FITNESS TRIBUNE Nr 111 Archiv aus dem Jahr 2008

Kaktus

Nach dem Bodylife-Desaster in Iffezheim bei Baden-Baden, war dies nun hoffentlich definitiv die letzte Bodylife

Vom 12. bis 14. Oktober 2007 fand, laut Firmenwebsite www.bodylife-online.de, Europas grösster Fitness- und Aerobic Kongress in Iffezheim statt. „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Deshalb schmückte wohl auch dieser o. g. Text bis zum bitteren Ende die Webseiten. „Who shrunk the Bodylife“, möchte man sich fragen, wenn man erfährt, dass die Zahl der gebuchten Tage innerhalb von 2 Jahren von ca. 3˙000 auf ca. 1˙000 und die Teilnehmerzahl von 2˙000 auf höch stens 700 geschrumpft ist, also so viele Teilnehmer, wie die Bodylife zu ihren besten Zeiten in den Provinzen realisie ren konnte. Ein weiterer eindeutiger Beweis: Waren vor 2 Jahren mindestens 5 Rechner zum Einchecken nötig, drängelte sich am Freitag die „Mini-Schlange“ nur durch 2 Rechner an der Registrierung. Dies war aber auch ein gewollter Effekt des Veranstalters, denn so hatten die Aussteller wenigstens während der 1 stündigen Eincheckprozedur das, im wahrsten Sinne des Wortes, einmalige Gefühl einer gefüllten Veranstaltung. Hörten die Aussteller bei Rückfragen bereits seit Monaten, wie toll die Ver anstaltung gebucht wurde, rückte nach der Eincheckprozedur die Stunde der Wahrheit immer näher – gähnend(st)e Leere. Während der 2 Ausstellungstage, hatte offensichtlich KEIN Aussteller

auch nur einen einzigen Interessenten an seinem Stand. (Wir freuen uns darauf, einen Gegenbeweis unserer Behauptung zu veröffentlichen.) Zu erwähnen wäre noch, dass die meisten Aussteller ledig lich über einen 8 m² - Stand verfügten, erinnernd an die Koreanerboxen auf der letztjährigen FIBO oder an die Aus stellungen von Taubenzuchtvereinen in kleinen deutschen Dörfern. Zudem war die Ausstellung nicht zusammenhän gend, sondern teilweise auch in Zelten untergebracht, wie Miha beispielsweise. Einigen Ausstellern platzte dann am Samstag vollständig der Kragen. Die

morbide Tendenz von ausstellungs abstinenten Teilnehmern hielt konse quent an. Auch wurden, laut einigen Ausstellern, Zusagen, die bei Vertrags abschluss zugesichert wurden, nicht eingehalten. Gegen 15 Uhr verabredeten sich einige Aussteller dann zu einer Aussprache mit dem Veranstalter. Leider ohne konkretes Ergebnis. Eine Forderung, zumindest ihre Standgebühren zurückzuerhalten, eine Schadensersatzforderung wegen der immensen logistischen Kosten ein mal ausser Acht gelassen, wurde nie gestellt. Unglaublich wie leidensfähig die Branche doch ist! In den für Seminare ungeeigneten Räumlichkeiten, schliesslich befand man sich nicht in einem Kongresszen trum, sondern auf einer Pferderenn bahn, waren durchschnittlich 20-50 Zuhörer. Zu Bedenken gab auch, dass es ja nur 3 Businesszeitschienen für 2 Tage gab. Wie schon immer bei der Bodylife, waren hier überwiegend Trainer unter den Zuhörern und wenige Studiobetrei ber. (Was früher bei den hohen Teilneh merzahlen kein Problem war, da dann der Studiobetreiberanteil ausreichend hoch war.) Wider erwarten schien die Teilnehmerzahl auch am Samstag, dem 2. Tag der Veranstaltung, nicht höher zu sein als am Freitag. Kein Wunder, dass der Zuspruch so mickrig war: Wer möchte sich schon

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