StarkVital No 40

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Dolph Lundgren «Mein grösster Kampf war der gegen den KREBS»

Es gibt Schauspieler, die ein Leben lang an eine ikonische Rolle gebunden sind, die sie gespielt haben. So auch der blonde Dolph Lundgren, der sowjetische Gegenspieler Ivan Drago in der Rocky-Saga, gebürtiger Schwede und adop tierter Amerikaner, fast zwei Meter gross, imposanter Körper bau mit kunstvoll geformten Muskeln, einer der berühmtes ten Darsteller in Hollywoods Action- und Kampfsportfilmen. Neben Rocky IV (1985), ist er vor allem bekannt für seine Auftritte in The Avenger (1989) und The New Heroes (1992). Doch neben der Schauspielerei hat der Athlet im Laufe sei ner Karriere auch bei mehreren Filmen Regie geführt und an Drehbüchern mitgeschrieben, was seine Vielseitigkeit in der Unterhaltungsbranche unter Beweis stellt.

mura griff sofort an und Lund gren erwischte ihn mit einem Roundhouse-Kick im Gesicht. Die Zuschauer johlten. Auch wenn Lundgren diesen Kampf am Ende verlor, wusste von diesem Moment an, dass auch er ein Champion werden konnte. Lundgren gewann 1980 und 1981 den British Open Knock down Heavyweight Titel und wurde ein Jahr später Aust ralian Open Champion im Einzel- und Mannschaftswettbe werb. Im Alter von 23 Jahren wurde er nun Karate Schwarz gurt 1. Dan.

Eine lange und erfolgreiche Sportkarriere Der Filmstar begann mit 16 mit dem Judotraining, als er Eishockey spielte. Während eines Kampfes packte ihn ein grosser fetter Kerl in einem Judo-Würgegriff, lag auf ihm und schwitzte ihn voll. Da dachte Lundgren, Kampfsport sei toll, aber beim Karate könne man wenigstens weiter weg von seinem Gegner bleiben. Er schätzte diesen engen Kontakt offenbar nicht. Dann wechselte er zu Karate und begann noch als Teenager zusätzlich mit dem Krafttraining. Der Mann aus dem Norden entdeckte den traditionellen japanischen Stil Goju-ryu, wechselte aber bald zu Kyo kushinkai, dem von der japanischen Karate-Legende Mas Oyama entwickelten, kraftvolleren Stil. Er traf ausserdem seinen Sensei und zukünftigen Freund Brian Fitkin, damals 4. Dan. Im Alter von 19 Jahren begann Lundgren mit Wett kämpfen, und zwar im kontaktlosen Point Fighting. 1979 wurde der Schwede ausgewählt, um am 2. World Open Karate Tournament (Vollkontakt) in Tokio teilzunehmen. Da er noch immer nur einen Grüngurt hatte, musste er sich einen Braungurt (eine Stufe höher) ausleihen, um kämpfen zu kön nen. Dennoch schlug Lundgren seine ersten beiden Gegner mit einem „Hiza-Geri“ (Kniestoss ins Gesicht) k.o. In seinem nächsten Kampf trat der Athlet gegen den über wältigenden Favoriten für den Weltmeistertitel, Makoto Nakamura, an. Der Skandinavier (Grüngurt) wog 93 Kilo, Nakamura (Schwarzgurt 2. Dan) hingegen 110 Kilo. Naka

«Ich glaube, die Kampfkünste haben mich zu einem besseren Menschen gemacht - und machen es immer noch.» In Australien studierte der Kampfsportler Chemieingenieur wesen und erwarb seinen Master-Abschluss. Er verdiente ein wenig Geld als Sicherheitsmann für Musikgruppen. Wäh rend dieser Zeit lief er jeden Morgen fünf Meilen, trainierte Karate und hob entweder Gewichte oder machte Sparring. Ein wahres Beispiel für die Kombination von Köpfchen und Muskeln. Einmal in New York ging der Kampfkünstler zu einem Vor sprechen für «irgendeinen Boxfilm», wie er sagte. Er traf Sylvester Stallone und der Rest ist Geschichte. Es folgte der Umzug nach Hollywood. Dennoch ist der heute 67-Jährige über die Jahre hinweg in engem Kontakt mit dem Kyokushin-Karate geblieben. Er hat Karatevorführungen bei drei Weltturnieren und bei zahlreichen anderen Gelegenheiten durchgeführt. Sein lang jähriger Freund und Lehrer hat seinem treuen Schüler in den meisten seiner Filme mit körperlicher Kondition und Kampf koordination geholfen. 1998, mit 41, kam die Beförderung zum 3. Dan. «Karate ist so wichtig für mich, dass ich mir ein Leben ohne Karate nicht mehr vorstellen kann. Jedes Mal, wenn ich mich von den Kampfkünsten entfernt habe, habe ich irgendwie einen Teil von mir verloren.»

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STARKVITAL 60+ Nr. 40

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