StarkVital Nr. 39
Gesell schaft
Bundesamt für Statistik: Senior:innen fühlen sich erst mit 80 alt
Vor dem Hintergrund der steigenden Lebenserwartung hat sich auch die Lang zeitpflege verändert. Die institutionelle Pflege (Alters- und Pflegeheime) ist rück läufig, die ambulante Pflege und interme diäre Modelle (Tages-, Nachtbetreuung, Kurzaufenthalte in Alters- und Pflegehei men, Alterswohnungen etc.) nehmen an Umfang zu. Bildung und Einkommen wichtige Ungleichheitsfaktoren
Die Lebenserwartung steigt und nach der Pensionierung besteht die Aussicht auf einige gesunde Lebensjahre, die aktiv genutzt werden können. Senior:innen ent sprechen deshalb nicht mehr dem her kömmlichen defizitären Bild des Alterns, das mit dem Abbau körperlicher und kognitiver Fähigkeiten, Inaktivität, sozialem Rück zug, Einsamkeit sowie Bedürftigkeit und Abhängigkeit assoziiert wird. Der subjektiv gefühlte Beginn des «Altseins» hat sich von durchschnittlich 69 Jahren (in den 1990er Jahren) auf rund 80 Jahre erhöht. Die Lebenssituation im «drittem Lebensal ter» (65-80 Jahren), in dem die Menschen mehrheitlich aktiv und gesund sind, unter
Trotz der mehrheitlich guten Situation der älteren Bevölkerung ist Altersarmut weiterhin präsent. Insbesondere Personen, deren Ein kommen hauptsächlich aus Leistungen der ersten Säule besteht (AHV und gegebenen falls Ergänzungsleistungen), stehen häufig finanziell schlecht da; sie weisen materielle und soziale Deprivation auf. Weitere Merkmale der Armut im Alter sind Geschlecht, Alter, Partnerschaft, Nationalität, Bildungsstand. Ausserdem kön nen der Gesundheitszustand im Alter und die Lebenserwar tung durch Bildungsniveau, Einkommen, Migrationserfah rung sowie soziale Isolation beeinflusst werden. Das Altern als Individuum und als Gesellschaft ist im Wandel und wird sich auch in Zukunft verändern. Link zur Studie : https://api.swiss-academies.ch/site/assets/ files/128631/2015-2400.pdf
scheidet sich von derjenigen im «vierten Lebensalter» (ab 80 Jahren), in dem die Menschen zunehmend Krankheit oder Abhängigkeit erleben. Dabei ist das relative Wachs tum der Altersgruppe 80+ am höchsten. Freiwilliges Engagement und mehr ambulante Pflege Knapp ein Viertel der 65- bis 74-Jährigen und ein Zehntel der über 74-Jährigen ist im Rahmen organisierter Frei willigenarbeit in Vereinen und Institutionen aktiv. 40 Pro zent bzw. 20 Prozent engagieren sich auf informelle Weise freiwillig, häufig für andere ältere Personen oder für die Betreuung von (Enkel-)Kindern. «Mir kann so etwas nicht passieren» , meinen viele Menschen. Wirklich nicht? Fachleute sagen, genau das sei der grösste Irrglaube. Denn Cyberkri minelle zielen auf den Menschen als grösste Schwachstelle im System. Betrüger wollen vor allem eines: Ihr Geld. Dafür benötigen sie vertrau liche Informationen ihrer Opfer und nutzen dazu deren Hilfsbereitschaft, Gutgläubigkeit oder Unsicherheit aus. Schützen Sie sich mit einfachen Sicherheitsregeln, starken Passwörtern und einem Reali tätscheck vor digitalisierter Kriminalität. Viele Deliktsformen im Internet sind relativ einfach durch schaubar, wenn man sie kennt. Der Übergang von Kriminali tät in der realen zur digitalen Welt ist fliessend. Nehmen Sie sich Zeit, die Gefahren im Internet zu verstehen. Betrugsformen Viele Dienste im Internet fordern eine Registrierung des Nutzers. Dabei werden neben der E-Mail-Adresse und dem Passwort zunehmend auch weitere persönliche Daten, wie Adressangaben oder sogar Ausweiskopien, verlangt. Cyberkriminelle machen sich dies zunutze und versuchen mit betrügerischen E-Mails an die Daten ihrer potenziellen Opfer zu kommen, um dann mit fremden Identitäten Geschäfte abzuschliessen, Bestellbetrüge oder andere Straftaten zu begehen. Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, können sol che E-Mails bereits persönliche Daten enthalten, welche die Täter aus dem Internet haben (sog. Social Engineering). Sicher haben auch Sie schon Mails in Ihrem Posteingang gehabt, in dem Sie aufgefordert wurden, eine Zahlung zu leisten, um ein Paket zu erhalten. Dabei handelte es sich um eine sogenanntes Phishing-Mail, eine Nachricht mit
Sich vor digitalisierter Kriminalität schützen
dem Ziel, Sie zur Preisgabe privater Informationen, wie z. B. die Nummer Ihrer Kreditkarte usw. zu bewegen. Es gibt aber auch Erpresser-Mails, in welchen man unter Androhung einer Strafe aufgefordert wird, Geld an die aufgeführte Adresse zu über weisen. Auf gefälschte Webseiten werden Waren oder Immobilien zu unglaublich attraktiven Preisen angeboten oder Namen und Logos von bekannten Unternehmen oder
von Prominenten als Lockvögel eingesetzt, um betrüge rische Angebote seriös wirken zu lassen und potenzielle Opfer in die Falle zu locken. Die Liste der Vorgehenswei sen liesse sich endlos weiterführen. Die häufigsten Anzeichen eines solchen Angriffs: • Es wird ein grosses Gefühl der Dringlichkeit erzeugt, oft durch Angstmacherei oder Einschüchterung oder indem eine Krise oder ein wichtiger Termin vorgeschoben wird. • Es wird Druck ausgeübt, Sicherheitsrichtlinien oder Verfahren zu umgehen, oder eine Nachricht ist ein fach zu gut, um wahr zu sein. (Nein, Sie haben in keiner Lotterie gewonnen!) • Eine Nachricht von einem Freund oder einer Arbeits kollegin, bei der Unterschrift, Tonfall oder die Formu lierung nicht nach ihnen klingen. Nehmen Sie sich Zeit, die Gefahren im Internet zu verste hen und schützen Sie sich vor digitalisierter Kriminalität. Auf ein Delikt reagieren Wenn Sie Opfer eines Cyberdelikts wurden, melden Sie sich persönlich bei Ihrer örtlichen Polizeistelle oder bei Notfällen telefonisch über die Notrufnummer 117 .
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STARKVITAL 60+ Nr. 39
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