Stark Vital Nr. 28

Arzneimittelverschwendung

Screening für Raucher:innen empfohlen Das nationale Expertengremium Krebsfrüher kennung schlägt vor, Risikopersonen, insbe sondere Raucher:innen, ein Screening mittels niedrigdosierter Computertomographie anzu bieten. Eine Empfehlung, die nach sorgfälti ger Bewertung der ethischen Implikationen, der klinischen Wirksamkeit und des Kosten Nutzen-Verhältnisses ausgesprochen wurde, heisst es in einer Mitteilung. Über einen Zeit raum von zehn Jahren kann das Screening 43 Todesfälle pro 10’000 Menschen vermeiden, da mehr Krebserkrankungen in einem frühen Stadium diagnostiziert werden, was die Chan cen auf eine erfolgreiche Behandlung erhöht. Über 80 Prozent der Diagnosen für Lungen krebs sind auf das Rauchen zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung weiter, und es wird betont, dass Raucher:innen daher zu den Risi kogruppen gehören. Das Expertengremium schlägt vor, das Alter für ein Screening eher tief anzusetzen, und zwar etwa ab 55 Jah ren. Das Screening sollte nicht nur für starke Raucher:innen angeboten werden, sondern auch für diejenigen, die mässig rauchen oder aufgehört haben.

Die Informationen über das tat sächliche Ausmass der Medi kamentenverschwendung in der Schweiz sind lückenhaft. Es gibt keine Studien oder Statistiken, die umfassende Schlussfolgerungen zu diesem Thema zulassen. Einige Schätzungen gehen allerdings von einer Ver

schwendung von fünf Prozent der ambulant abgegebenen Arzneimittel in der Schweiz aus. Im Jahr 2019 wären demnach Kosten von rund 363 Millionen Franken zulasten der obligatori schen Krankenversicherung entstanden. Dies verdeutlicht, dass die Verschwendung von Medikamenten nicht nur ein Qualitäts problem der Gesundheitsversorgung darstellt, sondern auch ein Das Problem der Arzneimittelverschwendung lässt sich haupt sächlich mit der Überversorgung und der fehlenden The rapietreue erklären. Eine Überversorgung besteht, wenn Patient:innen Arzneimittel unnötig verschrieben oder in zu grosser Menge abgegeben erhalten. Dabei können eine fehlende Koordination zwischen den Leistungserbringern oder finanzielle Fehlanreize eine Rolle spielen. Fehlende Therapietreue liegt vor, wenn Patient:innen Arzneimittel nicht wie verordnet einnehmen, beispielsweise weil sie nicht ausreichend aufgeklärt sind. Faktor, der die Gesundheitskosten in die Höhe treibt. Überversorgung und fehlende Therapietreue

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