FITNESS TRIBUNE Nr 111 Archiv aus dem Jahr 2008

Kaktus

die Allerweltsweisheiten eines Fernseh pfarrers zum Thema Wellness anhören? Welchem Studiobesitzer wird so bei seinen täglich brennenden Problemen in irgendeiner Art und Weise geholfen? Vielleicht hätte man Jürgen Fliege ja auch besser in einem Beichtstuhl plat ziert, damit einige in der Branche, inklu sive Veranstalter, ihre Sünden bekennen, in der Hoffnung auf Vergebung? Aber es waren auch internationale Gäste unter den Referenten: Mike Chaet wurde extra aus den US eingeflogen. Doch während des Vortrages gab es nur Basics und Altbekanntes vom Fitness Veteran zu hören, abgesehen davon, dass die Übersetzung von einer – anschei nend Englischstudentin – lax und na ja, irgendwie simultan radebrechend gema nagt wurde. In den Aerobiczelten, wo die Highlights der Veranstaltungen stattfanden, waren maximal zwischen 40 und 80 Teilneh mer. Barbara Klein hatte in ihrer xco Stunde am Freitagvormittag einen ein zigen Teilnehmer. Die Teilnehmerzahl wuchs aber im Verlaufe ihrer Stunde dann auf ganze 7 an, da die Helfer hek tisch weitere „Willige“ auf dem Gelände aufsammelten und in den Kurs lotsten.

Das Standpersonal der Baden-Württember gischen mit guter Miene – Hahn im Korb: Sandra Wallentin

Immerhin sorgten die international renommierten Presenter dann noch für ein erträgliches gruppendynamisches Wir-Gefühl unter den Teilnehmern. Dies sollte hier auch nicht klein geredet werden. Da das Kursprogramm überwiegend in Zelten stattfand, also ohne feste Wände, die für eine gute Klangreflektion sorgen, konnten auch die besten Tontechniker nicht viel ausrichten. Wenn zu der Laut stärke auch noch ein blecherner Klang die „Kurszelte“ erfüllte, wähnte man sich eher auf einem Oktoberfest als bei einer Convention mit stolzen Eintritt spreisen, die es eigentlich vom Veran stalter erst einmal zu rechtfertigen galt. Die „Kursräume“, wie erwähnt grössten teils Zelte, waren so auf dem Gelände verteilt, dass es den Teilnehmern bei Oktobertemperaturen und kaltschat tiger Hinterhofatmosphäre sicher kein Vergnügen war, sich verschwitzt in ihre Anoraks zu schnüren um zum nächsten Kurs zu gelangen.

Der Sonntag war dann mit Yoga, Mental Health und Pilates ebenfalls sehr gering besucht, obwohl gerade diese Themen den am stärksten wachsenden Zuspruch in den Kursprogrammen europaweit haben. So hatten sich bei einem Yoga kurs, bei der europaweit renommierten Presenterin Barbara Raab, vielleicht 20 Teilnehmer im zighundert Quadratme ter grossen und zugigen Zelt bei „erfri schenden Herbsttemperaturen“ einge funden. Jetzt zu den offensichtlichen Gründen für die desolate Veranstaltung: 1. Obwohl eines Besseren durch die Bodylife 2004 in Stuttgart belehrt, wurde die Bodylife Convention/Kon gress wieder vom „Heimatstandort“ Karlsruhe verlegt, diesmal nach Iffezheim. 2. Ungeeigneter Veranstaltungsort, bzw. Veranstaltungsgelände. Nicht ausrei chende Räumlichkeiten, dies wurde durch Zelte aufgefangen. Nicht aus zudenken, wenn Mitte Oktober das Wetter eben nicht mitgespielt hätte und es geregnet hätte. 3. Es geht doch! Das Programm wurde – im Gegensatz zu den vorangegan genen Jahren – erst Monate später verschickt. Zu diesem Zeitpunkt hat ten die meisten Interessenten bereits die IFAA Veranstaltung in Heidel berg zum „früher üblichen Bodyli

Fitness Tribune 111

175

Made with FlippingBook - Online magazine maker