Stark Vital Nr. 30

Vegi Nachrichten

Schweiz, Die Zukunft der Ernährung Die von rund 40 Expert:innen erarbeiteten Leitlinien für die Erhaltung der Lebensmittelsicherheit wurden Bundesrat Guy Parmelin im vergangenen Februar anlässlich eines nati onalen Gipfels zum Lebensmittelsystem vorgestellt.

Die Löhrpflaume, Obstsorte des Jahres FRUCTUS, die Schweizer Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, ernennt jedes Jahr eine Obstsorte des Jahres. 2023 stehe eine vorzügliche, alte Brennpflaumen-Sorte aus dem Kanton Bern in den Mittelpunkt: Die Löhrpflaume.

Unter den Wissenschaftler:innen ist der erste Schritt bis 2025 die Einrich tung eines Transformationsfonds zur Finanzierung von Ausbildungs-, Weiter bildungs- oder Umschulungsprogram men zur Unterstützung der Umstellung der Betriebe. In einer zweiten Phase müssten zuneh

In den alten Obstfach büchern ist die Sorte «Löhrpflaume» noch nicht zu finden. Erst Anfang der Fünfziger jahre tauchen gemäss FRUCTUS erste schriftliche Hinweise im Zusammenhang mit einer Brennerei

mend regulatorische Massnahmen und Lenkungsabga ben zum Tragen kommen. Dazu gehören erhöhte Zölle für Produkte tierischen Ursprungs sowie die Einführung einer CO2-Abgabe auf Lebensmittel. Phase drei konzentriert sich auf die Agrarpolitik und die Unterstützung für den ländlichen Raum. Für die vierte Phase wird eine schrittweise Einführung tief greifender regulatorischer Massnahmen vorgeschlagen. Dazu gehört ein Verbot von Niedrigpreis-Promotionen für Produkte wie Fleisch, Milch und Eier. Solche Massnahmen seien dringend notwendig, schrieben die Wissenschaftler:innen im Leitfaden. Die Ernährungssi cherheit der Schweiz sei durch Krieg, Pandemie, Klimawan del und das Schwinden der Biodiversität bedroht. Verzehr von Froschschenkeln Drastische Folgen Der Verzehr von Froschschenkeln in der EU und der Schweiz hat in den vergangenen Jahrzehnten zum Rück gang der Wildfroschpopulationen in immer mehr Lieferlän dern beigetragen, so eine Studie vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels. gefangen werden, berichten Experten in der Fachzeitschrift Nature Conservation. Unter den vielen Ursachen für das Aus sterben von Arten oder den Rückgang von Populationen tritt die Übernutzung immer stärker in den Vordergrund. Zwischen 2010 und 2019 seien insgesamt etwa 40’700 Ton nen Froschschenkel importiert worden, berichtet das Team vom Leibniz-Institut. Das entspreche bis zu zwei Milliarden Fröschen. Belgien sei der Hauptimporteur – gegessen würden die meisten Froschschenkel in Frankreich. Im Laufe der jahrzehntelangen Ausbeutung haben die EU Einfuhren zu einem Rückgang der Wildfroschpopulationen in Indien und Bangladesch sowie in jüngster Zeit auch in Indo nesien, der Türkei und Albanien beigetragen. Die Länder der Europäischen Union müssten wesentlich mehr Verantwor tung für die Nachhaltigkeit des Handels übernehmen. Auch die Schweiz importiert laut der Studie jährlich rund 65 Tonnen Froschschenkel und lebende Frösche. Ein Grossteil davon aus der Türkei. In der Schweiz sind zwar alle einheimischen Frösche geschützt, der Import von lebenden Fröschen zum Verzehr oder von Froschschen keln ist jedoch legal. Der kommerzielle Handel mit Frö schen und ihren Körperteilen ist global und erfolgt in extrem grossen Mengen - Tausende von Tonnen oder Milliarden von Fröschen pro Jahr. Die EU-Länder sind für den grössten Teil des internationalen Handels mit Froschschenkeln ver antwortlich, wobei die meisten Frö sche nach wie vor in freier Wildbahn

im Berner Seeland auf. Das sortenrein gebrannte «Pflümli wasser» wurde ein grosser Erfolg und die Löhrpflaume zum begehrten Rohstoff für Brennereien im ganzen Land. Dort beginnt die Geschichte dieser Obstsorte. Das Zufallsprodukt der Natur wurde fortan Löhrpflaume genannt. Löhrpflaumen wachsen schnell und tragen bald und regelmässig saftige, sehr aromatische und süsse Früchte. Reife Löhrpflaumen sind anspruchslos, robust und genügsam. Daraus entstehe ein kräftiges «Pflümliwasser», ein fruchtig-samtiger Digestif, auch Vieille Prune genannt. Basketball-Legende Dirk Nowitzki vegan Der bald 45-jährige Dirk Nowitzki hat sich aus mehreren Grün den für die Ernährungsumstellung entschieden: Für die eigene Gesundheit, aus ökologischem Verantwortungsbewusstsein und wegen der grausamen Massentierhaltung. Der 2,13-Meter

Mann verzichtet nicht nur auf Fleisch, son dern auf alle tieri schen Produkte. Das heisst, auch auf Eier, Käse und Milch. Ein facher als gedacht, sei die Umstellung auf vegan gewesen, so der Würzburger Aus nahme-Basketballer. Das Olivenöl-Festival

«Öl ist Fortschritt» war das Hauptthema der zwölften Veran staltung des Olio Officina Festivals, das im März in Mailand stattfand. Die grosse jährliche internationale Veranstaltung wird dem Olivenöl Extra Vergine gewidmet. Das Programm der drei tägigen Veranstaltung, die sich um einen der Schätze der italienischen Landwirtschaft drehte, umfasste einen Überblick über die internationalen Öle mit Verkostungs workshops, das Treffen mit Ölproduzenten sowie Debatten über die Wirtschaft des Sektors, die Verwendung vom Öl in der Küche und in der Kosmetik. In der schwierigen Saison 2022/2023 werden nur etwas mehr als 200’000 Tonnen Olivenöl produziert, während der Bedarf Italiens bei einer Million Tonnen liegt. Das Festival bot die Gele genheit zu einer umfassenden Analyse der Lage des Oliven ölsektors. Die Zukunft und die Rettung dieses Marktes liegen weiterhin in der Forschung und der Innovation.

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STARKVITAL 60+ Nr. 22

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