Stark Vital Nr. 20
Die Rendite von fünf Prozent pro Jahr ist nach Inflation und Bankgebühren zu verstehen, also als echte Zunahme der Kaufkraft in heutigen Franken. Wie realistisch ist das? Global Financial Data, eine führende Quelle für historische Finanzdaten, bietet die Weltaktienmarktrenditen für jeden Monat von 1926 bis heute. Betrachtet man alle 662 Zeit reihen, die sich über einen Zeitraum von 40 Jahren erstre cken, so beträgt die schlechteste Dollar-Rendite ohne Berücksichtigung der Dollar-Inflation (d.h. der Kaufkraft zuwachs in Dollars) 6.31 Prozent pro Jahr. Ziehen wir ein Prozent Bankkosten ab (heutzutage aufgerundet; zahlen Sie Ihrem Banker keine unnötigen Provisionen), und wir erhalten fünf Prozent Nettorendite. In 95 Prozent der 662 Fälle war die jährliche Rendite höher als 7.32 Prozent; in drei von vier Fällen höher als 8.78 Prozent pro Jahr und in der Hälfte der Fälle höher als 9.89 Prozent pro Jahr; jeweils schon nach Abzug der Inflation. Im Laufe von 60 Jahren (25 bis 85 Jahre) verbessern sich die Renditen sogar noch mehr: Von den 422 verfügbaren Zeitreihen erbrachte die schlechteste eine jährliche Rendite von 8.5 Prozent nach Inflation und die Hälfte überstieg 9.91 Prozent pro Jahr. Auf der Grundlage von 362 Datenpunkten von 1926 bis heute lässt sich auch sagen, dass eine Investition in den Weltak tienmarkt 65 Jahre später das Anfangskapital mindestens 180-fach vervielfacht hätte. Das bedeutet, dass aus 5’000 Franken, die bei der Geburt eines Kindes in einen globalen Anlagefonds investiert werden, bis zu seinem 65. Lebens jahr fast eine Million Franken (in heutiger Kaufkraft) wer den. Mehr als genug, um die Rentenzeit zu überstehen. Suchen Sie nach einem Fonds, der den MSCI World Index abbildet und ein möglichst niedriges TER (Total Expense Ratio) aufweist. Heute gibt es Fonds mit jährlichen Kosten von weniger als 0.1 Prozent. Halten Sie zudem den Fonds bei einer Bank, die keine Depotgebühren verlangt, und machen Sie sich keine Gedanken über die wöchentliche, monatliche oder gar jährliche Entwicklung: Lassen Sie ein fach den Zinseszins und Ihre Geduld das Wunder wirken.
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Jährlicher Sparbeitrag Anlagezinssatz Pensionierungsalter Lebenserwartung Hinterlassene Erbschaft Beitragsjahre Rentenjahre Einbezahltes Kapital Vermögen bei Pensionierung Jährliche Rente bis zum Tod
Die AHV ist ein System, das Menschen zwischen 25 und 65 Jahren verpflichtet, etwa zehn Prozent ihres Lohns (fünf Prozent vom Arbeitnehmer und fünf Prozent vom Arbeitgeber) einzuzahlen, und zahlt ab dem Alter von 65 Jahren bis zum Tod eine Rente von etwa 28’000 Franken pro Jahr. Wir können davon ausgehen, dass die Lebens erwartung nach dem Eintritt in den Ruhestand 20 Jahre beträgt, d.h. bis zu 85 Jahren. Eine Rente von 28’000 Franken im Alter von 65 bis 85 Jahren kann erreicht wer den, wenn man vom 25. bis zum 65. Lebensjahr jährlich 2’100 Franken spart und das Kapital zu fünf Prozent anlegt. Das bedeutet eine Ersparnis von nur 175 Franken pro Monat! Eine Person, die heute in der Schweiz 2’000 Franken im Monat verdient, würde in der Tat mehr an Beiträgen zahlen als in diesem Beispiel. Besser noch: Wenn Sie bei der Geburt eines Kindes 14’000 Franken zu fünf Prozent pro Jahr anlegen, verfügt es nach dem 65. Lebensjahr über ein Kapital von 354’000 Franken, mit dem es bis zu seinem voraussichtlichen Tod im Alter von 85 Jahren eine Rente von 28’000 Franken finanzie ren kann. Wer diese Berechnungen genauer erkunden und weitere Szenarien sehen möchte, kann unter www. libinst.ch die Studie «Jenseits des Drei Säulen-Mythos» herunterladen, die ich 2016 zusammen mit Pierre Bes sard verfasst habe.
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Alter Beginn Sparbeiträge Alter Ende Sparbeiträge Jährlicher Sparbeitrag Anlagezinssatz Pensionierungsalter Lebenserwartung
Alter Beginn Sparbeiträge Alter Ende Sparbeiträge Jährlicher Sparbeitrag Anlagezinssatz Pensionierungsalter Hinterlassene Erbschaft Beitragsjahre Rentenjahre Einbezahltes Kapital Vermögen bei Pensionierung
Beitragsjahre Rentenjahre Einbezahltes Kapital
Vermögen bei Pensionierung Jährliche Rente bis zum Tod
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