StarkVital Nr. 32

Vegi Nachrichten

Frankreich Ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung Die Hauptkritik an den grossen Einzelhändlern ist, dass sie oft einen grossen Teil ihrer Lebensmittelüberresten wegwerfen, anstatt sie den Bedürftigen zu geben. Daher sollen Super märkte ihre Lebensmittel an Wohltätigkeitsorganisationen und

Vom Food Waste zu Convenience Food Drei Lebensmitteltechnologie-Student:innen aus Wädenswil haben sich 2021 zusammengeschlossen, um etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu unternehmen. Denn ein Drittel aller produzierten Essens weltweit landet nicht auf dem Teller. Das Start-up Hängry Foods verarbeitet gerettete Lebensmit tel zu Convenience Produkten. Das Motto lautet: wirtschaft und der Lebensmittelindustrie (im industriellen Kon text nicht genutzt) weiter verwendet, um gesunde verzehrfer tige Gerichte sowie Halbfabrikate zu zaubern. Hängry Foods fordert ein Hinterfragen der strengen Spezifi kationen, die dazu führen, dass Produkte aussortiert werden, weil sie nicht der Norm entsprechen. Das Start-up bietet auch Workshops und Beratungsangebote an, welche zur Aufklärung und Sensibilisierung beitragen. Foto : Ximena Franco, Sophia Graupner, Valentin Holenstein Konsument:innen haben im 2022 rund 262’915 Ton nen Brot- und Backwaren im Schweizer Detailhandel eingekauft (-2,4 Prozent gegenüber 2021). Dies ent spricht einem Gesamtumsatz von 2’435 Millionen Franken. Brot- und Back warenkonsum «from farm to fork». So werden über schüssige Lebens mittel aus der Land

Lebensmittelbanken spen den anstatt sie zu vernich ten. Letztere wären dann dafür verantwortlich, sie an Bedürftige weiterzuver teilen. Die Lebensmittelver schwendung in Frankreich betrifft 11 Prozent der Geschäfte, 67 Prozent der

Verbraucher und 15 Prozent der Restaurants. Mit nur 15 Pro zent der Spenden aus den Supermärkten könnten 10 Millionen Mahlzeiten mehr pro Jahr gespendet werden. Verbraucher und Aktivisten, die gegen Armut kämpfen, haben eine Kampagne gegen Verschwendung unterstützt. Dies führte dazu, dass der französische Senat das Gesetz einstim mig verabschiedete, das Tausenden von Obdachlosen zugute kommen wird. Bei Verstoss droht eine Geldstrafe von bis zu 75’000 Euro. Frankreich ist das erste Land der Welt, das ein solches Gesetz anwendet. Das Hauptziel: die Europäische Union davon zu überzeugen, ein ähnliches Gesetz in allen

anderen Mitgliedsländern einzuführen. Pflanzliche Babynahrung

Der Babynahrungshersteller HiPP hat eine neue vegane Linie an Baby-Produkten mit acht verschiedenen Menüs entwickelt: Spaghetti mit Erbsen-Bolognese, Couscous-Gemüse-Pfanne, Buntes Gemüse mit Linsen und mehr.

Die grösste Frucht Unter den Früchten, die auf Bäumen wachsen, ist die grösste die Jackfrucht oder auf Englisch Jack fruit, in Indien beheimatet, die auch in anderen Län

dern des Fernen Ostens angebaut wird. Eine einzige Frucht kann eine Länge von 90 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 55 Kilo erreichen. Eine Steuer auf Tierprodukte Eine Steuer auf Tierprodukte ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, meint der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özde mir (Grüne). Ernährungsorganisationen, Gesundheitsver bände und Umweltexperten fordern eine Erhöhung der Mehr wertsteuer auf Tierprodukte - und zugleich derer Aufhebung

Diese Produkte aus ausschliesslich pflanzlichen Zutaten kön nen Säuglingen ab dem Alter vom sechsten bzw. achten und zwölften Monat verabreicht werden. Hochwertige protein reiche Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen oder Kichererbsen ersetzen optimal tierische Eiweissquellen. Bei den Frucht- und Frucht & Getreide-Gläschen gibt es jeweils eine Sorte mit einer pflanzlichen Milch-Alternative. Vegetarisch oder vegan? Zwei Ernährungsweisen, zwei verschiedene Labels

auf gesunde, pflanzli che Lebensmittel, um vermehrt zum Verzehr von gesunden, nach haltigen Lebensmitteln zu motivieren. Denn die ökologischen Fol gen der industrialisier

Welche Produkte vegan bzw. vegetarisch sind, das sollte man anhand des V-Labels erkennen können. Das gelbe Siegel mit der grünen Schrift und dem sti lisierten V sollte den Einkauf auf einen Blick erleichtern. Das vege tarische V-Label sah jedoch lange

ten Tierhaltung sind scheusslich. Laut einer aktuellen Studie der True Animal Protein Price Coalition (TAPP) verursacht die industrielle Tierhaltung in Deutschland jährlich Umwelt schäden in Höhe von 22 Milliarden Euro. Diese Schäden sind NICHT im Preis von Tierprodukten enthalten, sondern wer den von der Allgemeinheit getragen. Jeder Bundesbürger bezahlt über seine Steuern also ungefähr 260 Euro pro Jahr für Umweltschäden aus der Tierhaltung.

Zeit der veganen Variante zum Verwechseln ähnlich. Ab 2024 soll mit der Verwechslungsgefahr Schluss sein. Die European Vegetarian Union (EVU) hat die Siegel aktuali siert. Beim vegetarischen V-Label wurden die Farben verkehrt: Es ist nun grün, mit gelber Schrift.

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