Stark Vital Nr. 27

Ernäh rung

Trockenlegung von Torfwäldern werden grosse Mengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan freige setzt. Wo neue Plantagen entstehen, entzünden sich oft auch Konflikte um die Landnutzung. Indonesien ist inzwischen zum grössten Palmölprodu zenten der Welt aufgestiegen. Zusammen mit Malaysia erzeugt das Land über 80 Prozent der Weltproduktion. Und ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen. Laut WWF ist die Lösung für das Problem: Das aktualisierte Label Seit 2004 bemüht sich der internationale Round Table on Sustainable Palm Oil, kurz RSPO (Runder Tisch zur nachhaltigen Palmölproduktion), um eine nachhaltige Produktion. Die Vereinigung umfasst mittlerweile über 3000 Mitglieder. Ziel ist, die Zerstörung von artenreichen Tropenwäldern zu begrenzen. Die neuen RSPO-Richtli nien für nachhaltigen Palmölanbau kommen der Umwelt, indigenen Gemeinschaften sowie Arbeiter:innen zugute. Trotzdem sind weitere Verbesserungen notwendig, wie: Nachhaltig produziertes Palmöl und eine ambitionierte, verantwortungsvolle Politik. "Umweltschädlich und ungesund" : Das umstrittene Palmöl habe bei Schweizer:innen ein schlechtes Image, sie sehen es dabei äusserst kritisch, wie eine kürzlich publizierte Studie von ETH-Forschenden zeigt. So wür den einige Konsument:innen auch nachhaltiges Palmöl boykottieren, obwohl das im Vergleich mit anderen Ölen nachhaltiger sein könne. Das RSPO-Label für nachhalti ges Palmöl kennt nicht mal jeder Zehnte. In diesem Sinne braucht es laut den Studienautoren weitere Aufklärung, um das Wissen und Bewusstsein der Konsument:innen über Palmöl und das RSPO-Label zu steigern. Nicht das Öl selbst ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie es produziert wird.

Das Label für nachhaltiges Palmöl Ertragreich, vielseitig und preiswert – Palmöl ist aus der heutigen Industrie nicht mehr wegzudenken. Doch die Natur bezahlt einen hohen Preis: für Palmöl wird Regenwald gerodet.

Es wird in unzähligen Lebensmitteln wie Margarine, Süssigkeiten oder Fertigspeisen verwendet und eignet sich zur Herstellung von Agrotreibstoffen. Chemisch ver ändert taucht es aber auch in Waschmitteln, Seifen oder Kosmetika auf. Das vielseitig anwendbare Palmöl ist laut Schätzungen in jedem fünften Produkt auf dem Schwei zer Markt enthalten. Wettlauf um den Anbau in Tropenländern Der boomende Anbau hat einen Grund: Die Ölpalme ist eine sehr ertragreiche Pflanze. Sie ist mehrjährig und die Ernte das ganze Jahr möglich. Auf derselben Fläche kann mit Ölpalmen viel mehr Öl produziert werden als mit ande ren Ölpflanzen. Für Öl aus Raps benötigt man beispiels weise im Schnitt eine zwei- bis dreimal grössere Fläche. Diese Eigenschaften machen Palmöl-Plantagen lukrativ. Neue Plantagen entstehen in Tropenländern ständig, da viele vom florierenden Geschäft profitieren wollen. Neuen Palmöl-Plantagen fallen jedoch meist wertvolle Tropenwälder zum Opfer, zahlreiche Arten verlieren so ihre Lebensgrundlage. Durch die Brandrodung und die

Herbst, Kürbiszeit Es wäre zu kurz gegriffen, den Kürbis aus schliesslich mit Halloween zu verbinden. Der Kürbis ist hingegen längst zum Symbol für den Herbst geworden. Dieses Fruchtgemüse kommt ursprünglich aus Amerika und wurde vor ungefähr 500 Jahren durch die Seefahrer nach Europa gebracht. In der neuen Welt gehörten Kürbisse zu den Grund nahrungsmitteln der indigenen Bevölkerung. Der Anbau diente nicht nur der Ernährung, denn in der Vergangenheit wurde der Kürbis nach dem Auslöffeln des Fruchtfleisches und dem Trocknen als Behälter für Salz, Milch oder Getreide verwen det oder sogar zu Tellern, Schalen und Löffeln verarbeitet. Vom Kürbis gibt es eine enorme Vielfalt mit ver schiedenen Farben und Formen. Die runden, orangefarbenen Kürbisse stellen mittlerweile das gängige Stereotyp dieses Fruchtgemüses dar. Beim Einkaufen erkennt man die Reife der Kür bisse mit Hilfe der sogenannten «Klopfprobe». Klingt der Kürbis hohl und dumpf, schmeckt er am besten! Je älter der Kürbis, desto faseriger ist sein Fruchtfleisch. Die grössten Kürbisproduzenten sind heute China, Indien und die Ukraine (2018).

Nahrhaft und vielseitig Das schmackhafte Fruchtgemüse landet auf dem Teller in phantasievollen Vari anten und ist mittlerweile in der Küche verschiedener Kulturen weit verbreitet, denn es eignet sich für viele verschiedene Rezepte. Gebacken, gedünstet, in Risotto aber auch in Scheiben geschnitten und getrocknet konserviert. Die italienische Küche bietet ausserdem Tortelli mit Kür

bisfüllung. Die Kürbiscremesuppe ist besonders beliebt, wenn die Tage kälter und kürzer werden. Doch nicht nur das Fruchtfleisch kann den Spei seplan aufmischen. Die Kürbiskerne, die geröstet und leicht gesalzen pur geknabbert werden können, sind in Supermärkten in kleinen Beuteln zum Verzehr bereit erhältlich und können warmen Gerichten oder Salaten beigefügt werden. Das Kürbiskernöl ist ebenfalls ein wertvolles Nahrungsmittel und auch die Blüten können verwendet werden, indem man sie paniert und frittiert. Das Vitalstoffwunder Kürbis gehört zu den kalorienarmen Lebensmitteln mit etwa 18 kcal pro 100 Gramm und etwa 94 Prozent Wassergehalt, während die orange Farbe des Fruchtfleisches auf Karotin und Provitamin A verweist. Der Kürbis ist reich an Vitaminen C, E, verschiedenen B-Vitamine, die das Immunsystem stärken. Ausserdem enthält dieses Fruchtgemüse eine Menge Mineralien, darunter Phosphor, Magnesium, Kalzium und Kalium, die Kürbiskerne essentielle Fettsäuren Omega 6 und Omega 3. Ferner hat der Kürbis gute erfrischende, harntreibende, abführende und verdauungsfördernde Eigenschaften. Seine Wirkstoffe helfen besonders bei Blasenleiden und Prostatabeschwerden.

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