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Repor tage

Fortsetzung von Seite 31

WER RASTET, DER ROSTET Wenn jemand seit fast 50 Jahren Lehrer ist und sich dann entschliesst, noch einmal eine Ausbildung als Lehrer zu machen, dann hört sich das seltsam und irgendwie ver rückt an. Aber Geert J. Lemmens ist alles andere als das, er ist genau das Gegenteil. Wach und konzentriert stellt der 71-Jährige (im Jahr 2016) sich den Fragen des Interviewers. Jedes Wort und jede Geste hat Gewicht. Seine Begründung für diesen Schritt ist ganz einfach. Die Herausforderung hat ihn gereizt. «Ich wollte wissen, wo ich stehe, wollte den Vergleich. Und ich wollte erfahren, was sich in unserem Metier vielleicht Neues getan hat» sagt er bescheiden. Die Rede ist von Karate. Geert J. Lemmens hat eine Aus bildung zum Karatelehrer absolviert. Das klingt absurd, wo er doch seit mehr als 50 Jahren nicht nur als Karatekämp fer, sondern auch als leidenschaftlicher Lehrer tätig ist und in beiden Bereichen viele Erfolge errungen hat und welt weit grossen Respekt geniesst. Aber, wer rastet, der rostet. Neue Eindrücke, Fort- und Weiterbildungen sind wichtig, das gilt auch für einen Meister. So darf man jemanden, der die höchste Stufe des Schwarzgurts, den 10. Dan trägt, ohne Abstriche bezeichnen. Insgesamt ein Jahr zog sich die Aus bildung beim Deutschen Karateverband an der Landessport schule in Frankfurt hin. Lemmens hat die Zeit genossen. Er zieht ein positives Fazit. «Ich habe viel gelernt» , sagt er. Besonders wichtig war für ihn, von herausragenden Dozen ten die neuesten Erkenntnisse in Anwendung auf die Kampf künste vermittelt zu bekommen. Die Entwicklung gehe immer weiter, sagt er. Es sei wichtig, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, auch für jemanden mit viel Erfahrung. Und er will weitermachen. Dies war nur die Stufe 1 der Ausbil dung, die Stufe 2 will er noch dranhängen. Auch für den Deutschen Karateverband hat er grosses Lob. Dieser habe sich grossartig entwickelt, seine Strukturen modernisiert, die Schulungen und auch das Marketing verbessert. Lemmens hat auch hier einen professionellen Blick. 1980 gründete der aus dem belgischen Antwerpen stam mende Lehrer gemeinsam mit seiner Frau Vera seine Kampf kunstschule in Heide, die mit den Jahren immer weiter gewachsen ist und heute weitere Standorte in Albersdorf, Marne, Hamburg und Brunsbüttel hat. Hier bildet er zusam men mit seinem Team, zu dem auch die Söhne Joppe und Mark Leo gehören, in verschiedenen Formen asiatischer Kampfkunst aus. Das Spektrum reicht von Karate, Boxen, Kickboxen, die indische Kampfkunst Kalarippayat, auch Yoga wird einbezogen. Zusammengefasst werden die Diszip linen unter dem Begriff Martial Arts. Entsprechend nennt sich die Schule «Lemmens Martial Arts Academy». Die verschie denen Kampfarten lassen sich sowohl als Sport als auch als Kunst betreiben.

In seinen jüngeren Jah ren stand der Sport für Lemmens im Vor dergrund, er hat an unzähligen nationalen und internationalen Wettkämpfen teilge nommen. Den durch gehenden Hintergrund bildete aber stets die Kampfkunst, diese ist für den Lehrer wichtiger und sie stellt die Basis jeder Ausbildung dar. Anders als beim Sport geht es bei der Kampf kunst nicht ums Siegen oder Verlieren. Thema ist die Auseinanderset zung mit sich selbst, mit den eigenen Kräften und Fähigkeiten. Das physische Training, die Übungen sind dabei nur das eine, genauso wichtig ist die mentale Seite. Ziele sind die För derung von Konzentra tion, Sicherheit, Koor dination, Disziplin und Gesundheit als Basis für eine gute Lebensfüh rung. Martial Arts sind in dieser Perspektive eine Form der Erziehung, der Persönlichkeitsbildung.

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INDIVIDUAL-ODER PARTNER

Terminabsprache per Mail an: termin@shihan-personal.de

Die Verbindung Karate-Kickboxen ist klar, zumal sich das Kickboxen in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhun derts aus einer Versportlichung des Karate heraus entwi ckelte. Aber auch und gerade im Ringsport ist es wichtig, sich über die neuesten Wettkampfentwicklungen und Trainings methoden zu informieren. Hier wird es noch deutlicher: Wer rastet, der verliert. Fort- und Weiterbildungen sind sowohl für die Sportler als auch für die Trainer überlebenswichtig. « Die Landesverbände der WAKO machen hier gute Arbeit und bieten verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten an» , so der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Kickboxver band. Es ist mir eine grosse Ehre, dich Geert J. Lemmens als langen guten Freund kennengelernt zu haben. Jean-Pierre Leonhard Schupp Kontakt Geert Lemmens: www.kadgamala.de

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STARKVITAL 60+ Nr. 34

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