StarkVital Nr. 39

Der Manchinelbaum, der giftigste Baum der Welt

Endokrine Disruptoren Wir sind im Alltag vielen Chemikalien ausgesetzt, die eine unerwünschte Wirkung auf unsere Gesundheit und die Umwelt haben können. Dazu gehören auch Substanzen, die das körpereigene Hormonsystem, das endokrine Sys tem, stören können. Solche Substanzen werden als endo krine Disruptoren bezeichnet. Was sind endokrine Disruptoren und wie wirken sie? Wie der Name schon sagt, beeinträchtigen endokrine Dis ruptoren die normale Funktion der Hormone, die nachge ahmt, blockiert oder gestört werden, was wiederum zu einer Fehlfunktion des Zielorgans führen kann. Sie beein flussen verschiedene Funktionen wie Blutkreislauf, Ner ven-, Atmungs- und Fortpflanzungssysteme, oder auch Wachstum, Verhalten und Schlaf. In allen Organismen sor gen Hormone dafür, dass das Nervensystem mit Körper funktionen, wie Wachstum und Entwicklung, Immunität, Stoffwechsel, Fortpflanzung und Verhalten, verknüpft wird. Endokrine Disruptoren haben zudem schädliche Auswir kungen auf die Nachkommen.

Der sogenannte Manchinelbaum ist auf vielen karibischen Inseln, in Mexiko und Zentralamerika zu finden. Sein Vor kommen wird durch auffällige Warnschilder angezeigt, um Passanten davon abzuhalten, sich ihm zu nähern. Denn der Manchinelbaum ist so giftig, dass es ratsam ist, einen Sicherheitsabstand von mehreren Metern einzuhalten. Schon das blosse Berühren der Baumrinde kann blasen bildende Hautkrankheiten auslösen und zu schweren Ver brennungen führen.

Seine Früchte ähneln kleinen grünen Äpfeln, doch wenn man sie verzehrt, kann man in der Notaufnahme landen. Innerhalb von Minuten kommt es zu einem brennenden Gefühl im Hals, die Atemwege schliessen sich, es folgen starke Schmerzen. Nicht ohne Grund nannte Christoph Kolumbus die Frucht den «kleinen Todesapfel», heute noch im Spanischen «Manzanilla de la muerte» genannt. Nicht mal als Brennholz kann der tropische Baum dienen. Denn sogar die Dämpfe sind hochgradig giftig und können zu Augenentzündungen, vorübergehender Erblindung und Atembeschwerden führen. Engpässe bei der Arzneimittelversorgung Engpässe bei der Arzneimittelversorgung nehmen weltweit zu, auch in der Schweiz. Der Bundesrat will unter anderem die Pflichtlager erweitern, bei gewissen für die Versorgung wichtigen Medikamenten auf Preissenkungen verzichten und im Bedarfsfall Importe erleichtern.

Endokrine Disruptoren können natürliche oder synthetisch hergestellte Substanzen sein und sind fast überall zu fin den. Zum Beispiel in • Spielzeug • Möbeln • Verpackungen • Kleidung • Hygieneartikeln • Reinigungsmitteln • Pflanzenschutzmitteln • Medikamenten • Pflanzen wie Soja oder Klee Laut BAG können sie in den Lebensmitteln selbst ent halten sein, entweder als Bestandteil von Pflanzen (z.B. Soja) oder als Folge einer Umweltkontamination (z.B. Pes tizidrückstände). Gelangen endokrine Disruptoren in die Umwelt, können sie auch bei Wildtieren irreversible Ent wicklungsstörungen hervorrufen. Sie können aber auch über Lebensmittelverpackungen und Küchenutensilien, die mit diesen Substanzen konta miniert sind, in die Lebensmittel gelangen. So können die endokrinen Disruptoren direkt oder indirekt über die Nah rung in unseren Körper gelangen.

Zahlreiche lebenswichtige Arzneimittel sind lagerpflichtig, die Pflichtlagerware dient der Überbrückung von Engpäs sen. Mit der Verlagerung wichtiger Produktionsschritte nach Asien und der Konzentration auf wenige Anbieter sind die Lieferketten aber weltweit anfällig geworden – und so nehmen Engpässe zu. Daher wurde 2023 bereits kurz fristig beschlossen, die Teilabgabe von Medikamenten und eine vereinfachte Vergütung bei Importen zuzulassen. Eigenbeschaffung und Eigenherstellung: der Bund soll Kapazitätsverträge mit Herstellern abschliessen können, um Engpässe bei einzelnen Medikamenten zu vermeiden. Damit würde die Produktion einer gewissen Menge eines Medikamentes sichergestellt. Bei schweren Mangellagen wird zudem die Eigenherstellung durch den Bund (Armee apotheke) geprüft.

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