StarkVital Nr. 41 Magazin
figer in Top-Positionen landen. Es ist ja auch viel einfacher, die Einheimischen zu ignorieren, wenn sie sich selbst nicht so richtig ernst nehmen. Und hey, wenn wir uns schon diskrimi niert fühlen, dann doch wenigstens mit Stil! Aber keine Sorge, das passiert ja überall: Im Tessin stellen Italiener Italiener ein, in der Romandie fördern Franzosen Fran zosen. Warum sollten wir da in der Deutschschweiz aus der Reihe tanzen? Schliesslich verlieren wir unsere Eigenständig keit nicht mit einem grossen Knall, sondern Stück für Stück – fast schon poetisch, nicht wahr? Ironischerweise gibt es in der EU ganze Abteilungen, die bedrohte Sprachen schützen. In der Schweiz hingegen? Räto romanisch wird mit viel Aufwand gepflegt, aber Schwiizer dütsch? Ach, das ist doch nur was für Bergbauern und Traditi onalisten, die den Fortschritt nicht verstehen. Hochdeutsch ist ja schliesslich die «bessere» Sprache – wer will schon Vielfalt, wenn man Einheitlichkeit haben kann? Natürlich ist es sinnvoll, schriftlich auf Hochdeutsch zu setzen – wir wollen ja nicht, dass jemand einen Nervenzusammen bruch bekommt, weil er den Dialekt eines anderen Kantons nicht lesen kann. Aber in der gesprochenen Sprache? Ach, da könnten wir ruhig ein bisschen mehr auf unsere kulturelle Identität pfeifen. Denn wer braucht schon Traditionen, wenn man modern sein kann? Deshalb werde ich ab sofort «SwissEnglish» sprechen. Es ist die perfekte Lösung: modern, international und garantiert frei von jeglichem Lokalpatriotismus. Ich hoffe, dass viele Schweizer:innen diesem Beispiel folgen – schliesslich ist Anpassung das neue Schwarz. Und nein, ich weigere mich, in meinem eigenen Land nur noch mit Menschen zu verkehren, die weder meine sprachliche Kul tur lernen noch respektieren wollen. Wenn man in ein fremdes Land zieht, sollte man sich vielleicht, nur vielleicht, anpassen. Oder ist das schon wieder zu viel verlangt? Warum sollten wir unsere sprachliche Identität aufgeben, wäh rend wir gleichzeitig von anderen erwarten, sich zu integrie ren? Aber hey, was weiss ich schon – ich bin ja nur jemand, der noch an so altmodische Dinge wie kulturelle Vielfalt und Respekt glaubt. Sarksasmus Version 3v3 Hier ist eine noch bissigere Version des Textes, vollgepackt mit Sarkasmus und einer ordentlichen Portion Zynismus: Ab 2025 habe ich mir vorgenommen, in der Deutschschweiz nur noch «Schwiizerdütsch» zu sprechen. Und falls mich jemand nicht versteht? Kein Problem! Ich wechsle grosszügig auf Englisch – schliesslich ist das die Sprache der globalen Elite, und wer will nicht dazugehören? Vielleicht packe ich noch ein bisschen Mandarin dazu, damit wir auch wirtschaft lich auf der sicheren Seite sind. Die Schweiz, wie ich sie aus meiner Jugend kenne, hat sich verändert. Aber hey, wer braucht schon das Alte, wenn man das Neue haben kann? Besonders die Babyboomer werden sich an die Zeiten erinnern, als die Schweiz noch ein eigen ständiges Land war – bevor wir beschlossen haben, uns freiwillig in eine sprachliche und kulturelle Fussmatte zu ver wandeln. Heute? Die starke Immigration hat unser Land so «bereichert», dass man sich manchmal fragt, ob wir bald ein neues Nationalmotto brauchen: «Schweiz – wir machen Platz für alle anderen.»
In der Deutschschweiz müssen Deutsche nicht einmal den Anstand haben, eine neue Sprache zu lernen. Warum auch? Hochdeutsch reicht völlig aus, um durchzukommen. Und wäh renddessen? Gehen wir Schweizer:innen brav dazu über, selbst innerhalb der Schweiz häufiger Hochdeutsch zu sprechen. Bravo! Das nennt man wohl kulturellen Selbstmord mit Applaus. „Ein Land ohne Sprache ist keine Nation.“ Ein schönes Zitat, oder? Aber wer braucht schon eine Nation, wenn man eine multikulturelle Servicegesellschaft sein kann? Schauen wir uns doch die Geschichte an: Kolonisatoren haben immer darauf bestanden, einheimische Kulturen und Sprachen zu unterdrücken. Warum sollten wir uns also gegen diesen bewährten Ansatz stellen? Schliesslich wollen wir ja modern sein. In Bundesbern wird Schwiizerdütsch nicht als Sprache aner kannt, sondern nur als Dialekt. Ein kleiner, unbedeutender Dia lekt – wie süss! Kein Wunder, dass Deutsche in der Schweiz immer häufiger die Führung übernehmen. Wozu auch Einheimische fördern, wenn die sich selbst schon als rückständig und provinziell abtun? Es ist fast rührend, wie wir uns freiwillig ins Abseits stellen. Und das Beste? Es passiert überall: Deutsche stellen Deut sche ein, Italiener bevorzugen Italiener, Franzosen fördern Franzosen. Aber wir Schweizer:innen? Wir sind viel zu höflich, um da mitzumachen. Stattdessen laden wir alle ein, unsere Sprache zu ignorieren, während wir uns an ihre anpassen. Eigenständigkeit? Ach, das ist doch so 20. Jahrhundert. Ironischerweise gibt es in der EU Abteilungen, die bedrohte Sprachen schützen. In der Schweiz hingegen? Da tun wir alles, um unsere eigene sprachliche Vielfalt zu beseitigen. Klar, Rätoromanisch wird geschützt – mit grossem Aufwand und viel Pathos. Aber Schwiizerdütsch? Das ist nur was für peinliche Hinterwäldler, die nicht begriffen haben, dass Hoch deutsch die Zukunft ist. Natürlich macht es Sinn, schriftlich auf Hochdeutsch zu set zen. Aber gesprochen? Da könnten wir ruhig ein bisschen mehr Stolz auf unsere regionale Identität haben. Aber wer braucht kulturelles Erbe, wenn man sich nahtlos in die Masse einfügen kann? Schliesslich wollen wir ja nicht auffallen. Deshalb werde ich ab sofort «SwissEnglish» sprechen. Es ist die perfekte Sprache für alle, die sich in ihrem eigenen Land nicht mehr zu Hause fühlen wollen. Ich hoffe, viele Schweizer:innen schliessen sich an – denn Anpassung ist das höchste Gut, nicht wahr? Und nein, ich weigere mich, in meinem eigenen Land mit Men schen zu verkehren, die weder meine sprachliche Kultur res pektieren noch sich die Mühe machen, sie zu lernen. Aber vielleicht bin ich einfach zu altmodisch, um zu verstehen, dass Integration ein Einbahnstrassensystem ist – für uns, nicht für die anderen. Warum sollten wir unsere sprachliche Identität aufgeben, wäh rend wir gleichzeitig die mangelnde Integrationsbereitschaft anderer kritisieren? Aber hey, wer bin ich, das zu hinterfragen? Ich bin nur jemand, der dachte, dass die Schweiz mal für Viel falt, Respekt und Eigenständigkeit stand. Wie naiv von mir. Mich beeindruckt die Schnelligkeit von ChatGPT enorm. Benutze diese KI Möglichkeit immer mehr und bin in der Tat fasziniert von dieser Technologie ! JPS
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