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Verlust des Gleichgewichts

Das Gleichgewicht zu halten ist eine Fähigkeit, die viele Menschen für selbst verständlich halten. Denn die allgemeinen Körperreaktionen, die zum Erhalt des Gleichgewichts not wendig sind, laufen völlig automatisiert

Mit zunehmendem Alter und die damit verbun dene Gebrechlichkeit verschlechtert sich nämlich das Gleich gewicht aufgrund des natürlichen und fort schreitenden Verlusts der Muskelkraft und des Koordinationsver mögens. Die offen

und unbewusst ab. Das Gleichgewicht ermöglicht uns, aufrecht zu stehen und uns sicher fortzubewegen. Eine Beeinträchtigung des Gleichgewichts schränkt daher die Lebensqualität massiv ein. Im Alltagsleben wird diese Fähigkeit oft erst wahrgenommen, wenn sie nach lässt, was glattweg zu einem erhöhten Sturzrisiko führt. Die ständige Angst vor einem Sturz kann wiederum eine lähmende Auswirkung auf die einfachsten täglichen Aktivitäten haben. Das Gleichgewicht umfasst zwei Komponenten: • S tatisches Gleichgewicht, wenn der Körper ruhig steht oder eine Position hält; • Dynamisches Gleichgewicht , wenn der Körper in Bewegung ist oder die Position verändert. Sport und Bewegung Unfallrisiko im Alter Sport und Bewegung im Alter halten fit und verhindern Unfälle. Allerdings verletzt sich jedes Jahr in der Schweiz eine grosse Anzahl von Menschen ab 65 beim Sport.

sichtliche Folge sind Stürze, die schwerwiegende Aus wirkungen haben können wie Knochenbrüche oder Kopf verletzungen. Wenn verletzte Personen im Spital landen und ruhen müssen, verlieren sie weiter an Kraft und Bewegungsfähigkeit. Ohne Muskelkraft kein Gleichgewicht Inaktivität ist der Risikofaktor Nummer eins. Das Training stärkt die Muskulatur, wobei die Muskelkraft entschei dend für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts ist, besonders im Laufe der Zeit. Der schnellstmögliche Weg, dieses Problem zu vermeiden oder zu beheben, ist das Krafttraining - in jedem Alter. Zusätzlich zur Verbesserung der Körperhaltung beein flussen kräftige Muskeln die allgemeine Gesundheit, denn sie stützen die Gelenke, erhalten das Knochengewebe und beugen Osteoporose vor, steigern den Stoffwechsel, schütten bei Bewegung die heilenden Botenstoffe Myo kine aus und verringern eben das Verletzungsrisiko.

doch einmal zu einem Stolperer, lässt sich dieser leichter auffangen und ein Sturz vermeiden. Das Unfallrisiko Wie so manche Tätigkeit ist natürlich auch Sport im Alter nicht ganz ohne Risiken. In der Schweizer Bevölkerung kommt es jährlich zu rund 29'000 Sportunfällen bei Personen ab 65. Durchschnittlich 36 Personen sterben an den Unfall folgen, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) angibt. Am häufigsten geschehen die Unfälle beim Bergsport und beim Wandern : Jedes Jahr sind es rund 13'000. Am zweithäufigsten verletzen sich jährlich rund 3400 über 64-Jährige beim alpinen Skifahren. Unfälle bei Skilang lauf sind mit 2200 Verletzten pro Jahr am dritthäufigsten.

Kraft und Gleichgewicht senken das Sturzrisiko Wer Sport treibt, altert gesünder. Die Vorteile von sportli cher Aktivität kommen gerade in den späteren Lebensjah ren zum Tragen. Wer sich fit hält, reduziert zum Beispiel das Risiko von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder Rückenleiden. Eine kräftige Muskulatur und ein gutes Gleichgewicht hel fen, das Risiko von Sturzunfällen zu senken. Viele alltäg liche Tätigkeiten fallen dadurch leichter, zum Beispiel das Treppensteigen oder das Aufstehen vom Stuhl. Kommt es

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