HEALTH TRIBUNE Nr 1
Gerhard Uhlenbruck
Gesundheit bzw. Befindlichkeit auswirkt. Gesundheitsförderung dient demnach nicht zuletzt auch dem Geist und der Leib Seele-Beziehung, sie beseelt den Körper und beflügelt den Geist. Dass dieser dann auch «fit» ist, um grössere Aufgaben anzugehen, liegt auf der Hand. Nach dem theoretisch kurz for mulierten, muss die praktische Umsetzung in den Vordergrund gestellt werden. Die Gesund heit bestätigt uns einmal jähr lich unser Hausarzt. Wenn uns etwas fehlt (an der Gesundheit), hilft er uns mit Medikamenten, wobei er nicht mit guten Rat schlägen sparen sollte. Wenn er die Zusatzqualifikation Sport medizin besitzt, werden unter diesen Ratschlägen nicht nur Ernährungstipps sein, sondern auch die Empfehlung, sich um die Förderung seiner Gesund heit zu kümmern. Vorher wird er noch eine Bescheinigung aus stellen, inwieweit der oder die Betreffende belastbar ist (EKG, Blutdruck, Wattzahl usw.). Grundsätzlich sollte jede Arztpraxis mit dem einen oder anderen Fitness-Center ver netzt sein. Eine «Überweisung» nimmt so manche Hemmung und Hürde, die meist dann doch aus Unsi cherheit im Wege steht. Diese Dreiecksbeziehung «Arzt-, Sportmediziner - Fitness Einrichtung» hat sich bewährt. Man könnte es fordernd formu
lieren: Keine Arztpraxis ohne Beziehung zu einem Fitness Zentrum (oder einer sportlichen Reha-Institution, wie das bei den Herzsportgruppen schon der Fall ist), und kein Fitness Bereich, der nicht mit einer oder sogar mehreren Arztpra xen verbunden ist. Es soll sogar Stammtische geben, bei denen sich alle drei, Arzt, Sportmedi ziner, Physiotherapeuten und Fitness-Organisatoren einmal im Monat treffen und austauschen. Wenn dann noch ein Vertreter der Krankenkassen gelegentlich hinzukäme, wäre im Hinblick auf die Gesundheitsförderung schon einiges in Bewegung gebracht (und Bewegung ist in jeder Hinsicht gesund!). Es darf nicht sein, dass Patienten mit entsprechenden Empfeh lungen («Sie sollten sich mehr bewegen») aus der Arztpraxis kommen und dann so ziemlich allein gelassen sind. Oft genügt ein Telefonanruf zu der Fitness Einrichtung, und der Patient macht sich auf den Weg. Dass oft dabei auch psychosoziale Aspekte eine Rolle spielen, dass merkt er, wenn er sich da einge lebt hat. Allerdings: Das ganze Ambiente inclusive Betreuung muss zu ihm passen, wobei wir dann wieder beim Fitness Begriff wären. Wenn`s Spass macht und zu einem passt, dürften die Erfordernisse zur Gesundheitsförderung (bis auf das leidige Finanzielle) gegeben sein.
Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck
em. Direktor des Instituts für Immunbiologie an der Universität Köln. Geb. 17.6.1929 in Köln. Stu dium in Köln und München: Medizin, Biochemie. DFG STipendiat an den Universitäten in London und Cambridge: Ausbildung in Immunchemie. Danach 10 Jahre Abteilungsleiter am MPI für Hirnforschung in Köln. Hauptarbeitsgebiete: Tumorimmunologie, Lektinologie, Glykobiologie. Seit etwa 30 Jahren auch Forschung auf dem Gebiet der Sportimmunologie. Gründungsmit glied der International Society for Exercise and Immunology (ISEI). Autor von Lehrbüchern (Immunbiologie). Standardwerk mit O.Prokop: Human Blood and Serum Groups (Wiley, New York 1969, 1.Aufl.).
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