StarkVital Nr 37
Gesundheits Nachrichten
Bewegung ist die beste Medizin für die psychische Gesundheit
Wir alle wissen, dass eine gute Dosis Bewegung und eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel zu einem gesunden Lebensstil sind - IN JEDEM ALTER. Für man che mag es jedoch überraschend sein, von den positi ven Auswirkungen eines Trainings auf den psychischen Zustand zu schliessen. Bewegung und Muskelstärkung bringen viele Vor teile, nicht nur bei der Bekämpfung von Herz-Kreis lauf-Erkrankungen, sondern auch für die psychische Gesundheit. Auf diesem Gebiet haben Forschende der University of South Australia eine Studie durchgeführt, die 97 Bewer tungen mit 128’119 Teilnehmer:innen umfasst, und im British Journal of Sports Medicine 2023 veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse sind eindeutig. Körperliche Betätigung allein kann die Symptome von Depressionen, Ängsten und Stress äusserst positiv beeinflussen und ist 1,5-mal wirksamer als Psycho therapie oder die Einnahme von Psycho pharmaka, die jedenfalls mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden ist. Analysen ergaben insbesondere, dass die körperliche Betä tigung im täglichen Leben, die zwölf Wochen oder sogar weniger dauerte, am wirksamsten zur Verringerung der Symptome einer psychischen Störung beitrug, was deutlich macht, wie schnell körperliche Aktivität eine günstige Ver änderung bei der Behandlung solcher Beschwerden in allen erwachsenen Bevölkerungsgruppen bewirken kann. Der grösste Nutzen wurde bei Menschen mit Depressi onen, schwangeren Frauen und Frauen nach der Geburt sowie Menschen mit einer HIV-Diagnose oder Nierener krankung festgestellt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisa tion (WHO) litt 2019 einer von acht Menschen weltweit an einer psychischen Störung, was 970 Millionen Menschen entspricht.
Eine schlechte psychische Gesundheit kostete die Welt wirtschaft 2019 etwa 2,5 Milliarden Dollar, ein Betrag, der seither stetig wächst und bis 2030 auf 6 Milliarden Dollar steigen soll. Zu den Symptomen einer Depression gehören generell Traurigkeit, Reizbarkeit, Leere, Verlust der Freude oder des Interesses an Aktivitäten, Konzentrationsschwäche, permanente Müdigkeit und Energielosigkeit, Appetitlosig keit, Schlafstörungen, unbegründete Schuldgefühle, gerin ges Selbstwertgefühl, Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Zukunft, Gedanken an Sterben oder Selbstmord. Während dauerhafte Angstzustände von übermässiger Angst und Sorge bis zu Panikattacken gekennzeichnet sind. Der leitende Forscher der Studie, Dr. Ben Singh, meint, dass körperliche Aktivität Vorrang haben müsse, um die zunehmenden Fälle von psychischen Erkrankungen bes ser in den Griff zu bekommen. «Es ist zwar allgemein bekannt, dass körperliche Aktivi tät zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bei trägt. Doch sie wurde bisher nicht in grossem Umfang als Behandlung der ersten Wahl eingesetzt» , sagt Dr. Singh, «eine höhere Intensität der sportlichen Aktivität führte zu grösseren Verbesserungen bei Depressionen und Angst zuständen, während eine längere Dauer der körperlichen Betätigung geringere Auswirkungen hatte». Es wurde auch festgestellt, dass alle Arten von körper licher Aktivität von Vorteil sind, einschliesslich Gehen, Krafttraining , Pilates und Yoga. Es braucht tatsächlich nicht viel, um das psychische Wohlbefinden durch Bewe gung positiv zu beeinflussen. Die Forschenden hoffen nun, dass diese Übersichtsarbeit die Notwendigkeit von körperlicher Betätigung als Haupt ansatz zur Behandlung von Depressionen und Angstzu ständen hervorhebt.
Dr. Ben Singh
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STARKVITAL 60+ Nr. 37
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