Stark Vital Nr. 28

Klage mauer

Seit über 30 Jahre lebe ich aber im Tes sin, eigentlich dort, wo auch vor ca. 500 Jahren aus Muralto (die Familie von Muralt) oder Locarno (die Familie Orelli), als Refor matoren nach Zürich geflüchtet sind. Ärgerlich für mich war (siehe Beilage), als ich am 7.10. von Oerlikon kommend die Bucheggstrasse herunterfuhr, um auf die andere Stadtseite zu fahren und dort wegen einer minimalen Geschwin digkeitsübertretung von nur EINEM KILOMETER geblitzt wurde. Natür lich werde ich diese 40 Franken Busse bezahlen. Wir Schweizer:innen sind ja alle Reich, wie BR Maurer gesagt hat. Geehrte Frau Mauch, das ist nicht das eigentliche Problem, denn viele Städte, ob Zürich, Luzern usw., versuchen, wo es geht, die Bürger:innen mit scheinba ren «Verkehrssichernden» Radarfallen «abzuzocken». Ausserdem, genau dieser Radarkas ten an der Bucheggstr. 21 belastet die Umwelt enorm, weil «Aussenstehende» wie ich, nach dem Tunnel das Auto «rollen» lassen. Und siehe da, durch das Gewicht vom Auto bei der steilen Abfahrt, tappen viele «Ausländer» in diese Abzock-Falle. Einheimische brem sen vorher ab, giftiger Bremsstaub ent steht, aber vor allem bei Stosszeiten jeden Tag ein unmöglicher Verkehrsstau (Phantomstau) bis weit auf die Autobahn zurück bis nach Oerlikon-Schwammen dingen oder gar noch weiter zurück. Ich habe einmal in der Fahrschule (war zwar im letzten Jahrtausend) gelernt, dass der Stau entsteht, wenn vorne Fahrer:innen in ihren Autos zu bremsen beginnen. So verursacht dieser «Abzock-Kasten» eigentlich erhebliche Staus. Lassen wir doch die Menschen für kurze Zeit halt einmal (nur schon wegen dem Eigenge wicht) kurz auf 55 oder gar 60 die Autos abwärts rollen. Man kann ja dann immer noch 100 bis 200 Meter weiter unten den Radar aufstellen. Zwar wird er nicht mehr so viel Geld in die Stadtkasse ein bringen, dafür ist der Mehrwert an bes serer Luft viel höher, da weniger Staus für die Umwelt und somit dort lebende Stadtzücher:innen entstehen. In diesem Sinn wünsche ich weiterhin WEISE Entscheidungen beim Regieren. Wechsel der Krankenkasse Nach Jahrzehnten habe ich die Kran kenkasse gewechselt. Überlegung war, ich unterstütze nur noch eine KK, wo das Management (vermutlich) nicht horrende Löhne einkassiert. So bin ich in der Grundversicherung nicht mehr bei der EINEN, sondern neu bei der ANDERN versichert. JPS

Wohin führt der Trainingswahn? Der Kult um das Sixpack Mit Bedauern stelle ich fest, dass sich in der Fitness-Szene erschöpfende Arten von Trainings etabliert haben, die mit Gesundheitsförderung nichts zu tun haben. Ich beziehe mich dabei natürlich auf Cross-Fit und das Functional Trai ning, Aktivitäten, die von mehreren Fit nesscenter angeboten werden und sich an ein überwiegend junges Publikum richten. Sie stellen extreme Formen des Trainings dar, die genau das Gegenteil erreichen, was anstrebenswert wäre, nämlich Übertraining, was auf Dauer dem allgemeinen Gesundheitszustand schadet. Der Wunsch nach dem Six pack, ultra-definierte Bauchmuskeln für Männer, noch schlimmer, für Frauen, ist mit grossen Opfern verbunden, sowohl in Bezug auf das Training als auch auf die Ernährung. Auf diese Weise zu trai nieren wird weitgehend von einem ästhetischen Bestreben getrieben. Selbstverständlich ist es sehr befriedi gend, sich im Spiegel zu bewundern und einen athletischen, wohlgeformten Kör perbau mit gut definierten Muskeln zur Schau zu stellen. Das Ziel des Trainings sollte jedoch die Erhaltung der Gesund heit bleiben. Schliesslich ist die körper liche Erscheinung das Endergebnis des Trainings und nicht der Zweck. Der Sixpack-Wahn bei Frauen wie bei Männern ist mit bestimmten Risikos ver bunden, u.a. einer verminderten Frucht barkeit. Der Körperfettanteil wird bei Männern bis zu dem Punkt reduziert, dass sie praktisch nicht mehr zeugungs fähig sind. Noch schlimmer für Frauen, die eine Amenorrhoe durchlaufen, ihre Periode bleibt wie bei Anorexie aus, sie sind nicht mehr fruchtbar. Ihr Körperfet tanteil liegt weit unter der Warnschwelle, um schwanger werden zu können.

Da der Körperfettanteil bei Frauen (rund 24 Prozent des gesamten Kör pergewichts) prozentual höher liegt als bei Männern (rund 15 Prozent), haben Frauen mehr für ihr Sixpack zu kämpfen als das andere Geschlecht. Dies sollte doch allen Protagonisten zei gen, dass Frau wie Mann KÖRPERFETT brauchen als lebenswichtige Reserve. Der Körper von Sixpack-Athlet:innen ist täglich unter unnötigem Stress ausge setzt, als wären sie in einer Situation, die ihr Überleben bedroht. Doch in die ser rasenden Trainingseuphorie drängt sich der menschliche Wille bewusst den Bedürfnissen des Körpers auf. Irgend wann treten die Konsequenzen ein. Diese Art des Übertrainings birgt logi scherweise auch nebenbei ein reales Risiko von mechanischen Verletzun gen. Daher haben die weitsichtigen Fitnessclubbetreiber:innen direkt in ihrem Center oder neben ihrem Cen ter eine Physiotherapie aufgetan für Mitglieder:innen, die sich bei den ext remen Trainings Cross-Fit & Co verlet zen. Nach dem Motto: Erst das Problem schaffen, dann die Lösung anbieten. Dies ist auch ein Grund, warum die Fitnessclub-Branche so einen schwe ren Stand hat, sich gegen das heutige Gesundheitswesen zu behaupten. Stadtpräsidentin von Zürich Offener Brief an die Stadtpräsidentin Frau Corine Mauch, 8001 Zürich Was hat eine Übertretungsanzeige mit Umweltschutz zu tun? Als gebürtiger Stadtzürcher und Buch autor, u.a. zum Buch ZWINGLI DER VERRATENE REFORMATOR (siehe 500 Jahr Reformation), kenne ich meine Hei matstadt, d.h. meine geliebte Altstadt, in der ich mitten drin im Jahr 1954 geboren wurde, sehr gut.

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STARKVITAL 60+ Nr. 28

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