StarkVital Nr. 38 Magazin
Edi torial
Die Longevity-Lüge
Wer heute heiratet und Kinder grosszieht, schiesst sich selbst in den Fuss. Die Heiratsstrafe bei den Steuern, das Splitting für die Renten der Ehegatten und in vielen Fällen müssen Kinder von verstorbenen Eltern, die Ergänzungsleistungen bezogen haben, diese zurückzahlen. Heute heisst es, die Altershei me seien voll und es müsse alles getan werden, um die alten Menschen zu Hause zu halten, auch unter Einbeziehung der Kinder, die ihrerseits ihren Eltern zur Seite stehen solten. Wer weiss, vielleicht hält die Zukunft eine weitere Überraschung bereit: Werden Altersheime nur noch für Menschen ohne Kinder zugänglich sein? Fazit: Die DUMMEN sind die, die Kinder grossgezogen haben ! Darum bin ich davon überzeugt, dass bald eine Hexenjagd auf ältere Menschen stattfinden wird, schneller als WIR uns das vorstellen können. Pessimismus oder Realismus? Warum sollen ältere Menschen alleine in einer grossen Woh nung leben? Warum sollen ältere Menschen, die im Ausland leben, die volle Rente bekommen? Warum sollen ältere Men schen länger als 70 Jahre leben dürfen, wenn die Pflegekos
Überall finet man den neuen Ausdruck: LONGEVITY. Wer ist an Langlebigkeit überhaupt interessiert? Die LONGEVITY-Events, die ich besucht oder über die ich ge lesen habe, wollen unter dem Vorwand der Langlebigkeit bei guter Gesundheit nur eines: PILLEN verkaufen! Kein Land ist wirklich daran interessiert, das Leben seiner Bürger:innen zu verlängern, da sie mit dem Alter eine zu nehmende finanzielle Belastung darstellen. Ihre lebenslange Pflicht, Steuern zu zahlen und zur Finanzierung der Renten der bereits im Ruhestand befindlichen Personen beizutragen, haben sie getan. Aus Sicht des Staates ist der beste Zeitpunkt für einen Todesfall sofort nach Vollendung des 65. Lebensjah res. Hierzu ist anzumerken, dass ein Sterben in Würde eine rein persönliche Angelegenheit ist. Es war eigentlich meine Absicht, am 6.11. in Locarno einen LONGEVITY- Kongress zu veranstalten, der den zuständi gen Behörden und der interessierten Öffentlichkeit einen al ternativen und derzeit völlig unkonventionellen Weg, gut zu altern, aufzeigen sollte. Aber in Anbetracht der Umstände,
ten kontinuierlich ansteigen? Nach folgende Generationen könnten zu Strafaktionen auf der Strasse über gehen und gezielte Angriffe gegen ältere Menschen durchführen, damit diese merken, dass sie nicht mehr er wünscht sind. Es ist Zeit für STRONG LONGEVI TY SELF DEFENCE, siehe Artikel in dieser Ausgabe. Zu * Die WISSENDEN , die das WISSEN über intensives Muskeltrai ning (Myokine - bitte googlen) besit zen, und somit WISSEN, dass man auch bis ins sehr hohe Alter 100+ dadurch, einigermassen gesund und
macht es keinen Sinn, wenn ich Referent:innen aufbie te, die vor 200 anwesenden Kongressteilnehmer:innen zwar Wichtiges mitzuteilen hätten, die WISSENDEN * Teilnehmer:innen aber nur sagen würden, sie hätten das alles ja schon gewusst. Denken wir also weiter: Wenn ältere Menschen immer mehr als Belastung für die Gemeinschaft angesehen werden, könnte man beschliessen, eine maximale Le benserwartung festzulegen, über die hinaus nur diejenigen leben dürften, die bei perfekter Gesund heit sind und somit nicht die Kran
Die grösste demografische Ka tastrophe sind nicht nur die tiefen Geburtenraten in Europa, sondern auch die tiefen Löhne, die den jungen Menschen zu nehmend bezahlt werden. So können sie sich weder eine Fa milie leisten, noch in eine gute Altersrente einzahlen geschweige Rentner:innen finanzieren.
autonom "AlltagsFIT" leben kann und somit möglichst das Gesundheitswesen finanziell nicht belastet. Wer krank ist, ein Leben lang nicht auf seinen Körper geachtet hat (Alko hol, Fleischkonsum, Zigaretten, Arzneimittel), soll spätestens ab 60+ mit einem Gesundheitstest beweisen, dass er noch GESUND ist, denn in Zukunft könnte er gezwungen werden, die tödliche sogenannte schwarze Pille zu schlucken (siehe Science Fiction Film aus dem Jahr 1979 zum Jahr 2022 SOYLENT GREEN). Jean-Pierre L. Schupp
kenkassen belasten, oder diejenigen, die krank aber wohlha bend sind, und für ihre eigenen Gesundheitskosten aufkom men können. Wäre es zulässig, über diese Frage abzustim men? Wäre dies in der direkten Demokratie möglich? Widerspruchsregelung Organspende : In der Schweiz und in Deutschland ist sie PFLICHT, d.h. da hat die Regierung zugelassen, dass die Bürger:innen über die Organspende abstimmen durften und somit erlaubt, dass über den Körper eines anderen Menschen, also bzw. auch meinen, der Staat bestimmen darf. Er bestimmt, was bei der Organspende mit diesem Körper passiert. Nur ein expliziter Widerspruch ver hindert eine Entnahme seiner körpereigenen Organe. Wenn zum Beispiel bei einem Autounfall die Zeit drängt, sind wir dann sicher, dass das medizinische Personal Zeit hat, meine Wahl zu überprüfen? Oder soll ich mir meine Entscheidung auf die Stirn tätowieren lassen, dass ich NICHT will, dass meine Organe gespendet werden? Wenn also der Staat in der Schweiz wie jetzt auch in Deutschland (eventuell auch schon in anderen Ländern) über dieses Thema Organspende das Volk abstimmen lässt, dann ist die logische Schlussfolgerung, dass in wenigen Jahren eine Abstimmung folgen könnte dar über, wie lange der Mensch überhaupt eine Berechtigung hat, auf Erden zu leben, oder? Auf einmal erscheinen meine Visionen nicht mehr so un realistisch?
Jean-Pierre Leonhard Schupp
Biologisches Alter "54" Gesundheits experte Buchautor 5. Dan Black-Belt Karate/ Kick-boxen Lebenslauf und Kontakt aufnahme: www.starkvital.tv Kolumnisten
STARKVITAL 60+ Nr. 38
7
Made with FlippingBook Annual report maker