StarkVital No 40
Gesund heit
Altersarmut in der «reichen» Schweiz
Knapp 300’000 Personen über 65 Jahre von inzwischen insgesamt 1,73 Millionen (2023, BFS) leben in der Schweiz an der Armutsgrenze. Viele von ihnen arbeiten nach der Pension weiter, um durch den Monat zu kommen. Weil sich Pensionierte bei Ergänzungsleistungen genieren, set zen sie vermehrt auf Nebenverdienste. Die repräsentative Befragung 2022 von Pro Senectute zeigt, dass 200’000 Senior:innen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze leben. Das monatliche Einkommen von 100’000 weiteren älteren Menschen liegt
«Für betroffene Personen bedeutet das viel Stress am Ende des Monats. Sie wissen nie, ob das Geld ausreicht, um alles zu bezahlen», sagt Alexander Widmer, Mitglied der Geschäfts leitung von Pro Senectute Schweiz. Wer sich in solch einer Situation befindet, dem kann in der Regel die Fachorganisation weiterhelfen. « Das Wichtigste ist, sich bei uns zu melden und mit uns zusammen alle Möglichkeiten zu prüfen» , erklärt Widmer. Pro Senectute bemerkt bei Beratungen beispielsweise, dass viele Ältere finan ziellen Anspruch auf Ergänzungsleistun gen hätten, ohne dies zu wissen. Gewisse Senioren:innenwürden die Leistungen jedoch
nur knapp über der Armutsgrenze. Obwohl 20 Prozent der älteren, zu Hause lebenden Menschen in der Schweiz von Armut betroffen oder gefährdet sind, beziehen nur 7,3 Prozent Ergänzungsleistungen. Ein Kaffee für 4 Franken? Liegt nicht drin. Ein Restaurant besuch? Bleibt wohl für immer ein Traum. Ausser, jemand anderes bezahlt. Jeder Rappen zählt: Für knapp 300’000 Rentner:innen in der Schweiz ist das die Realität. Diese Personen leben an der Armutsgrenze, wie eine Studie von Pro Senectute, der Fachorganisation für Altersfragen, zeigt. Das Problem betrifft jeden fünften Rentner in der Schweiz. Ganze 20 Prozent der Personen im Pensions alter gelten mit einem Einkommen unter 2‘506 Fran ken pro Monat arm oder armutsgefährdet. 13,9 Prozent unterschreiten sogar die Armutsgrenze mit ihrem Ein kommen von weniger als 2‘279 Franken. Es sind Zahlen, die alarmieren Stark betroffen von den schlechten Renten sind laut Pro Senectute Frauen, Verwitweten, Geschiedenen und ausländische Staatsangehörige. Aber auch Personen mit tiefer Bildung sowie Menschen, die auf dem Land wohnen, laufen eher Gefahr, nach der Pensionierung zu wenig zu haben.
gar nicht wollen, obwohl es ihnen finanziell schlecht geht. «Es gibt Personen, die sich genieren, Ergänzungsleis tungen zu beantragen», erklärt Widmer. Viele von ihnen versuchen, noch mehr bei den Ausgaben des Alltags zu sparen oder sie suchen sich einen Nebenverdienst, um ihre Rente aufzubessern. «Ob man arbeiten kann, hängt von den Fähigkeiten sowie dem Gesundheitszustand ab» . Und: Auch wer noch einige Jahre tätig sein könne, komme irgendwann an die eigenen Grenzen. Abgesehen davon sei es nicht das Ziel der Pensionierung, weiterarbeiten zu müssen. «Nach über 45 erwerbstätigen Jahren hat man sich den Ruhe stand verdient», ist Alexander Widmer überzeugt. Der Ansatz, den Pro Senectute verfolgt, ist, den armutsge fährdeten Rentner:innen aufzuzeigen, welche sozialversi cherungstechnischen Möglichkeiten sie hätten. Auswirkungen von Altersarmut Armut stellt ältere Menschen nicht nur vor finanzielle Herausforderungen, sondern wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit, Zufriedenheit und soziale Teilhabe aus. Konsequenzen sind körperliche und geistige Probleme, Unzufriedenheit und Einsamkeit. Auskünfte und Beratungen: prosenectute.ch (Quelle: Watson)
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