im Hinterkopf» , gab sie im Interview mit Time zu. Im Jahr 2013, in ihrem fünften Versuch, gelang es ihr mit 64 Jahren in bester körperlicher Verfassung die Strecke von mehr als 177 Kilometern von Kuba nach Florida zu schwimmen, nur angetrieben von ihrem hartnäckigen Willen und ihren Schwimmfähigkeiten. Nachdem sie fast 53 Stunden lang, mit geschwollenen Gesicht und Mund, ohne den Schutz eines Haikäfigs und ohne Pausen schwamm, erreichte sie das Ufer von Key West. Anders als beim Ärmelkanal sind die Gewässer in Florida warm, was aber bedeutet, dass in diesen Strömun gen gefährliche Meereslebewesen zu Hause sind wie Haie und Ohrenqual len, deren Stiche genug Gift übertragen können, um einen Menschen zu lähmen oder sogar zu töten.

Ein Grund mehr, Diana Nyad zu bewun dern, ist, dass sie für diese historische Leistung nur eine Gesichtsmaske, einen Ganzkörperanzug gegen Quallenstiche und ein elektronisches Haiabwehrgerät benutzte. Damals machte die Power Frau weltweit Schlagzeilen und wurde von einer ganzen Reihe berühmter Per sönlichkeiten beglückwünscht. Zuvor gelang 1997 der Australierin Susie Maro ney die Überquerung, jedoch mit Käfig, was u.a. das Vorankommen erleichtere. Im Zusammenhang mit diesem spekta kulären Resultat kam es jedoch zu einer Kontroverse darüber, ob der Senior Athletin in irgendeiner Weise geholfen wurde, die anstrengende Leistung zu vollbringen. Nach der Entscheidung, das Schwimmen wegen unvollständi ger Dokumentation und widersprüch licher Berichte nicht zu ratifizieren, hat das Guinness-Buch der Rekorde ihre Leistung aus seiner Datenbank ent fernt. Diana hat kürzlich eingeräumt, dass sie es akzeptieren würde, wenn es als betreutes Schwimmen eingestuft würde. Die Kontroverse um ihr Schwim men schmälere jedoch ihre Leistung in keiner Weise. Sie sei diese Strecke geschwommen, und niemand könne ihr das jemals wegnehmen.

Der neue Netflix-Film Nyad (2023) erzählt diese spannende Geschichte, die Versuche der mutigen Marathon schwimmerin, von Kuba nach Florida zu schwimmen. Der Film zeigt Annette Bening als Diana Nyad und Jodie Foster als ihre einfühlsame Trainerin und Freundin Bonnie Stoll. Neben der Beschreibung dieser sportlichen Leis tung in einem Alter, in dem viele in ihrer Couch ruhen, war die Idee, die Verbin dung zwischen diesen beiden ausser gewöhnlichen Frauen zu erforschen , die sich weigerten zu glauben, dass es in ihrem Leben zu spät sei, ein hervorragendes Ziel zu erreichen. Heute ist Diana Nyad mit 74 noch sehr beschäftigt. Neben ihren beruflichen Verpflichtungen schwimmt sie immer noch selbst im offenen Meer. Wenn die charismatische Senior-Athletin nicht im Wasser ist, kann man sie auf dem Ten nisplatz antreffen, ein Sport, den sie erst mit 68 Jahren angefangen hat, nach dem Motto, «es ist nie zu spät». Zwi schen 1978 und 2020 hat die Rekord Schwimmerin vier Bücher geschrieben. Das letzte war eine Vorahnung: The Swimmer: The Diana Nyad Story

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Einen Arbeitstag in der Woche streichen? Ein Pilotprogramm mit vielversprechenden Ergebnissen Betrug an älteren Menschen Finanzmissbrauch 55+: Schadenssumme hat massiv zugenommen

Die Vier-Tage-Woche wird seit einigen Jahren weltweit disku tiert. Die Arbeitszeitverkürzung wird seit langem als Reform mit Mehrfachdividende propagiert, die soziale, wirtschaft liche und klimatische Vorteile bringen kann. In Japan wird sogar davon ausgegangen, dass ein zusätzlicher freier Tag sich positiv auf den demografischen Winter auswirken, also die Geburtenrate fördern könnte. In diesem Sinne zeigt ein Pilotprogramm in Grossbritannien, dass die Vier-Tage-Woche tatsächlich viele Vorteile hat. Eine Win-Win-Situation sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. An der Studie, die von Juni bis Dezember 2022 lief, nah men rund 2'900 Beschäftigte in 61 Unternehmen teil - von gemeinnützigen Organisationen über Hersteller und Finanz unternehmen bis hin zu einem Fish&Chips-Laden. Die Arbeitnehmer konnten auch die Option Fünf-Tage-Woche mit verkürzter Arbeitszeit wählen. Die Ergebnisse bestäti gen, dass es möglich ist, die Wochenarbeitszeit ohne Lohn einbussen auf 32 Stunden zu verkürzen und gleichzeitig das vorherige Niveau der Arbeitsleistung beizubehalten. Verkürzte Arbeitszeit: Vorteile für Gesundheit und Produktivität Die Mitarbeiter berichteten über weniger arbeitsbedingten Stress, geringere Burnout-Raten und eine höhere Arbeitszu friedenheit. Die Mehrheit der Beschäftigten gab an, schneller zu arbeiten. Was die Gesundheit anbelangt, so gab fast die Hälfte der Befragten an, weniger müde zu sein und dass sie besser schliefen, während drei von fünf meinten, es sei einfacher, die Arbeit mit den häuslichen Pflichten zu vereinbaren. Die Mitarbeiter nutzten ihre Freizeit je nach Art ihrer Tätigkeit unterschiedlich. Die Beschäftigten im Tertiärsektor verbrach ten mehr Zeit mit Sport, während diejenigen, die im Bauge werbe und in der verarbeitenden Industrie tätig waren, die extra-Zeit nutzten, um sich auszuruhen und verzeichneten die grössten Rückgänge bei Burnout und Schlafproblemen. Aus Sicht der Unternehmen waren die Ergebnisse ebenfalls positiv: Die Fehlzeiten gingen zurück und die Kündigungs wahrscheinlichkeit war geringer, so die Autoren. Von den 61 Unternehmen, die an der Studie teilnahmen, erklärten 56, dass sie die viertägige Arbeitswoche vorerst beibehalten würden. Achtzehn planten, die Arbeitswoche dauerhaft zu verkürzen. F I T N E S S Gefälschte Online-Anzeigen oder der Missbrauch von Bankvollmachten: Die Welt der Betrügereien gegen ältere Menschen (nicht nur) kommt immer wieder auf neue Ideen. Pro Senectute schlägt Alarm: Die jüngste Studie der Orga nisation weist auf beunruhigende Trends im Bereich des finanziellen Missbrauchs bei Personen ab 55 Jahren hin. Die Tricks sind ausgefeilter und effektiver geworden. In der aktuellen Studie wird deutlich, dass es heute zwar insgesamt numerisch etwas weniger Opfer von finanziellem Missbrauch gibt als zum Zeitpunkt der ersten Studie 2018. Die Schadenssumme ist jedoch massiv angestiegen, und zwar von 400 Millionen auf rund 675 Millionen Franken pro Jahr. Auffallend ist auch die Häufigkeit, mit der ältere Menschen mit kriminellen Machenschaften in Kontakt kommen: So wurden fast vier von fünf Personen (78.2 Prozent) in den vergangenen fünf Jahren mit einem Betrugsversuch kon frontiert. Während die meisten Betroffenen die Betrugsver suche als solche erkannten, so fielen doch knapp 20 Prozent der Befragten einem Betrug zum Opfer. Digitalisierung als Treiber Bei der Analyse der Daten zeigt sich, dass die Pandemie die Digitalisierung förderte, die neue Gelegenheiten für kri minelle Machenschaften schuf. So sind die Versuche, sich durch Internetkriminalität zu bereichern, in den letzten fünf Jahren auf fast das Doppelte gestiegen.

Auch in der Schweiz tut sich etwas. Als Pionier bietet das im IT-Bereich tätige Waadtländer Unternehmen Assymba seinen Angestellten seit eineinhalb Jahren die Vier-Tage-Woche an. Einen verlockenden Anreiz: einen zusätzli chen freien Tag in der Woche für das glei che Geld. Die selbe Leistung mit weniger Arbeitsstunden erbringen. Missbrauchtes Vertrauen Es besteht eine gewisse Diskrepanz zwischen der öffentli chen Wahrnehmung und den effektiv begangenen Strafta ten. Nicht nur der falsche Neffe oder die Schockanrufe mit vermeintlichen Familienangehörigen in Notsituationen: der grösste Schaden entsteht an anderer Stelle, nämlich dort, wo es um Vertrauensverhältnisse und grosse Geldsummen

Die meisten Unternehmen, die offiziell die Vier Tage-Woche eingeführt haben, sind im Dienstleis t ungssektor tätig, z. B. in der Technologie-, Veranstal tungs- oder Marketingbranche. Bereits ähnliche Versuche wurden in anderen europäi schen Ländern durchgeführt wie auch anderswo in der Welt. Befürworter dieser neuen Arbeitsformel sagen, dass die Fünf-Tage-Woche ein Überbleibsel aus einem früheren Wirtschaftszeitalter sei. Die Debatte hätte viele Ähnlich keiten mit der Kampagne für ein zweitägiges Wochen Um die neue «komprimierte» Arbeitswoche zu för dern, wurde eine Gemeinschaft auf globaler Ebene gegründet mit einer eigenen Plattform - 4dayweek. com. Sie ermutigt Unternehmen, Arbeitnehmer, For scher und Behörden, ihren Teil zur Schaffung einer neuen Arbeitsweise beizutragen, die die Produktivität der Unternehmen und die Gesundheit der Arbeitneh mer verbessert, Familien und Gemeinden stärkt, die Gleichstellung der Geschlechter fördert und auf ein nachhaltigeres Arbeitsumfeld hinarbeitet. geht. Es sind Fachleute, die ihre Position missbrauchen, oder Menschen, die eine Vollmacht für ein Bankkonto ausnutzen. Besonders gefährdet sind Menschen über 60 Jahre, erklärt Verbandssprecher Peter Burri, weil sie beginnen, ihr Altersguthaben abzuheben und sich Gedan ken über dessen Anlage zu machen. Der klassische Raubüberfall oder der Diebstahl an einem öffentlichen Ort sind jedoch nach wie vor die mit Abstand häufigsten Fälle, die offensichtlich kleinere Beträge betreffen. Prävention muss sich der Realität besser anpassen Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz, sagt deshalb: «Die aktuellen Zahlen zu finanziellem Miss brauch zeigen eine besorgniserregende Zunahme der geschätzten Schadenssumme. Die Präventionsmassnah men wirken, sie müssen aber noch besser an die realen Begebenheiten angepasst werden.» ende im 19. Jahrhundert. Vom Traum zur Realität

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LONGEVITY CONGRESS 2024

Kongress zum Thema L A N G L E B I G K E I T 6. November 2024, Locarno

Wiedererlangung des Rechts auf natürliche Gesundheit im Alter Dieses Jahr werde ich 70 Jahre alt und bin Projektleiter und Organisator dieses Kongresses. Nach Erreichen dieses Alters will ich den Lauf der Zeit nicht fürchten, ich möchte weiter mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Es ist mein Anliegen, der «Aussenwelt» zu beweisen, dass es unter den Babyboomern eigenverant wortlich lebende Menschen gibt, die mit 60+, 70+, 80+, 90+ noch aktiv und fit leben und aus gesund heitlicher Sicht der Gemeinschaft nicht zur Last fallen. Es geht darum, Respekt und Vertrauen von der Gesellschaft zurückzugewinnen, geistige Klarheit und körperliche Leistungsfähigkeit in den kommen den Jahren zu bewahren. In den 1980er Jahren und danach waren wir die Pioniere der Fitnessindustrie, die wir mit aufgebaut haben. Heute nehmen wir eine neue unerschlossene Rolle infolge der gestiegenen Lebenserwartung ein: Wir können die «Pioniere der Langlebigkeit» werden und dafür nach bestem Wissen und Gewissen im Interesse der menschlichen Volksgesundheit handeln. Es ist daher unsere ethische Pflicht, unser in den letzten Jahrzehnten erworbenes Wissen über Training und Gesundheit unseren Mitmen schen im Alter wie auch den folgenden Generationen zugänglich zu machen und sie einzubeziehen. In unserer privilegierten Position können wir eine Vorbildfunktion anstreben und beweisen, dass es möglich ist, mit Training und Disziplin gesund zu bleiben und körperliche Fähigkeiten zu erhalten. Denn die körperliche Unversehrtheit muss so lange wie möglich gewährleistet sein, um die Menschenwürde zu wahren. Der HEALTH TRIBUNE Longevity Kongress soll ein Zeichen an Politiker:innen und Gesundheitsbe hörden setzen. Wir wollen uns nicht mit dem Gedanken abfinden, dass es unausweichlich ist, unsere Tage in einem Sessel zu verbringen, uns an den Rollator beim Gehen anzulehnen, uns blind auf Medi kamente zu verlassen und uns unnötigen chirurgischen Eingriffen zu unterziehen, in einem Pflegeheim betreut zu werden und möglicherweise noch psychophysischer Gewalt ausgesetzt zu sein. Wir weigern uns, den sogenannten Gesundheitsexperten der Universitäten blind zu vertrauen. Wir misstrauen dem korrupten, profitorientierten Gesundheitssystem und wollen von dem nicht überrollt werden. Jean-Pierre Leonhard Schupp

Fortsetzung Seite 17

Dr. med. Jürg Kuoni Kolumne

Wozu bezahlen wir immer höhere Krankenkassenprämien?

Peter Gotzsche spricht von organisierter Kriminalität: "Tödliche Medizin und orga nisierte Kriminalität, Wie die Pharmaindustrie unser Gesundheitswesen korrum piert" Info: Seite 40 Media News Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt und erreicht hohe Auflagen. Man würde doch erwarten, dass die vornehmste Industrie sich dagegen wehrt, als Mafia bezeichnet zu wer den. Sie zog vor, ruhig zu bleiben. Der Reputationsschaden wäre grösser, wenn alle kriminellen Praktiken auf den Tisch kämen. Die Pharma-Industrie infiltriert das gesamte Gesundheitswe sen, Universitäten, die Ausbildung der Mediziner, die medizinische Fachlite ratur, die medizinische Forschung, sie infiltriert Patientenorganisationen, sie infiltriert Regulierungsbehörden. Als Beispiel: 45 Prozent des Budgets der FDA (Food and Drug Administration, die amerikanische Swissmedic) kommen von der Pharma-Industrie, Pharma Bosse wechseln in die FDA und FDA Bürokraten werden Pharma-Bosse. Die Drehtüre ist gut geschmiert. Als die WHO noch eine Weltgesund heitsorganisation war, stellte sie eine Liste der «Hundert wichtigsten Medi kamente» zusammen. Heute gehört die WHO eher zum Marketingarm der Pharma-Industrie, die Liste unentbehr licher Medikamente umfasst darum unterdessen 460 Produkte, darunter so lebenswichtige Substanzen wie Pillen zur Rauchentwöhnung. Die Pharma-Industrie kämpft mit har ten Bandagen, vor allem wenn es um die Preisgestaltung ihrer Produkte geht. Den Kampf wird sie erst verlieren, wenn wir realisieren, dass wir einen Gross teil ihrer Produkte gar nicht brauchen. Und dass sehr viele davon eher kontra produktiv sind. Die «Liste der hundert unentbehrlichen Medikamente» muss neu geschrieben werden. Mehr sind es sicher nicht. Die Hippokratische Medi zin bestand in erster Linie aus einer gesunden Lebensführung aus Ernäh rung, körperliche Ertüchtigung, Arbeit und Musse. «Moderne Medizin» bedeutet, für jede Befindlichkeitsstörung gibt es eine pharmazeutische oder chirur gische oder andere interventionis tische Therapiemethode, die ihren Preis in sehr seltenen Fällen wert ist. Für diese sehr seltenen Fälle könn ten wir eine Krankenversicherung brauchen. Sie wäre sehr günstig.

Mit einem geringen oder keinem Gewinn an Lebensqualität. Das Problem ist bekannt. Wieso gibt es keine Lösung? Seit ich mich zurückbesinne, wurden immer wieder Reformen aufgegleist. Es gab ein neues KVG (Krankenversiche rungsgesetz), einen neuen Leistungs katalog für die Ärzte, Reförmli-Berset hat auch noch eins draufgelegt, nach dem er während dem Corona-Debakel mit Milliarden um sich geschmissen hat. Es gab eine Kürzung der Arzt-Tarife für Laborleistungen. Auf die ständig weiter ansteigenden Gesundheitskos ten hatten alle Bemühungen nicht den geringsten Einfluss. Es gibt keine Lösung, weil niemand will, dass es eine Lösung gibt. OK, das stimmt nicht ganz, wir Prämienzah ler wünschen uns eine Lösung. Nur wir haben keine Lobby. Alle andern Player haben eine. That’s the problem. Die Ärzte haben eine Lobby. Sie ist nicht besonders potent, aber immer hin präsent. Und nicht ganz überhör bar. Sie kämpfen primär für eine Besitz standswahrung. Gesundheitspolitische Visionen sind aus dieser Ecke nicht zu erwarten. Die Krankenkassen haben eine Lobby. Sie ist mehr als nur präsent. Politiker im Sold von Krankenkassen finden sich in der Legislative zuhauf. Vertreter von Krankenkassen sind in den Gängen des Bundeshauses omnipräsent. Schliess lich sind sie Spezialisten des Kranken versicherungswesens. Ihre Meinung ist gefragt. Sie studieren sich immer neue immer weniger verständliche Versi cherungsmodelle aus, die kaum noch jemand versteht, das rechtfertigt die millionenschweren Werbekampagnen der einzelnen Krankenversicherungen, bei denen es um nichts anderes geht, als Patienten aus einer in eine andere Krankenkasse zu ködern. Ein Millionen verschlingendes Nullsum menspiel. In meiner Jugend gab es noch rund 800 Krankenkassen, heute sind es noch etwa 60. Das heisst: 60 Krankenkassen-Manager (pardon CEO’s) kämpfen um ihre Existenzbe rechtigung, indem sie immer noch kom pliziertere «Versicherungs-Modelle» ausstudieren. Eigentlich sind sie schlicht überflüssig. Von diesen lukra tiven Pfründen trennt man sich jedoch nicht freiwillig. Schliesslich die Pharma-Industrie. Die mächtigste Lobby überhaupt.

Etwa jeden Oktober dasselbe Ritual: Die Prämien steigen im nächsten Jahr um drei, vier, fünf, sechs oder halt noch mehr Prozent. Natürlich dürfen wir kündigen, sagen uns die Vergleichsplattformen, und in eine billigere Versicherung wech seln. Doch die neue Versicherung wird nach einem oder zwei Jahren die Prämien «angleichen müssen». Oder sie macht Bankrott. Ein Null summenspiel, das aber jedes Jahr Millionen an Administrationskosten zur Folge hat. Was erkaufen wir uns mit den ständig steigenden Prämien? Mehr Lebensqua lität? Runde dreissig Prozent der über 65-Jährigen sind mit ihrer Lebensquali tät nicht zufrieden. Gegen zehn Prozent hadern mit ihrer Gesundheit. Leben wir dank «besserer medizini scher Versorgung» länger? Die minima len Fortschritte wurden in den letzten Jahren durch die katastrophale Covid Politik zunichte gemacht. Und durch die anschliessende Übersterblichkeit, die bis zum Beweis des Gegenteils Folge einer Impfung ist, die keine Impfung, sondern eine Injektion von genetischem Material ist. Was mit diesen Injektio nen zusätzlich verabreicht wird, kommt so langsam ans Licht der Öffentlich keit. Nicht die Fortschritte der Medizin haben also unser Leben verlängert, wie uns die Hohepriester der Zunft dau ernd um die Ohren schlagen. Es war im Wesentlichen die Ingenieurskunst, die den grossen Sprung zusätzlicher Lebensjahre zur Folge hatte: Abwasser management, Müllentsorgung, bessere Hygiene, sauberes Trinkwasser, bes sere Ernährung, Kochen auf Gas- oder Elektroherden statt auf offenem Feuer. Wo liegt denn das Problem ständig steigender Kosten ohne Return on Investment? Eigentlich zwitschern es die Spatzen von den Dächern. Es sind zu viele Spe zialärzte, zu viele Spitäler, zu viele Ope rationen, viel zu viele Medikamente, die ihren Preis in den seltensten Fällen wert sind. In der Krebsmedizin steigen die Therapiekosten unterdessen auf astro nomische Höhen.

Jürg Kuoni Dr. med. Jahrgang 1945 Lebenslauf und Kontakt aufnahme: siehe www.starkvital.ch

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