FITNESS TRIBUNE Nr. 104 - 2006

Bredenkamp Kolumne

Warum ich das Deutsche Präventionsnetzwerk e. V. unterstütze! Bei der Deutschen BB-Meisterschaft in München, im Mai 1986, stand ich mit Peter Neuheuser aus Simmern auf der Bühne. 20 Jahre später, auf den Monat genau, traf ich ihn auf der FIBO in Essen wieder. Peter wollte mir das Deutsche Präventionsnetz werk e. V. vorstellen. Da ich wusste, dass mein Freund und Part ner Ulrich Steinke schon einige Erfahrungen mit der GAB ge macht hatte, bat ich ihn zu dem Gespräch dazu.

Andreas Bredenkamp , Jahrgang 1959, studierte in der ersten Hälfte der 80er Jahre Germanistik, Sport und Pädagogik. 1985 wurde er Deut scher Vizemeister, 1986 Deutscher Meister im Bodybuilding. In dieser Zeit veröffentlichte er auch seine Staatsexamensarbeit zum Thema Fitnesstraining und entwickelte Ideen – wie beispielsweise das „Intervalles sen“ –, die heute in der Fitnessbran che bereits zum Allgemeingut gewor den sind. In den kommenden 5 Jahren (bis 1989) hielt er bis zu 130 Vorträge pro Jahr in Fitnessclubs, in denen er den Trainierenden die wichtigsten Trai nings- und Ernährungsregeln ver mittelte. Nach den Vorträgen hatte er beim Abendessen Gelegenheit, mit den Betreibern der Fitnessclubs über deren Tagesgeschäft zu diskutieren. Mit seinen sportwissenschaftlichen Kenntnissen aus seinem Sportstudi um, seinen sportpraktischen Erfah rungen durch sein eigenes Training sowie dem reichen Erfahrungsschatz aus seinen Vortragsreisen schrieb er in den folgenden Jahren mehrere Bücher zum Thema Fitnesstraining. Sein Buch „Trainieren im Sportstudio“ er scheint inzwischen in 7 Sprachen und wurde allein im deutschsprachigen Raum über 300.000mal verkauft. Auf der Grundlage der vielen Ge spräche und in jahrzehntelanger Zu sammenarbeit mit vielen Fitnessclub betreibern entwickelte er seit Mitte der 80er-Jahre Arbeitsprozesse für die Fitnessbranche, die er in seinem Buch „Das Trainerkonzept“ erstma lig 1994 zusammenfasste. Heute stellt er sie in Form eines elektronischen Arbeitsprozesshandbuches der Bran che zur Verfügung. Nach Aussage des Deutschen Sportstudioverbandes betreuen heute mehr als 1.000 Fit nessclubs ihre Mitglieder nach seinen Ideen. www.bredenkamp.de Träger des STRENFLEX Fitness Sportabzeichens BRONZE.

Peter erzählte uns über sein Ärzte-Koo perationsnetzwerk. In den letzten 3 Jah ren hätte er ein Netzwerk von 8 Ärzten in Simmern aufgebaut, die ihren Pati enten empfehlen, im FIT & FUN ein Prä ventions-Fitnesstraining zu betreiben. Im Jahre 2003 begann Peter Neuheuser mit 4 Ärzten. Sie veranstalteten gemein sam eine Gesundheitsmesse in seinem Fitnessclub FIT & FUN in Simmern, über die in der örtlichen Presse gross berich tet wurde. Allein auf die Empfehlungen dieser 4 Ärzte verkaufte er monatlich 12 Einführungskurse in das Fitnesstrai ning á 159 Euro, die über den § 20 mit den Krankenkassen abgerechnet werden konnten. Auf das Jahr hochgerechnet, war das ein Umsatz von ca. 23.000 Euro. Im Anschluss an den Einführungskurs unterschrieben durchschnittlich 8 neue Mitglieder pro Monat eine Jahresmit gliedschaft zu 54 Euro pro Monat. Das war einschliesslich des Starterpaketes von 118 Euro ein Umsatz von ca. 45.000 Euro. Mit speziellen, ärztlich betreuten Zielgruppenprogrammen erwirtschaf tete er noch einmal ca. 14.000 Euro. Zu diesem Gesamtumsatz von 82.000 Euro reduzierte er seine Fluktuation um ca. 10 Prozent und sparte 11.000 Euro Werbungskosten, weil die Medien drei- bis viermal im Jahr in grossen Artikeln über die Kooperation berichteten. Wenn man diese Zahlen aus den Anfängen der Kooperation hochrechnet auf die 8 Ärzte, mit denen Peter Neuheuser heute kooperiert, sind das bereits 160.000 Euro, die pro Jahr erwirtschaftet wer den, und bei 12 Ärzten sind es 240.000 Euro Jahresumsatz. Es gibt in der Zwi schenzeit bereits mehrere Clubs, die ein Netzwerk aus mehr als 12 Ärzten aufge baut haben.

Darüber hinaus zeigte mir Peter ziel gruppenorientierte Werbekampagnen, die er gemeinsam mit seinen Ärzten durchführte. Dazu zählen zum Beispiel Kampagnen wie 1. XXL-Kids und Jugendliche 2. Wenn die Knochen porös werden 3. Fit wie ein Diabetiker und andere. Auf jedem Flyer ist ein Arzt abgebildet. Bei den XXL-Kids und Jugendlichen ist es eine Kinderärztin, die Osteoporose ist das Thema eines Orthopäden und um die Diabetiker kümmert sich ein Internist. Ich bin begeistert. Es sind aber nicht die Umsätze, die mich an Peters Ärzte-Kooperationen begeisterten. Sol che Umsätze wurden mit früheren Akti onen auch schon erzielt – und mehr. Es ist die Nachhaltigkeit von Peters Koope rationen, die mich faszinierte. Endlich handelte es sich einmal nicht um Kam pagnen, bei denen die Mitgliedergewin nung auf Grund von Preisnachlässen erfolgt. Durch Aktionspreise gewinne ich zwar kurzfristig Mitglieder, begebe mich mit meinem Fitnessclub jedoch auf eine Spirale, die mich unweigerlich nach unten zieht. Innerhalb von Kooperationsnetzwerken mit Ärzten dagegen steigt mit jedem vom Arzt geschickten Patienten, der durch Fitnesstraining nachweislich seine Lei stungsfähigkeit, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden verbessert, das Image der Fitnessanlage. Ein gutes Image wie derum wirkt Preis stabilisierend und Wert erhaltend. Ausserdem bewirkt ein gutes Image, dass neue Mitglieder nicht nur über den Arzt den Weg in den Fit nessclub finden, sondern auf Grund des guten Images auch am Arzt vorbei neue

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Fitness Tribune 104

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