StarVital Nr 36

Risikofaktoren Vom psychologischen Standpunkt aus betrachtet, gehören zu den Risi kofaktoren für Bigorexie ein geringes Selbstwertgefühl, Unsicherheit, das Streben nach Anerkennung, Perfektionismus, Konkurrenz zwischen Männern, die Überzeugung, dass ein sehr muskulöser Körper bei Frauen besser ankommt, Praxis des Bodybuildings, Aktivität in den sozialen Medien, wo man Fotos oder Videos von seinem Körper postet, um Likes und positive Kommentare zu bekommen. Die Darstellung von Männern Schon in der Antike war die Darstellung von Männlichkeit in Abbildun gen und Skulpturen sehr ausgeprägt, mit übertriebenen Proportionen im Vergleich zu den üblichen Parametern der männlichen Bevölkerung, man denke nur am griechischen Diskobolus des Myron oder an Michelangelos David. Diese Symbole für einen ausserordentlich athletischen Körperbau können die männliche Vorstellungskraft und Sensibilität beeindrucken. Männer in Medien und Filmen Statistiken zeigen, dass in den letzten Jahrzehnten die Präsenz nackter Männerkörper in Zeitschriften, Werbekampagnen und Filmen stark zuge nommen hat, während der Anteil nackter Frauenkörper stabil geblieben ist. Männliche Models und Schauspieler zeigen heute durchtrainierte Körper von Kriegern, die faktisch als Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere in der Modewelt oder im Filmgeschäft gelten. Veränderte Geschlechterrollen Schliesslich hat sich die Emanzipation der Frau durchgesetzt, Frauen haben mehr Gewicht in der westlichen Gesellschaft, die Rollen sind neu verteilt, Geschlechterunterschiede verblassen, es gibt irgendwie keine reine Männer- oder Frauenrolle mehr. Auch die traditionelle männliche Figur wurde herabgestuft, was viele junge Männer destabilisiert. Daher die Suche nach einer verlorenen, vermeintlichen Männlichkeit, zumin dest im Aussehen, um sich von Frauen zu differenzieren. Während kleine Mädchen sich beim Spielen an der sexy geformten Barbie-Puppe orien tieren, haben Jungs Superman oder Spiderman als Referenz, die einen stämmigen Körperbau vorweisen. Gibt es einen Ausweg? Der erste Schritt ist, bewusst zu erkennen, dass etwas nicht stimmt, dass es eine Störung gibt, möglicherweise durch Beobachtungen von Verwandten oder Freunden. Wenn man sich nicht selbst aus dieser Spirale befreien kann, sollte man sich an einen Psychotherapeuten wenden.

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