StarkVital Nr 37

Gesell schaft Gesellschaft

Repor tage

Thema Älterwerden Wie kann ich länger gesund bleiben? Einen Arbeitstag in der Woche streichen? Ein Pilotprogramm mit vielversprechenden Ergebnissen Betrug an älteren Menschen Finanzmissbrauch 55+: Schadenssumme hat massiv zugenommen

Diese Leichtigkeit nach jedem Training Die Vier-Tage-Woche wird seit einigen Jahren weltweit disku tiert. Die Arbeitszeitverkürzung wird seit langem als Reform mit Mehrfachdividende propagiert, die soziale, wirtschaft liche und klimatische Vorteile bringen kann. In Japan wird sogar davon ausgegangen, dass ein zusätzlicher freier Tag sich positiv auf den demografischen Winter auswirken, also die Geburtenrate fördern könnte. In diesem Sinne zeigt ein Pilotprogramm in Grossbritannien, dass die Vier-Tage-Woche tatsächlich viele Vorteile hat. Eine Win-Win-Situation sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. An der Studie, die von Juni bis Dezember 2022 lief, nah men rund 2'900 Beschäftigte in 61 Unternehmen teil - von gemeinnützigen Organisationen über Hersteller und Finanz unternehmen bis hin zu einem Fish&Chips-Laden. Die Arbeitnehmer konnten auch die Option Fünf-Tage-Woche mit verkürzter Arbeitszeit wählen. Die Ergebnisse bestäti gen, dass es möglich ist, die Wochenarbeitszeit ohne Lohn einbussen auf 32 Stunden zu verkürzen und gleichzeitig das vorherige Niveau der Arbeitsleistung beizubehalten. Verkürzte Arbeitszeit: Vorteile für Gesundheit und Produktivität Die Mitarbeiter berichteten über weniger arbeitsbedingten Stress, geringere Burnout-Raten und eine höhere Arbeitszu friedenheit. Die Mehrheit der Beschäftigten gab an, schneller zu arbeiten. Was die Gesundheit anbelangt, so gab fast die Hälfte der Befragten an, weniger müde zu sein und dass sie besser schliefen, während drei von fünf meinten, es sei einfacher, die Arbeit mit den häuslichen Pflichten zu vereinbaren. Die Mitarbeiter nutzten ihre Freizeit je nach Art ihrer Tätigkeit unterschiedlich. Die Beschäftigten im Tertiärsektor verbrach ten mehr Zeit mit Sport, während diejenigen, die im Bauge werbe und in der verarbeitenden Industrie tätig waren, die extra-Zeit nutzten, um sich auszuruhen und verzeichneten die grössten Rückgänge bei Burnout und Schlafproblemen. Aus Sicht der Unternehmen waren die Ergebnisse ebenfalls positiv: Die Fehlzeiten gingen zurück und die Kündigungs wahrscheinlichkeit war geringer, so die Autoren. Von den 61 Unternehmen, die an der Studie teilnahmen, erklärten 56, dass sie die viertägige Arbeitswoche vorerst beibehalten würden. Achtzehn planten, die Arbeitswoche dauerhaft zu verkürzen. F I T N E S S Gefälschte Online-Anzeigen oder der Missbrauch von Bankvollmachten: Die Welt der Betrügereien gegen ältere Menschen (nicht nur) kommt immer wieder auf neue Ideen. Pro Senectute schlägt Alarm: Die jüngste Studie der Orga nisation weist auf beunruhigende Trends im Bereich des finanziellen Missbrauchs bei Personen ab 55 Jahren hin. Die Tricks sind ausgefeilter und effektiver geworden. In der aktuellen Studie wird deutlich, dass es heute zwar insgesamt numerisch etwas weniger Opfer von finanziellem Missbrauch gibt als zum Zeitpunkt der ersten Studie 2018. Die Schadenssumme ist jedoch massiv angestiegen, und zwar von 400 Millionen auf rund 675 Millionen Franken pro Jahr. Auffallend ist auch die Häufigkeit, mit der ältere Menschen mit kriminellen Machenschaften in Kontakt kommen: So wurden fast vier von fünf Personen (78.2 Prozent) in den vergangenen fünf Jahren mit einem Betrugsversuch kon frontiert. Während die meisten Betroffenen die Betrugsver suche als solche erkannten, so fielen doch knapp 20 Prozent der Befragten einem Betrug zum Opfer. Digitalisierung als Treiber Bei der Analyse der Daten zeigt sich, dass die Pandemie die Digitalisierung förderte, die neue Gelegenheiten für kri minelle Machenschaften schuf. So sind die Versuche, sich durch Internetkriminalität zu bereichern, in den letzten fünf Jahren auf fast das Doppelte gestiegen. Gelesen im Helsana Aktuell 4/2023 Auszüge aus dem Interview mit Andreas Götz (74) «Ich war es gewohnt, ständig Projekte am Laufen zu haben. Dann kam die Pensionierung. Ich sass viel zuhause und realisierte langsam: Ich werde keine hundert Jahre mehr auf dieser Erde sein. Das schlug auf meine Stim mung. Ich bewegte mich wenig. Ging höchstens mit dem Hund spazieren. Bald wirkte sich das auf meinen Körper aus. Schon kleine Anstrengungen lösten Muskelkater aus und ich nahm an Gewicht zu. Etwas skeptisch liess ich mich auf ein persönliches Coaching per Videotelefo nie ein. Und wurde posi tiv überrascht. Der junge Mann, der mich sechs Monate lang beriet, stellte genau die richtigen Fra gen! So motivierte er mich Sportmuffel indirekt und ohne Druck für mehr Bewegung. Nach jedem Coaching hatte ich richtige Energieschübe. Mit über siebzig Jahren besuchte ich das erste Mal in meinem Leben ein Fitness-Zentrum. Nach einer Einfüh rung fing ich an, regelmässig zu trainieren. Das Gefühl nach dem Training ist unbe schreiblich. Ich fühle mich leicht und gelöst zugleich. Das ist echtes Wohlbefinden. Inzwischen gehe ich zwei Mal in der Woche ins Fitness. Ich mag die Stimmung da, die Leute um mich. Und das Tollste ist: Ich weiss, dass ich immer hingehen kann. Etwa, wenn mal wieder negative Gedanken aufkommen, ich mir mehr Leichtigkeit wünsche oder einfach mehr Menschen um mich haben möchte. Bewegung ist mein persönliches Heilmittel geworden .»

So altert man gut Gesund bis ins hohe Alter Gelesen im Helsana Aktuell (1/2024) Interview mit François Höpflinger, Altersforscher Lange gesund bleiben, das wünschen wir uns alle. Was können wir selbst dafür tun? Studien zeigen: mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung, es sind zwei zentrale Faktoren. Ebenso wich tig: wenig Alkohol trinken, nicht rauchen, chronischen Stress vermeiden, soziale Kontakte pflegen - und neugie rig bleiben. Auch in der Schweiz tut sich etwas. Als Pionier bietet das im IT-Bereich tätige Waadtländer Unternehmen Assymba seinen Angestellten seit eineinhalb Jahren die Vier-Tage-Woche an. Einen verlockenden Anreiz: einen zusätzli chen freien Tag in der Woche für das glei che Geld. Die selbe Leistung mit weniger Arbeitsstunden erbringen. Missbrauchtes Vertrauen Es besteht eine gewisse Diskrepanz zwischen der öffentli chen Wahrnehmung und den effektiv begangenen Strafta ten. Nicht nur der falsche Neffe oder die Schockanrufe mit vermeintlichen Familienangehörigen in Notsituationen: der grösste Schaden entsteht an anderer Stelle, nämlich dort, wo es um Vertrauensverhältnisse und grosse Geldsummen Ab wann gilt man als alt? Aus Sicht der Jungen mit 60 oder 65. Aus Sicht der über 75-Jährigen mit 80. Alt fühlen sich Menschen, wenn sie nicht mehr mobil sind, gebückt gehen, einen Stock benötigen, nicht mehr Auto fahren können. Fühlen sich Menschen tendenziell jünger, als sie sind? Absolut. Dies zeigen aktu Die meisten Unternehmen, die offiziell die Vier Tage-Woche eingeführt haben, sind im Dienstleis t ungssektor tätig, z. B. in der Technologie-, Veranstal tungs- oder Marketingbranche. Bereits ähnliche Versuche wurden in anderen europäi schen Ländern durchgeführt wie auch anderswo in der Welt. elle Befragungen und es hat damit zu tun, dass Menschen auch mit 80 oft noch aktiv und gesund sind. Das gefühlte und das reale Alter entfernen sich immer weiter voneinan der. Die Lebenserwartung nahm in den letzten 20 Jahren weltweit stärker zu, als die Wissenschaft erwartet hätte. Die behinderungsfreie Lebenszeit ist gestiegen. Wie altert man gut? Man kann selbst viel dafür tun. Ein gezieltes Training für Muskeln und Gleichgewicht ist dabei sehr wichtig. "Ich bewundere Menschen, die im Alter noch fit sind. Unter anderem bestimmt auch des halb, weil sie ihrem Geist und ihrem Körper Sorge trugen." Roman Sonderegger, CEO Helsana Befürworter dieser neuen Arbeitsformel sagen, dass die Fünf-Tage-Woche ein Überbleibsel aus einem früheren Wirtschaftszeitalter sei. Die Debatte hätte viele Ähnlich keiten mit der Kampagne für ein zweitägiges Wochen ende im 19. Jahrhundert. Vom Traum zur Realität Um die neue «komprimierte» Arbeitswoche zu för dern, wurde eine Gemeinschaft auf globaler Ebene gegründet mit einer eigenen Plattform - 4dayweek. com. Sie ermutigt Unternehmen, Arbeitnehmer, For scher und Behörden, ihren Teil zur Schaffung einer neuen Arbeitsweise beizutragen, die die Produktivität der Unternehmen und die Gesundheit der Arbeitneh mer verbessert, Familien und Gemeinden stärkt, die Gleichstellung der Geschlechter fördert und auf ein nachhaltigeres Arbeitsumfeld hinarbeitet. geht. Es sind Fachleute, die ihre Position missbrauchen, oder Menschen, die eine Vollmacht für ein Bankkonto ausnutzen. Besonders gefährdet sind Menschen über 60 Jahre, erklärt Verbandssprecher Peter Burri, weil sie beginnen, ihr Altersguthaben abzuheben und sich Gedan ken über dessen Anlage zu machen. Der klassische Raubüberfall oder der Diebstahl an einem öffentlichen Ort sind jedoch nach wie vor die mit Abstand häufigsten Fälle, die offensichtlich kleinere Beträge betreffen. Prävention muss sich der Realität besser anpassen Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz, sagt deshalb: «Die aktuellen Zahlen zu finanziellem Miss brauch zeigen eine besorgniserregende Zunahme der geschätzten Schadenssumme. Die Präventionsmassnah men wirken, sie müssen aber noch besser an die realen Begebenheiten angepasst werden.»

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