Stark Vital Nr. 28
Trendanalyse, Veg ist in Wie der erste umfangreiche Report von Swissveg zeigt, setzt sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre fort: In der Schweiz ernähren sich 2022 gemäss neuen Umfrageergeb nissen über 300'000 Jugendliche und Erwachsene vege tarisch, rund 42'000 vegan. Insbesondere Fleischalternativen erleben zudem einen grossen Boom. Weit mehr als die Hälfte aller Frauen und Männer konsumiert Fleischalternativen. Frauen ernähren sich eher veg : Es bestehen weiterhin deutliche Unterschiede zwischen den Ernährungsgewohn heiten von Frauen und Männern. So lebten 2022 gerade mal 3,5 Prozent der Männer, jedoch 5,3 Prozent der Frauen vegetarisch. Als Veganer:innen bezeichnen sich immer noch nur 0,2 Prozent der Männer, wohingegen bereits ein Prozent der Frauen. Die Anzahl vegetarisch lebender Männer hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich vergrössert. Jüngere verzichten öfter auf Fleisch : Auch in Bezug auf das Alter bestätigen die Zahlen erneut, dass jüngere Per sonen eher auf den Konsum tierischer Produkte verzichten. Während 6,5 Prozent der Personen im Alter zwischen 14 und 34 Jahren sich als Vegetarier:innen bezeichnen, sind es ab 55 Jahren nur noch 2,5 Prozent. Vegan ernährt sich ein Prozent der 14- bis 34-Jährigen gegenüber 0,3 Prozent der über 55-Jährigen. Kühe besteuern Die neuseeländische Regierung hat letzten Oktober vorge schlagen, die Treibhausgase, die Nutztiere beim Rülpsen und Pinkeln produzieren, zu besteuern, um den Klimawan bis 2050 kohlenstoffneutral zu machen. Teil dieses Plans ist, die Methanemissionen von Nutztieren bis 2030 um zehn Prozent und bis 2050 um bis zu 47 Prozent zu reduzieren. Die Agrarabgabe ist eine Weltpremiere und die Landwirte sollten die Kosten durch höhere Preise für klimafreundliche Produkte wieder hereinholen können. Die Landwirtschaft ist für das Land lebenswichtig. Milchprodukte sind der grösste nationale Exportschlager. Umweltfreundlichere tierische Produkte würden Neuseelands Exportmarke stärken, so Premierministerin Jacinda Ardern. In Neuseeland leben nur fünf Millionen Menschen, aber etwa zehn Millionen Rinder und Milchkühe sowie 26 Millionen Schafe. Die überdimensionierte Industrie hat dazu geführt, dass etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft stammt. Nutztiere produzieren Gase, die den Planeten erwärmen, insbesondere Methan aus dem Rülpsen von Rindern und Distickstoffoxid aus ihren "Fürzen". Als Reaktion auf die Absichten der Regierung sind jedoch Landwirte in ganz Neuseeland mit ihren Traktoren auf die Stra sse gegangen, um gegen diese Pläne zu protestieren. Die Kundgebungen fielen jedoch kleiner aus als erwartet. del zu bekämpfen. Die Landwirte sollen ab 2025 für ihre Emissio nen zahlen. Die Regierung hat sich nämlich verpflich tet, die Treibhausga semissionen zu redu zieren und das Land
Fleischesser kosten mehr als Vegetarier Die von der Denkfabrik «Vision Landwirtschaft» in Auf trag gegebene Studie "Indirekte Kosten unterschiedlicher Ernährungsstile in der Schweiz" hat sieben verschiedene Ernährungsweisen analysiert: Vegan, ovo-lacto-vegetarisch, ovo-lacto-pescetarisch, flexitarisch, proteinbetont, fleisch betont und umweltoptimiert. Sie kommt zum Schluss, dass Fleischkonsument:innen Bund und Allgemeinheit viel mehr als Vegetarier und Veganer kosten, da die Politik die ver schiedenen Nahrungsmittel sehr ungleich unterstützt. Per Saldo werden mehrere hundert Franken pro Person und Jahr von «veganen» und «umweltoptimierten» zu «protein- und fleischbetonten» Ernährungsstilen umverteilt. Die Kosten ergeben sich aus der indirekten Unterstützung mit Beiträgen des Bundes für die Produktion von Nahrungs mitteln und durch die externen Kosten, wie Umweltaus wirkungen durch CO-Emissionen und Pestizide. Bei den Subventionen erhalten die Fleisch- und Milchproduktion ungefähr 80 Prozent der Beiträge. Die Politik wirkt dabei nicht nur über die Preise, sondern auch subtiler, auf psychologischer und moralischer Ebene. Der Bund macht mit seinen Fleisch- und Tiersubventionen und Werbung für «Schweizer Fleisch» eine Rundum-Versor gung für fleischbetonte Ernährung, so die Studie. Bündner Nusstorte (auch VEGAN möglich) Baumnüsse sind nicht nur lecker, sondern auch ein echtes Superfood. Sie sind bekannt für ihre gesunden Inhaltsstoffe und als idealer Snack. Vor allem weisen sie einen hohen Gehalt an Proteinen und Omega 3 Fettsäuren auf. Neben Kalium, und der Trend wird sich auch fortsetzen. 2022 war ein gutes Jahr für die regionale Nussbaumproduktion, die jedoch dazu bestimmt ist, eine Nische zu bleiben: Der Grossteil der Nüsse stammt nämlich aus dem Ausland, da die Menge, die in der Schweiz produziert wird, nicht ausreicht, um den gesamten Markt abzudecken, und der Preis dreimal so teuer ist wie die ausländische Konkurrenz. Torten mit echten Bündner Nüs sen werden auch in Zukunft eine echte Versuchung bleiben. Das Coating Die wachsende Nachfrage nach bequemen Lebensmitteln hat dazu geführt, dass die Verpa ckungen immer weiter verbessert wurden. Auch die Ästhetik spielt eine gewisse Rolle beim Einkau fen: Die Produkte sollen frisch und appetitlich aussehen. Gemüse und Obst sind oft in Plastik eingepackt, damit die Ware haltbar bleibt. Seit wenigen Jahren gibt es jedoch ein neues Verfahren zur Frischhaltung von Obst und Gemüse: das Coating , eine natür liche Beschichtung, die direkt darauf aufgetragen wird. Die aus Obst- und Gemüseabfällen hergestellte Schutzschicht besteht aus Fruchtzucker, pflanzlichen Ölen und Zellulose, und wird aus Samen, Fruchtfleisch oder den Schalen von Obst oder Gemüse gewonnen. Damit ist die Schutzschicht geschmacksneut ral, farb- und geruchlos - und vor allem essbar. Die innovative Methode minimiert Verpackungsmaterial und Lebensmittelabfälle. Magnesium, Zink, Eisen und Kal zium enthalten Walnüsse Vitamin B. Und sie sind die Hauptzutat der Bündner Nusstorte, die wohl die bekannteste süsse Speziali tät aus Graubünden. Die Nachfrage nach den geschätzten Kernen aus Grau bünden steigt von Jahr zu Jahr
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