Stark Vital Nr. 29

Matthias Mend Kolumne

Lebenssaft der Erde Lebenselixier für den Mensch

Wasser ist ein Geschenk der Natur – frisch, rein und wohl schmeckend. Es wird im Alpenraum und den Mittelgebir gen aus diversen geschützten Quellen abgefüllt und ver kauft. Doch grundsätzlich bekommt es der Bürger gratis aus dem Hahn. So trinken zum Beispiel die Einwohner der Schweizer Berggemeinde Vals Quellwasser aus dem Hahn – aller

– greifen heute dagegen zum fast kostenlosen Leitungs wasser, das richtig veredelt nicht anders schmeckt als ein mildes stilles Wasser mit vergleichsweise wenig gelösten Mineralien wie z.B. Evian, Valser, Volvic oder Vittel. Warum zählen gerade diese Wässer weltweit zu den bekanntesten und beliebtesten Mineralwässern? Erstens wohnt nicht jeder in einer Gegend mit Zugang zu

dings darf sich das Hochquell wasser aus der Leitung dann nicht «Mineralwasser» nennen. Dieser Kunstbegriff wurde von der Mineralwasserindus trie geschützt. Obwohl das Wasser aus der Leitung oft fri scher schmeckt als das allseits bekannte «Valser» aus der PET Flasche und sich einer genaue ren Prüfung unterziehen muss als das Pendant in der Flasche. Zu Anfang der menschli chen Zivilisation waren es die Tiere, die eine Vorliebe für ein bestimmtes Wasserloch entwi ckelten. In der Folge probierten es dann auch die dort leben den Menschen. Heute werden manche dieser Quellen, deren Wasser zum Teil aus mehreren hundert Meter Tiefe kommt, kommerziell genutzt. Nicht nur Wassersommeliers können in einer Blindverkos tung Wasser verschiedener Abfüller in der Regel vonein

Hochquellwasser und zwei tens greifen immer noch viele Konsumenten zur prickelnden Variante. Doch bei allen Vorzü gen von Hochquellwasser, ein prickelndes Schorle kann man damit nicht herstellen – es sei denn man versetzt es mit Koh lensäure, was heute dank der Sprudler einfach möglich ist. Bei den Mineralwassererzeu gern kommt marketingtech nisch allerdings noch eine hübsch gestaltete PET- oder Glasflasche dazu, denn Was ser trinken ist schick – nicht nur bei kalorienbewussten Frauen. Doch abgesehen vom Marketing, wonach schmeckt Wasser eigentlich wirklich?

Gutes Wasser schmeckt doch nach nichts, werden Sie den ken. Nicht wirklich. Je nach Quelle gibt es grosse Unter schiede. So schmeckt das französische Evian anders als das italienische San Pelleg rino. Und Heilwässer wie das slowenische Rogaska Donat wirken regelrecht salzig. Jedes Wasser, dass aus der Erde kommt, steigt durch unterschiedliche Gesteinsschichten auf – mal sind sie vul kanisch, mal kalkhaltig – und über die hunderte, oft tau sende von Jahren nimmt das Wasser Mineralien und Spu renelemente in unterschiedlicher Zusammensetzung und Konzentration auf. Donat schmeckt salzig, weil es viele gelöste Mineralstoffe enthält. Deshalb trinkt man Heilwässer nicht, um seinen Durst zu löschen oder gar den Wein zu verdünnen, son dern aus gesundheitlichen Gründen. Dem gängigen Lifestyle folgend, bringen deshalb immer mehr Mineralbrunnen mineral-reduziertes Wasser auf den Markt, da Wasser von stark mineralisierten Quellen bei weitem nicht jedem schmecken. Ökologisch und ökonomisch ist das allerdings in den meis ten Fällen vollkommen unnötig. Mit dem richtigen Was serveredelungssystem im eigenen Haus oder am Wasser hahn, schönen Glaskaraffen oder praktischen Edelstahlfla schen für unterwegs, lässt sich dieser Lifestyle nachhaltig besser für uns und unsere Natur ausleben. So sind schnell nicht nur ein paar Hundert Franken pro Jahr gespart, sondern auch unsere Strassen entlastet und viele Ressourcen eingespart. Und das Beste – wir haben es immer frisch zu Hause und wer viel frisches Wasser trinkt, bleibt gesund und ist voller Energie.

ander unterscheiden. Denn oft schmeckt unser Wasser deutlich anders als Wasser aus einer anderen Region, manchmal bei Flaschenwasser sogar säuerlich. Das liegt dann daran, dass zusätzlich Kohlensäure als Konservie rungsstoff zugesetzt wird. Das hält das in der Flasche stehende Wasser länger frisch, ohne dass man die Koh lensäure gleich als prickelnd empfinden würde. In höheren Dosen verursacht Kohlensäure auf der Zunge dann ein spürbares Prickeln und sorgt nach dem Schlucken oft für ein Aufstossen. Neben dem frischen Geschmack ist dies sicher ein Grund warum der Trend vor allem bei Frauen eindeutig in Richtung stillem bzw. nur leicht kohlesäurehaltigem Medium-Wasser geht. Viele Menschen, nicht nur im Voralpen- und Alpenraum,

Matthias Mend

Jahrgang 1960 befasst sich seit über 30 Jahren mit den faszinierenden Facetten des Themas Wasser. Er beschäftigt sich mit Wasser als Investitionsgut, mit den Aspekten Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie mit der zentra len Rolle von Wasser für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Nach Weiterbildungen in den Berei chen Gesundheit, Persönlichkeitsent

wicklung und Marketing, konzentriert er sich seit 2008 vollstän dig auf das Thema Wasser und den nachhaltigen Umgang mit der natürlichen Ressource. Info: matthias@vortexpower.ch

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STARKVITAL 60+ Nr. 29

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