FITNESS TRIBUNE Nr. 104 - 2006

Physio News

Training im Fitnessstudio mit Schulterproblemen Schultergelenksbeschwerden sind bei Sportlern weit verbreitet. Sowohl bei Leistungssportlern als auch bei Hobbysportlern lassen sich häufig Probleme feststellen. Die Ursache für die Beschwerden mögen verschieden sein, doch das Beschwerdebild bleibt das Gleiche. Demnach muss der Fitnesstrainer mit der ähnlichen Grundstrategie an den Hobbysportler ran gehen wie auch der Betreuer eines Berufssportlers.

Das Schultergelenk ist morphologisch sowie funktionell gesehen ein problema tisches Gelenk. Aus diesem Grund muss der Trainer mit anatomischen sowie biomechanischen Kenntnissen gerü stet sein, bevor er sich an einen Kunden heranwagt, der von Schulterproblemen geplagt ist. Allgemein kann man sagen, dass das Schultergelenk ein echtes Kugelgelenk ist, welches Bewegungen um drei Bewegungsachsen ermöglicht. Die Gelenkpartner des Schultergelenks sind Humerus und Scapula. Die Gelenk fächen sind der Caput humerii und die Cavitas glenoidalis scapulae. Wichtig ist es zu erwähnen, dass der Humeruskopf grösser als die Gelenkpfanne ist. Da es sich um ein echtes Kugelgelenk han delt, ist die Überdachung des Gelenks wesentlich kleiner als z.B. bei einem Nussgelenk (Hüftgelenk). Dies ermög licht eine relativ grosse Beweglichkeit in drei Ebenen. Im täglichen Leben ist dies funktionell gesehen natürlich von Vor teil, wobei dies das Schultergelenk wie derum sehr anfällig für Verletzungen macht. Ein weiterer, vor allem für die Trainingspraxis wichtiger Aspekt ist die Sicherung des Gelenks. Diese ist kaum knöchern und nur gering ligamentär gesichert. Die massgebliche Sicherung des Gelenks geschieht muskulär über die Rotatorenmanchette. Die Rotatorenmanchette Der Begriff Rotatorenmanchette bezieht sich auf die gemeinsame Seh nenplatte (also gemeinsame Insertion) der Muskulatur, die das Schultergelenk sichern. Nicht jeder Muskel der Rota torenmanchette hat auch als Funktion die Rotation. Die Muskeln der Rotato renmanchette inserieren überwiegend am Tuberculum majus humeri, mit der Ausnahme der caudalen Fasern des M. subscapularis, welcher am Tuberculum minus humeri inseriert. Die Muskeln der Rotatorenmanchette sind:

• M. supraspinatus (dorsal) • M. infraspinatus (dorsal) • M. teres minor (dorsal) • M. supscapularis (ventral)

Dario Karamatic , lizenzierter Fitness trainer, angehender Physiotherapeut, Jahrgang 1978 1997 Abschluss staatl. geprüft. Sozial betreuer 1997/1998 Ausbildung zum Masseur und med. Bademeister 2002 Fortbildungen in Deutschland und in der Schweiz, Ernährungsberater, Lei stungsdiagnostik, Training nach Sport verletzungen, Cardiotraining u.v.m. 2003 internationaler Schiedsrichter für den STRENFLEX Fitness Sport, offi zieller Repräsentant der STRENFLEX Sport Organisation für Kroatien & Slo wenien Ausbildung zum Trainer & Educator für sensomotorisches Training 2004 Hospitation in der Sportklinik Stuttgart 2004 Beginn der Physiotherapie Aus bildung in Bayern. Fitnesstrainer in der Fitness Company Regensburg (Schwer punkt gesundheitsorientiertes Fitness training, sportartspezifisches Aufbau training vor allem für Ballsportarten) 2005 Lehrgang Einführung in die Kine siologie Touch for Health. Referent vor allem für Themen wie „Das rückenge rechte Fitnesstraining“ , „Training bei Schulterbeschwerden“ , „Training bei Kniegelenksproblematiken“ 2006 Hospitation im Sportrehabilitati onszentrum des Physiotherapeuten der deutschen Fussballnationalmannschaft („Eden Reha“ in Donaustauf ) 2000 Liz. Fitness Trainer (IFAA) 2001 Personaltrainer Tätigkeit

Weitere Muskeln sind der M. bizeps bra chii und M. deltoideus. Diese gehören zwar nicht zu der Rotatorenmanchette, spielen jedoch eine Rolle bei möglichen Problemen im Schultergelenk. Probleme im Schultergelenk Im Schultergelenk gibt es eine Vielzahl an Strukturen, die bei der Pathogenese von Schultererkrankungen mit betei ligt sind. Die Muskeln können z.B. auf Grund nicht ausgeheilter Verletzungen Insertionstendopatien entwickeln und somit Schmerzen verursachen. Auch entzündete Schleimbeutel oder unphy siologische Athrokinematik können verantwortlich für Schulterprobleme sein. Um das ganze besser zu verste hen, lohnt sich ein kurzer Exkurs in die Anatomie und die Biomechanik des Schultergelenks. Die Anatomie des Schultergelenks Wie bereits erwähnt, wird das Schulter gelenk vom Caput humeri und Cavitas glenoidalis gebildet. Die Auflagefläche für den Caput humeri an der Cavitas glenoidalis wird durch das Labrum gle noidalae vergrösset. Das Gelenk ist wie jedes andere auch von einer Gelenk kapsel bzw. der Membrana synovialis umgeben. Die Schleimbeutel polstern die Muskelsehnen aus. Dabei gibt es nur wenige Bänder, die das Schultergelenk umgeben. Mit dem Gelenk kommuni zierende Schleimbeutel (von der Mem brana synovialis umgeben) sind die Bursa subtendinea mm. Subscapularis und die Bursa subcoracoidea. Nicht kommunizierende Schleimbeutel sind die Bursa suacromialis und die Bursa

E-Mail: physiofitness@online.de

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