StarkVital Nr. 38 Magazin

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Geschmeidig wie eine junge Katze… Jean-Pierre Schupp im Gespräch mit Beatrix Kruger

JPS: Ich bin wohl nicht der einzige Mensch, der dir dein Alter von bald 65 Jahren nicht abnimmt? BK: Ja, du hast recht, es gibt sogar Leute, die mich fragen, ob ich mir ein Facelift habe machen lassen. Ich erachte es als Kompliment... JPS: Was hält dich so jung? BK: Ich trainiere viel und esse immer frische Zutaten, aber was mich zusätzlich jung hält, ist die Freude an meiner Arbeit, meine Projekte und meine Kreativität. JPS: Woher stammt deine Begeisterung für Bewegung und was motivierte dich, Pilates Instruktorin zu werden?

Ferner können langgehaltene Dehnungen wie im Yin Yoga die Kollagenfasern im Bindegewebe neu ausrichten; es wird gleitfähiger und besser durchfeuchtet. Gleichzeitig vermehren sich die Fibroblasten. Diese Zellen stellen Kollagen her und sind an der Wundheilung beteiligt. Heute kombiniere ich Pilates und Yoga zusammen, da man im traditionellen Pilates- Workout schnell einmal mit „betonierten“ Muskeln enden kann und im Yoga-Flow oft die Stabilität zu kurz kommt. Pilates & Yoga ergänzen sich deshalb auf wunderbare Weise! Sogar das Energie-Niveau lässt sich mit Yoga beeinflussen: Ob man sein System aktivieren oder entspannen will; es gibt für jede Gelegenheit die perfekte Yogaübung. JPS: Was mir an dir gefällt, ist deine Lebenseinstellung. Die

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BEATRIX KRUGER Yoga and Pilates Queen

BK: Die Leidenschaft für Bewegung habe ich meinem Vater zu verdanken, denn er war nicht nur Musiklehrer, sondern trainierte damals mit einem der ersten Yogalehrer der Schweiz: Selvarajan Yesudian. Yoga, Dehnen und Atemübungen waren also Teil meiner Kindheit. Später machte ich eine Ausbildung als Heilmasseurin. JPS: Du verbrachtest 18 Jahre in Australien. BK: Genau. Mitte zwanzig brach ich zu einem grossen Abenteuer auf und liess mich zuerst in Melbourne nieder. Dort entdeckte ich Pilates und war schon nach der ersten Stunde fasziniert. Mir offenbarten sich neue Facetten der Bewegungstherapie und deshalb entschied ich mich damals für eine Ausbildung als Pilates-Instruktorin. Später zog ich nach Sydney, wo ich mein eigenes Pilates-Studio führte. JPS: Was ist der entscheidende Unterschied zwischen Pilates und Yoga? BK: An Pilates schätze ich die stabilisierende Wirkung auf das Becken und die Aktivierung der Tiefenmuskulatur. Ein stabiles Becken ist wichtig für eine gute Haltung und einen schmerzfreien Rücken. Zudem sind die Bauchübungen, vor allem im modernen Pilates, sehr anspruchsvoll und effizient. Im Yoga sagt man nicht umsonst, dass es ein „Work-in and not a Work-out ist. Nach einer Yoga- Session What Has Marked Your Life?

Health Costs Explode How to Train People 90plus

A Useful DEATH EXPERIENCE

Freude an deiner Arbeit in deinem Pilates-Studio in Zürich und die menschliche Wärme, die du ausstrahlst, um deinen Kunden zu helfen. Wie schaffst du es, dich über Jahrzehnte immer wieder positiv zu motivieren? BK: Mein Beruf als Therapeutin ist meine Berufung und ich unterrichte leidenschaftlich gerne! Vor allem meine Arbeit mit älteren Kunden liegt mir am Herzen. Viele meiner Kunden begleite ich schon seit 20 Jahren und ich freue mich, dass viele von ihnen noch fähig sind, anspruchsvolle Übungen zu vollführen. Fitness im Alter schützt vor Diskriminierung, gibt Power und Selbstbestimmung. Ich trainiere aber auch Sportler und geniesse die Herausforderung, auf einem hohen Niveau zu unterrichten. JPS: Wie oft pro Woche trainierst du? BK: Ich trainiere jeden Tag mindestens eine Stunde. Am Morgen mache ich Energieübungen, ein paar Stretches und eine 15 minutige Meditation. Am Nachmittag trainiere ich dann intensiv. Ich liebe es in der Natur zu üben und balanciere

fühlt man sich energiegeladen und geschmeidig, als ströme flüssiger Honig durch den Körper. Im Vergleich zum normalen Sport, wo man hinterher müde und hungrig ist. Nach der neusten Erkenntnis in der Faszienforschung, werden im Yoga durch Dehnungen gewisse Zuglinien im Bindegewebe angesprochen, die sich zu 80% mit den Meridianen der TCM (der Traditionellen Chinesischen Medizin) decken. Dies geschieht auch im Pilates oder anderen Sportarten, aber nicht so intensiv wie im Yoga.

gerne auf Steinen oder Baumstämmen, auch bei schlechtem Wetter. Etwas wild und manchmal ungemütlich- dann spürt man sich besser als im Studio auf der Yogamatte. Am Wochenende bin ich mit dem Velo unterwegs... JPS: Du hast 18 Jahre in Australien gelebt und auch dort deine Ausbildung zur Pilates- Instruktorin gemacht. Wie empfindest du deine Arbeit als Therapeutin heute im Vergleich zu früher, als du dein Pilates-Studio noch in Sydney führtest?

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STARKVITAL 60+ Nr. 38

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