FT 106 - Jahr 2007

Bredenkamp Kolumne

Endkunden-Kampagne mit der Uni Bielefeld! Engpässe waren seit jeher Ausgangspunkt von Konjunkturen. Der Engpass unserer Zeit ist unser Gesundheitssystem. Durch Bis marck ins Leben gerufen, von den Nationalsozialisten genutzt, wusste Konrad Adenauer bereits, dass diese vermeintliche „Errungenschaft“ der Menschheit nicht zukunftsfähig ist. Um 1900 führten viele Krankheiten zum Tode, die heute therapier bar sind. Häufig kann durch entsprechende Therapie die Lebens zeit um viele Jahre verlängert werden. Deshalb ist seit 1900 die durchschnittliche Lebenserwartung um ca. 30 Jahre gestiegen. Nicht wegen ihrer guten Gesundheit, sondern mit Hilfe jahrelan ger Therapien werden immer mehr Menschen immer älter. Aber wer soll diese oft jahrzehntelangen Therapien finanzieren?

Andreas Bredenkamp Jahrgang 1959

studierte in der ersten Hälfte der 80er-Jahre Germanistik, Sport und Pädagogik www.bredenkamp.de Träger des STRENFLEX Fitness Sportabzeichens BRONZE.

Wir brauchen neben den besseren The rapien vor allem eine bessere Gesund heit der Bevölkerung. Aber die Prognose für die Entwicklung des Gesundheitszu standes unserer Kinder ist schlecht. Die heute Sechsjährigen werden im Durch schnitt das Lebensalter ihrer Eltern generation wohl erstmalig nicht mehr erreichen. Aus diesem Grund müssen die Bemühungen, sich nicht auf die Therapierfähigkeit einer Erkrankung zu verlassen, sondern Krankheit zu vermei den, entschieden intensiviert werden. Weniger Therapie und Rehabilitation – mehr Prävention und Intervention. „Wie jung sind Sie wirklich?“ So oder ähnlich lauten in den Lifestyle-Zeit schriften die Titel von Tests zur Bestim mung des biologischen Alters. Wer jün ger sein und jünger aussehen möchte als er laut seines kalendarischen Alters ist, muss nur Weniges beachten: ➜ Die genetische Veranlagung hat mit weniger als 25% einen geringen Anteil. ➜ Für eine gute Gesundheit benötigt man heutzutage eine gute Bildung, ➜ vernünftige Lebensgewohnheiten (regelmässiger Schlaf, weniger Dro genkonsum), ➜ eine ausgewogene, gesunde Ernäh rung, ➜ ausreichende, aktive Entspannungs massnahmen und ➜ regelmässiges Fitnesstraining (Kraft und Ausdauer). Lifestyle und Gesundheit geben sich ganz offensichtlich die Klinke in die Hand. Damit stehen für den Fitness markt alle Ampeln auf Grün, denn genau hier liegt seine Kernkompetenz.

Nur Bequemlichkeit und mangelnde Bildung stehen einem zweiten, gewal tigen Boom in der Fitnessbranche noch im Wege. Gegen die Bequemlichkeit hilft meines Erachtens nur ein Bonussystem der Krankenkassen. Bestandteil eines sol chen Bonussystems sollte in der Art des TÜVs ein im zweijährigen Turnus statt findender Fitnesscheck sein, bei dem neben dem aktuellen Gesundheitszu stand auch die Körperdaten, die Aus dauer- und Kraftleistungsfähigkeit, die Stressbelastung und einige relevante Lebensgewohnheiten getestet werden. Das Ergebnis dieses Checks wäre – ver einfacht gesagt – die Grundlage für die Bemessung des Krankenkassenbeitrages des Versicherten für die nächsten zwei Jahre. STRENFLEX beispielsweise könnte als Fitnesstest dienen. Ich bin mir sicher, dass, im wahrsten Sinne des Wortes, Bewegung in unser Gesund heitswesen käme. Sollte es soweit kommen, dass unter anderem Übergewicht und mangelnde Fitness ein Kriterium bei der Bemes sung des Krankenkassenbeitrages wer den, dann ist zu erwarten, dass die Bevölkerungsgruppen mit dem gering sten Einkommen und Bildungsstand voraussichtlich die höchsten Beiträge zu zahlen hätten. Ist das mit unserem Sozialstaat vereinbar? (Vergleiche dazu auch den Artikel von Ueli Schweizer „Wir werden diskriminiert“ in der letz ten Ausgabe der Fitness Tribune.) Sicher sind noch viele Fragen offen, aber die Kernkompetenz in Prävention und Intervention liegt in der Fitness branche. Die Struktur von Fitnessan lagen verbindet Lifestyle, Spass und Gesundheit in so optimaler Weise, dass

Weitere Infos für interessierte Fitnessclubs sowie Studioanwär ter - bitte Anfrage an: andreas@bredenkamp.de

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