Stark Vital Nr. 16

Repor tage

Dritter Teil einer dreiteiligen Folge

dargestellt, die alle singend auftreten: (Schmidt, W.: 1929) 6 „Der Weltschöpfer lehrte auch die Menschen eine Anzahl Gesänge. Er sang sie auf seinen Wegwandern zum Mittelpunkt der Welt, und dort setzte er sich nieder und blieb dort.“ Die ersten Menschen waren unmittelbar im Kreise des Kosmischen eingegliedert. Sie lebten in Einklang. Ihre „Klang- und Musikpraxis“ hatte, so dürfen wir ver muten, den Charakter der Übereinstim mung, des göttlich menschlichen und des himmlisch irdischen, und der daraus erwachsenen Mitschöpfung und Mitge staltung. Dem nordamerikanischen Indianerstamm Atsina ist ein Mythos eigen, nach dem Gott die Welt erschuf und sprach: „Ich werde dreimal singen und drei mal rufen. Dann sang und rief er drei mal und stiess die Erde… Das Wasser kam hervor…und über die ganze Erde hin war Wasser.» Und über die Fortsetzung der Schöpfung sagt diese Überlieferung: „ Gott lässt durch seinen Gesang jedes Mal eines der Tiere, “....“ physisch lebendig werden… Ein bisschen Erde in der Hand begann er zu singen, drei mal, und dann rief er dreimal. Dann liess er die Erde langsam ins Wasser fallen,… Land genug für ihn, darauf zu sitzen.“ (Schmidt, W.: 1929) 6 Die so einfach und fast kindlich anmuten den Erzählungen der Indianer weisen uns ebenso auf das Schöpfungsgeschehen und seinen Urklang, bzw. Urlaut hin, wie die bekannten und vielzitierten Worte aus den heiligen Schriften des Ostens und Westens unserer Welt. „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und dasselbe wart Gott“, nach dem Johannes-Evangelium, und in den Upanishaden 3 : „Die Welt begann mit den Worten ich bin!“

Grundwahrheiten werden in bildlicher Einfachheit lebendig dargestellt; die Beschreibungen sind ein Urerbe der Menschheit; man fühlt es und es lohnt sich darüber nachzudenken und Brücken zu bauen in die heutige Zeit. Wir dürfen davon ausgehen, dass hinter den bild haften Darstellungen alter Mythologien eine durchaus reale Komponente liegt. Vergegenwärtigen wir uns, dass Mythen oftmals poetische Verhüllungen aus höchstem Bewusstsein, früher, ganzheit licher Erkenntnisse und Erfahrungen sind. Wir bezeichnen dieses Erfahrungswissen heute mit dem Begriff Empirie. Letztlich verweist uns dieses kulturübergreifende Wissen auf die der Schöpfung innelie gende Licht- und Schwingungsintelli genz, die Involution 4 . Lasst uns nun das Entrée einer Galerie kosmologischer Bilder betreten. Es sind Urbilder der Seele des Kollektivs. Es sind atmende Bilder im Wind des zeitlosen „Der (Schöpfer) Silberfuchs war die einzige lebende Person. Es gab noch keine Erde. Das Wasser allein erfüllt alles…, Wie werde ich es machen?, sagte sich Silberfuchs. Da gab er sich ans Singen, um es zu finden. Er sang da oben im Himmel…“ Und es heisst weiter im Schöpfungsmy thos der kalifornischen Achomawi - und Atsugari -Indianer: „Er (Silberfuchs) hält das erste Stück Erde, das er einzig mit seinen Gedan ken geschaffen, in seiner Hand, lässt es dort durch sein Singen wachsen und schleudert es dann in den leeren Raum hinein.“ (Schmidt, W.: 1929) 6 Nach den in Kalifornien ansässigen Maidu - Indianer werden die Schöpfungs kräfte durch drei Personifikationen, “Welt schöpfer“, „Coyote“ und „Rotkehlchen“, Sternenstaubs von unserer „Rückkehr in die Zukunft“.

Eine Kurzfassung dieses Artikels findet sich im Beilageheft zur DVD „Klang Reise“, Govinda-Verlag, Zürich Kosmogonie des Urklangs Klänge sind, wie das Leben selbst, ein Mysterium. Im kleinen und im grossen Kosmos pulsieren lebendige Rhyth men, schwingt ein Meer von Vibrationen, singt eine Welt der Vielfalt in Schönheit und Wunder. Klänge sind direkt mit der Schöpfungsstruktur verbunden. Die Lichtkraft in der Schöpfungsharmonik berührt uns und bringt uns in Resonanz mit dem was wir sind: ewige Seele, Schöpferwesen aus Bewusstsein und Schwingung in physischer Form. Die alten Kulturen waren Kulturen des Klanges. Sie verstanden es, mit Hilfe von Klang, bewusst in der seelisch interdi mensionalen Verbindung zu leben. Sie pflegten eine Kultur, welche die Men schen vor der einseitig materiellen Bede ckung bewahrte, um in Beziehung, in Kooperation und Mitgestaltung, mit dem kleinen und grossen Kosmos zu sein. Im Buch Nada Brhama, Die Welt ist Klang 5 hat uns Joachim Berendt die kos mische Bedeutung von Klang, aus altin discher Sicht, ins Gewahrsein gebracht und wir finden rund um die Welt, Mythen über die Entstehung der Schöpfung durch Klang. Ungeachtet der formalen Unterschiedlichkeiten und des vielfältigen Ausdrucks beschreiben die alten Völker gruppen diesbezüglich erstaunlich ähn liches. Schwingung und Bewusstsein Klang als Weg zu Transformation und Wandel

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