StarkVital Nr 37

Das LONGEVITY Magazin für aktive Menschen 60plus

DAS LONGEVITY MAGAZIN FÜR AKTIVE MENSCHEN AB 60 STARK VITAL Nr. 37 Juli/August 2024 · 7. Jahrgang www.starkvital.tv Schweiz CHF 7.–

Ruth Van de Gaer-Sturzenegger

Aktiv Physio Krafttraining im Alter GLÜCKSGEFÜHLE NACH JEDEM MUSKELTRAINING

On-Line-Betrug Selber Schuld?

«AlltagsFIT» ab 60+ die Lösung aller Probleme

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Inhalts verzeichnis

Editorial

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Die Gesundheit der Menschen 60+ «AlltagsFIT»

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Demografische Warnung für Europa? Reportage der 2. HealthEXPO Basel

On-Line Betrug - Seite 8

Pro Senectute und Obsan Bericht

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Gesundheitsnachrichten 18 Krafttraining im Alter, Glücksgefühle nach jedem Training 22 Gesundheits-Charta 24 Yvonne Keller - Beckenboden und Krafttraining 26 Athletik - Neuer Rekord in der Altersklasse 90+ 28 London Marathon 2024 - 91-jähriger Läufer 29 Helsana: Wie kann ich länger gesund bleiben? 30

Erich Iten - Seite 10

Kleinsche Felder - Zelltherapie für Zuhause 50 Jahre Bewegungsaktiv Myrta deNia 1974-2024

32 33 38 40 41 42 44 45 46 48 49 53 58 60 62 64 65 66 67

Vegan News Media News

Activ Physio - Seite 22

Die weisse Mafia - Buch von Frank Wittig

Jürgen Woldt Kolumne

Bewegung und psychische Gesundheit

Carmen Schiltknecht Kolumne

Alpenparlament Informationen

Prof. Ingo Froböse - Seite 31

Katja Block - SkinApart

Welt News

Lugano erste City of Longevity in der Schweiz

En français In italiano Klagemauer Leserbriefe Kleininserate Impressum

Todeserfahrung - Seite 34

Gesundheits-Test & Selbstverteidigung Diplome

Mit 100 / 96 geheiratet - Seite 53

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Informationen zur geplanten LONGEVITY-GALA

...zum ersten LONGEVITY Kongress vom 6.11.2024 in Muralto - Locarno. (nur 300m zu Fuss vom Bahnhof Locarno liegt das Kongresszentrum, auch viele Parkplätze vorhanden) Im Kongresspreis inbegriffen ist nebst der Teilnahme auch ein Steh lunch inkl. Mineralwasser und Kaf fee (andere Getränke bitte direkt vor Ort bezahlen - DANKE) Zeitablauf: (Definitives Programm mit Referent:innen folgt später) 10:00 bis 17:30 (Pause 13:00-14:00)

Ab 18:30 am 6.11.24. Preis, Ablauf, Hotelübernachtung erfolgt ab der StarkVital Nr. 36, per 1. Mai 2024. Annmelden auch für: • HEALTH TRIBUNE LONGEVITY LIFETIME ACHIEVEMENT AWARDS • HALL OF FAME NOMINIERUNGEN • STRONG and VITAL LIFETIME ACHIEVEMENT AWARDS NOMINIERUNGEN Immer aktuelle Informationen: www.healthtribune.tv «Longevity ist die neue Schönheit, Wellness die neue Gesundheit und das Alter der neue Reichtum.» • HEALTH TEST ZERTIFIKATE • SELF DEFENSE URKUNDEN • INNOVATION AWARDS

Ebens

HALL OF FAME

In dieser neuen Rubrik sollen Vorbilder der Alterskategorie 70+, 80+ und 90+ für ihre Lebensweise und Gesundheit im hohen Alter einerseits mit einem

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LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD ausgezeichnet werden wie auch in die LONGEVITY HALL OF FAME aufgenommen werden. In der Alterskategorie 90+ wird die immer noch aktive und älteste Personal Trainerin TAKISHIMA MIKA (Jahrgang 1931) aus Japan aufgenommen.

Sen

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ANMELDUNG neu DIREKT

Ebenso der ver storbene Dr. CHARLES EUGSTER

(1919-2017) aus der Schweiz (Weltmeister mit 92-97 Jahren im Fitness-Zehnkampf Stren flex und 200m, 400m Sprint Weltrekord IAAF). Foto links mit 97 Jahren, unten mit 95 aufgenommen:

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Kongresspreis CHF 200.-.

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STARKVITAL 60+ Nr. 37

Edi torial

Ist die Erde doch eine Scheibe?

Wer will tatsächlich in der Schweiz, oder in westlichen Ländern, dass Menschen so lange GESUND leben? Niemand vom heutigen «perversen * » Gesundheitssys tem. Heute wollen die Protagonisten, dass der Mensch möglichst ein Leben lang KRANK ist. Mit nur 9 Millionen Einwohner:innen kostet die „Gesundheit“ in der Schweiz pro Jahr sage und schreibe über 100 Milliarden Franken. Ob ich am 6.11.2024 nun tatsächlich auch einen «LON GEVITY» Kongress hier in Muralto-Locarno organisieren möchte, ist fraglich. Wie lange kann der Fitnesscenter Markt in der Schweiz - also die «Wissenden» in Sachen «Gesundheitsvorteile durch die Botenstoffe der MYO KINE», die nur durch intensives Muskeltraining ausge schüttet werden - mit einem Jahresumsatz von 1,5 Mil liarden gegen den 100 Milliarden Umsatz des «perver sen * » Gesundheitswesen ankämpfen...? Bitte Universitätsprofessor:innen und Götter in Weiss, googelt das Wort: "MYOKINE" (u.a. entdeckt im Jahr

Was das Gesundheitssystem der Schweiz anbe langt auf jeden Fall. Die Pharmaindustrie und viele Parlamentarier:innen sind auch aktive Lobbyist:innen für diese Industrie, da sie auch in Verwaltungsräten einiger Pharmakonzerne aktiv sind. Darum will man das Wissen, dass man ohne grosse Probleme und vor allem ohne hohe Kosten, alleine durch das aktive MUSKELTRAINING und möglichst VEGANE Ernährung auch im hohen Alter STARK & VITAL blei ben kann, gar nicht zum Thema LONGEVITY in Be tracht ziehen. So gehören die WISSENDEN, d.h. die die wissen, wie man Gesund bleibt und Gesund wird, wohl die einzigen, die daran glauben, dass der Planet Erde eine Kugel und somit keine Scheibe (ein Brett) ist vor ihrem Kopf haben. So macht die Redensart: "Ein Brett (Scheibe) vor dem Kopf haben" auch Sinn! Ein Mega-Hype ist zum Thema LANGLEBIGKEIT, also LONGEVITY, ausgebrochen. In der Schweiz be

wegen sich die gleichen Wissenschaftler:innen als Referent:innen von einer Tagung zur anderen. Klar, wenn der Wissensstand in Sachen LONGEVITY, die Erde ist eine Scheibe entspricht. Das Wort MYOKINE findet man scheinbar bei keinem Referen ten und somit intensives Mus keltraining schon gar nicht. Die meisten Wissenschaft ler:innen erklären, die biolo gischen Veränderungen, die mit dem Altern einhergehen, können eigentlich nur durch PILLEN verlangsamt werden. Eine Prävention bestehe durch Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmit

2001 von Prof. Dr. Bente Klarlund Pedersen, Dänemark). So und nur so können die unsäglichen extrem teuren Gesundheits kosten endlich massiv gesenkt werden. Vorbeugen statt behan deln. Einer der wenigen Wissenschaft ler und sogar Nobelpreisträger Thomas C. Südhof erklärte am 25. März in der offiziellen "Longevity Stadt der Schweiz" LUGANO", dass ohne aktives Körpertraining keine Top-Resultate in Sachen Gehirnleistung erwartet werden dürfen. Sobald ich einige Abklärungs gespräche mit "WISSENDEN"

"ES GEHÖRT ZUM SCHWIERIGSTEN, WAS EINEM DENKENDEN MENSCHEN AUF ERLEGT WERDEN KANN, WISSEND UNTER UNWISSENDEN DEN ABLAUF EINES HISTORISCHEN PROZESSES MITERLEBEN ZU MÜSSEN, DESSEN UNAUS WEICHLICHEN AUSGANG ER LÄNGST MIT DEUTLICHKEIT ERKENNT."

abgeschlossen habe, werde ich entscheiden, was am 6.11.2024 genau passieren wird. Auf jeden Fall macht es keinen Sinn in Sachen LONGEVITY vor "WISSENDEN" einen Kongress zu machen.

teln. Eventuell noch etwas Bewegung. Ein Experte aus New York sagte es auch noch klar und deutlich in der TV-Sendung Il Quotidiano der RSI: «Die LONGEVITY Pillen werden am Anfang teuer sein, aber mit der Zeit wird deren Preis auch fallen» . Als Longevity-Pionier und Gesundheitsexperte kann ich nur darüber staunen, wie unwissend noch so viele soge nannte LANGLEBIGKEITS-Expert:innen sind. Auch bei der 2. HEALTH EXPO am 25. Mai in Basel staunten die "WISSENDEN" darüber, wie immer noch die meisten aus dem öffentlichen Gesundheitswesen keine Ahnung haben, dass der Mensch auch ohne Pharma oder mit geringerem Pillen-Konsum auskom men kann. Siehe die «schlauen», älteren Menschen aus Japan. Da trainieren sehr alte Menschen 100+jährig seit über 30 Jahren aktiv ihre Körpermuskeln und viele leben autonom und zufrieden zu Hause. Wenn also über 100’000 Hundertjährige in Japan so alt werden, belasten sie mit 70, mit 80, mit 90 das Gesund heitssystem praktisch nicht, vielleicht ab 100, ein bis zwei Jahre vor ihrem Sterben.

Jean-Pierre L. Schu pp Longevity-Pionier

Jean-Pierre Leonhard Schupp

Biologisches Alter "54" Gesundheits experte Buchautor 5. Dan Black-Belt Karate/ Kick-boxen Lebenslauf und Kontakt aufnahme: www.starkvital.tv Kolumnisten

Zu * , Sogar der Gesund heitsminister vom Kanton Tessin Raffaele De Rosa wagte am Schwei zer TV RSI zu sagen, das Gesund heitswesen in der Schweiz sei PERVERS!

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Inter view

On-Line Betrug SELBER SCHULD! Jean-Pierre Schupp im Gespräch mit Ruth Van de Gaer Sturzenegger

JPS: Ruth, ich nehme an, dass nach dem du ein Buch über deine Geschichte mit dem Titel «NICHTS GEGEN EINE MILLION» geschrieben hast, in vielen Medien (Kassensturz, Blick) zu sehen warst und viel über dich zu lesen war, denkt sich doch mancher: SELBER SCHULD, mir würde so etwas nie passieren. Ich nehme an, dass dir dieses SELBER SCHULD immer wieder an den Kopf geworfen wird, oder? RVG: Ja tatsächlich höre ich die sen Satz ab und zu mal wieder, aber leider nur auf Umwegen, da man sich anscheinend nicht traut, mir das direkt ins Gesicht zu sagen, was ich sehr bedaure. Denn auf diese Weise kann kein Dialog stattfinden und auch kein gegenseitiges Verständnis entstehen. Und ja es stimmt: man hat eine Eigen verantwortung für seine Handlungen

det man sich in einer ausserordentlichen Situation, die einen anfällig macht, auf Angebote einzugehen, die man sonst ignorieren würde. Diese Angebote sind so ausgerichtet, dass sie nicht hohe Renditen versprechen, sondern auf Erfahrungsberichten von Nutzern basie ren, die bereits Gewinne ausbezahlt bekommen haben. Betrüger nutzen genau diese Spezialsituation aus und überlisten damit das rationale Denken der Opfer. Die Verbrecher sind Meister der Manipulation und verfügen über neuste technische Skills. Sie wissen auf den Punkt genau, welche Knöpfe sie in welchen Situationen drücken müssen. Falls jetzt jemand glaubt, dass ihm/ihr sowas niemals passieren könnte, hof fen wir, dass sie Recht behalten, warnen aber trotzdem davor, dass sie sich nicht zu sicher fühlen sollten und dadurch unachtsam werden. Alle Geschädigten berichten im Nachhinein, dass sie wie

und muss für die Konsequenzen geradestehen – seien diese positiv oder negativ. Als ich mich 2022 dazu entschied, in das Angebot der sogenannten Online-Tradingfirma zu inves tieren, befand ich mich in einer besonderen Situation. Mein Umatz bei meinem Fitnessunternehmen war wegen Covid 19 massiv eingebrochen und ich hatte Existenzängste. Mir war klar, dass mein bestehendes Vermögen nicht bis ans Lebensende ausreichen würde und sah diese Möglichkeit der Investition als Chance, mein Konto aufzubessern und Reserven für die Zukunft zu bilden sowie meine Familie abzu sichern. Das Angebot, das mir unterbreitet wurde, erschien mir seriös, da ich dem vermeintlichen Tradingunternehmen alle notwendigen Dokumente wie z.B. die Passkopie und eine Rechnungskopie, auf der meine Adresse aufgeführt war, zur Prüfung einreichen musste. Meine Testinvestition von 250 Franken brachte schon nach kurzer Zeit einen schönen Gewinn ein. Die Entwicklung meiner Investitionen, die ich danach tätigte, konnte ich über meine persönliche Trading Plattform, welche sich im nachhinein als Fake herausstellte, Schritt für Schritt und in Echtzeit verfolgen und fühlte mich dadurch sicher und gut aufgehoben. Mit meinem sogenann ten «Senior Broker», der mir als «Berater» zur Seite stand, stand ich in täglichem Kontakt. Er berichtete über das Tages geschehen wie z.B. den Ukrainekrieg und überzeugte mich, dass die Zeit in dieser Krise richtig sei, um in Commodities wie Brent Öl zu investieren. JPS: Ich glaube, es liegt in der Art und Weise wie der Mensch denkt. Tief in ihm sitzt die Habgier wie auch der Erfolgsdruck. Durch den Einfluss der Medien, überall schnell Geld verdie nen zu können, so nach dem Motto alle werden reich, nur ich nicht, wird die angeborene Vorsicht, das Bauchgefühl: «Achtung, da stimmt doch etwas nicht?» ausgeschaltet. Was sagst du dazu? RVG: I n der Tat sind es die psychologischen Faktoren, die Menschen offen für Betrügereien machen. Meistens befin

«ferngesteuert» und «hypnotisiert» waren. JPS: Gut, ich gebe dir Recht, die Betrüger sind heute raffi niert und wie du es auch in deinem empfehlenswerten Buch schreibst, war die online Trading-Plattform so professionell aufgebaut, dass sogar Banker darauf hereinfallen könnten. Sind wir ehrlich, wer kennt nicht in seinem Bekanntenkreis eine Person, die irgendwann und irgendwie einmal über den Tisch gezogen wurde? Hat die Gesellschaft, hat das Indivi duum hier überhaupt noch eine Chance – gegen Betrugs arten von Enkeltrick bis zur professionellen Trading-Abzocke – als Bürger? RVG: Die steigenden Zahlen der Scam-Opfer zeigen, dass auch die Schweiz mit verschiedensten Betrugsmaschen über rollt wurde und immer noch wird und die Justiz nicht nach kommt. Wie gesagt, die Betrügerbanden sind hochprofes sionell organisiert, kennen keine Datenschutz Hürden, sind international bestens vernetzt und passen sich blitzschnell den Gegebenheiten an. Sie kennen die Abläufe der offiziellen Behörden und Banken und wissen, dass sie ihnen um Längen voraus sind und dadurch einfaches Spiel haben. Die Behör den müssen dieser Tatsache ins Auge sehen und endlich mit neuen Gesetzgebungen und grenzübergreifenden Massnah men aktiv werden. Die Gesellschaft ihrerseits muss auch end lich verstehen, dass man nur gemeinsam im Dialog und ohne gegenseitige Bewertung und Verurteilung gegen den Betrug vorgehen kann. JPS: Du hast mit deiner Geschäftspartnerin und Co-Autorin des Buches, Ayda Ergez, die Plattform « THE BRIGHT YOU » www.thebrightyou.com ins Leben gerufen, um Geschä digte und Angehörige mit Informationen, Aufklärung und Prä ventionsmassnahmen zu unterstützen, die Gesellschaft zu sensibilisieren und vor den betrügerischen Machenschaf ten zu warnen. Aber Ruth, wenn ihr gemeinnützig tätig seid, wovon lebt ihr, wie könnt ihr euch und eure Plattform www. thebrightyou.com finanzieren?

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STARKVITAL 60+ Nr. 37

RVG: Danke für die Frage, Jean-Pierre, denn das ist ein sehr wichtiger Punkt, der uns jeden Tag beschäftigt. Als Resultat meines dramatischen Erlebnisses haben wir die gemeinnüt zige Selbsthilfe-Plattform www.thebrightyou.com ins Leben gerufen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die Betrof fenen aufzufangen und ihnen mentale Stütze zu bieten. In regelmässig durchgeführten ZOOM-Meetings bieten wir den Geschädigten die Möglichkeit für einen gegenseitigen Aus tausch und geben Tipps und Techniken an die Hand, wie sie aus den immer wiederkehrenden Tiefs rausfinden und das traumatische Erlebnis verarbeiten können. Ich selbst habe diese Techniken in der tiefsten Phase auch durchgeführt und praktiziere diese bis heute. Bei einigen Betroffenen reichen die monatlichen Treffen nicht aus, sodass sie immer wieder unsere individuelle Unterstützung benötigen, welche wir ihnen natürlich auch bieten. Selbstverständlich sind alle diese Leis tungen für die Geschädigten und Angehörigen unentgeltlich, aber dennoch muss die Plattform unterhalten und finanziert werden. Unser Ziel ist es, für THE BRIGHT YOU eine gemein nützige Stiftung zu gründen, mit der wir über Spenden und Gönnerbeiträge unsere Plattform unterhalten und unsere Akti vitäten auch ausbauen können. Die nötige Finanzierung hierfür ist aber noch ausstehend. Dadurch dass wir uns intensiv mit dem Thema auseinander setzen, sehen wir, wo überall Handlungsbedarf besteht. Des halb setzen wir uns dafür ein, dass wir Schulungen und Work shops für die Sensibilisierung auf das Thema Online-Betrug an Schulen und Unternehmen aufbauen können. Unser Ziel ist, dass wir mit den Einnahmen daraus einen Teil unserer Stiftung mitfinanzieren können. Für meinen eigenen Lebensunterhalt arbeite ich in diversen Teilzeit-Jobs und versuche, mich damit über Wasser zu halten, was eine grosse Herausforderung darstellt. Zum einen ist es mein Alter und zum anderen ist es, dass ich nicht 100% für jemanden arbeiten kann. Natürlich wäre es höchstwahrschein lich dann einfacher, einen Job zu finden. Jedoch unser Pro jekt, andere Geschädigte aufzufangen und in der Gesellschaft hinzustehen, damit sich etwas ändert, ist mein Lebensprojekt geworden. Es ist höchste Zeit, dass die Gesellschaft wach gerüttelt und sensibilisiert wird, denn der immense Erfolg der Betrüger zeigt klar auf, dass wir ein grosses Problem haben und endlich hinschauen müssen. Es nützt nichts, von aussen zu verurteilen und zu bewerten und den klugen Satz auszu sprechen, wie «selbst schuld». Es ist wichtig zu verstehen, dass das Schweigen und Verdrängen des massiven Problems in der Gesellschaft die Verbrecher immer noch erfolgreicher werden lässt. Mit der weltweiten Schadenssumme von meh reren 100 Milliarden USD muss ich nicht extra erwähnen, dass es jeden treffen kann. Da geht es nicht mehr darum «selbst schuld und halt zu gierig» zu denken und damit ist das Thema beendet. Ich werde keine Ruhe geben, bis wir, und vor allem unsere konstruktiven Ideen, endlich Gehör finden. Dieser Ent scheid bringt mich momentan in meinem Leben sehr ins Stol pern, aber ich kann nicht warten, bis ich finanziell stabil bin und dann erst handeln. Die Betroffenen brauchen mich und uns jetzt, und es muss jetzt etwas geschehen und geändert werden. Man hat schon viel zu lange zugeschaut und zuge wartet. Diese Vogel-Strauss-Politik schadet schlussendlich auch der ganzen Wirtschaft und Gesellschaft. JPS: Danke dir für dieses doch sehr offene und persönliche Interview.

RUTH VAN DE GAER STURZENEGGER (Jahrgang 1970): «Ich glaube daran, dass alles möglich ist, man muss es einfach nur tun, denn Aufgeben ist keine Option.» Ruth Van de Gaer Sturzenegger ist in St. Gallen aufge wachsen, Betriebsökonomin FFHS, Mutter einer Toch ter und eines Sohnes, sowie seit 2018 Grossmutter eines Enkels. Sie liebt u.a. HIIT Training, ein Training ausserhalb der Komfortzone, denn es gibt ihr nebst der Ausdauer auch die mentale Stärke und einen unendli chen Durchhaltewillen. Als junge Mutter lernte Ruth Van de Gaer Sturzeneg ger sich sehr schnell, auf ihre grossen Ziele zu fokus sieren um diese schrittweise mit Kind, Studium und Arbeit erfolgreich zu erreichen. Mit 20 Jahren bot man ihr Aufträge auf dem Laufsteg an, was sie dann wäh rend 8 Jahren nebenberuflich mit Freude machte. Im Geschäftsleben holte sie sich in verschiedenen Bran chen Erfahrungen, bis sie sich auf die Finanzbranche festlegte, zuerst im Bereich Capital Markets und dann im Eventmarketing Trading, was ihr sehr gut gefiel. Ihr Fitnessunternehmen Beachup Camp führt sie immer noch, jedoch änderte sie den Namen anfangs 2024 auf Think Bright. Der Grund dafür waren gewisse Anpas

sungen und eine Erweiterung des Angebots. Seit 2023 hat sie nebst ihrem Buchprojekt «Nichts gegen eine Million»

mit ihrer Geschäftspartnerin die gemeinnützige Platt form http://www.thebrightyou.com ins Leben geru fen, die sich dem Wohl von Personen, die durch Online Betrug geschädigt wurden, widmet und mentale Unter stützung Betroffener, Selbsthilfegruppen, Forschung, Aufklärung, Sensibilisierung, Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet.

Ayda Ergez & Ruth VdG-Sturzenegger Wir haben thebrightyou.com ins Leben gerufen, um gezielt Geschädigte mit Hilfsangeboten zu unter stützen und gleichzeitig in enger Zusammenarbeit mit offiziellen Institutionen Präventionsarbeit durch Vorträge und Konferenzen zu leisten. Unser Ziel ist es, Informationen bereitzustellen, Prä vention zu betreiben, Aufklärung zu leisten sowie Geschädigten und ihren Angehörigen Betreuung und Unterstützung anzubieten. Dabei agieren wir aus schliesslich gemeinnützig und verfolgen keine profit getriebenen Ziele.

STARKVITAL 60+ Nr. 37

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Wichtige Nachrichten

Die Gesundheit der Menschen 60+

Es ist wirklich so, Menschen ab 60+ sollen schnell durch Mithilfe der Fitnesscenter- und Phy sio-Praxis-Industrie «alltagsfit» trainiert werden, damit sie ohne Pflegeaufwand ihren Lebens abend zuhause geniessen können. Allerdings bei den über 60-Jährigen, die noch nie Krafttraining getrieben haben, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie Medikamenten konsumieren, bei 80 Prozent. Darunter fallen nicht rezeptpflichtige Arzneimittel, die 70 Prozent des Pharmaumsatzes ausmachen. Wer also aktuell mit 60+ mit dem Muskeltraining anfängt und Medikamente einnimmt, ist bereits vorerkrankt, hat eine Medikamentenabhängigkeit entwickelt, befindet sich sogar auf dem Weg zur Pflegebe dürftigkeit. In diesen Fällen ist es leider schwierig bis praktisch unmöglich, das Muskeltraining in den Alltag zu integrieren. Unter diesem Gesichtspunkt je früher man damit beginnt, Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren zum Muskeltraining zu bewegen, desto besser. Es ist absolut unerlässlich. Ich würde sagen, es ist heute noch dringender als in den 1980er Jahren, als wir - die Fitnesscenter-Bran che - damit angefangen haben. Die Tatsache, dass LONGEVITY an der FIBO, die Veranstaltung für Fitness und Wellness, ver treten ist, sollte nicht überraschen. Denn das Ideal eines langen Lebens oder sogar der Traum von Unsterblichkeit existiert seit Menschengedenken. Die in der Schweiz prognostizierten Gesundheitskosten in Höhe von 100 Milliarden beziehen sich auf die aktuellen Volkskrankheiten und dienen eigentlich nicht der Gesundheit der Bevöl kerung. Sie beruhen auf dem Versprechen, jede Krankheit sofort zu heilen oder gar vorzubeu gen durch die Einnahme teurer Medikamente. In Wirklichkeit ist es jedoch nur ein Geschäft. Darüber hinaus werden Versuche an Menschen durchgeführt, die gegen die von der WHO erlassenen Verbote verstossen, wie z.B. Implantate zur totalen Zellsteuerung, digitale Zellpro duktion, Zellmanipulation - TESLA lässt grüssen. Im Wesentlichen geht es tatsächlich um Geld und Macht. Welche ist die treibende Macht dieser Art von Konsum? Eben die gesundheitlich angeschlage nen, kranken, mediengesteuerten und bereits pflegebedürftigen 60+ Menschen. Diese Katego rie von Menschen sind die Zielgruppe (Opfer) der Longevity der Zukunft, wobei diejenigen, die aktiv Muskeltraining praktizieren, nicht in diese Gruppe fallen. Die Bemühungen, zusätzlich zu den 15 Prozent, die bereits aktiv sind, so viele Menschen wie möglich im Krafttraining einzube ziehen, bleiben leider ein Schrei in der Wüste. Die eigene Gesundheit muss jeden Tag während des gesamten Lebens gepflegt werden. Der Ursprung der körperlichen Gesundheit liegt in jeder neu geborenen, jungen Körperzelle. 60+ Menschen sind jedoch nicht bereit, Gewohnheiten, Gelüste, Konsum- und Wohlstandsver halten aufzugeben zugunsten der persönlichen Gesundheit. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als die Ehrlichkeit und Kompromisslosigkeit des Stark-Vital60+ Magazins zu loben. Erich Iten (1956)

Anmerkung der Redaktion Diese Worte von Erich Iten sind sehr weise und nur für Menschen ver ständlich, die sich mit „ Myokinen “, d.h. Resultat von intensivem Muskel training, auskennen!

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STARKVITAL 60+ Nr. 37

In ihrer Biografie erzählt Ruth Van de Gaer Sturzenegger schonungslos und offen Ihre Geschichte, wie sie auf einer betrügerischen Online-Tradingplattform innerhalb kurzer Zeit fast ihr ganzes Vermögen verlor und in eine tiefe Krise stürzte. Manipuliert durch falsche Zahlen, Grafiken und Kursverläufe wurde sie getäuscht und irregeleitet. Nachfolgend einige Leseproben...

Bestelle jetzt das fesselnde Buch zum Preis von CHF 24.20 oder als E-Book über www.nichtsgegeneinemillion.com Höre auf zu fragen: Warum passiert mir das? Fange an zu fragen: Wie kann ich daraus lernen und wachsen? - Karen Salmansohn und Co-Autorin Ayda sowie ich, haben wir www.thebrightyou. com ins Leben gerufen – eine Selbsthilfeplattform, die sich der Prävention, Information, Aufklä rung, Betreuung und Unterstüt zung widmet. Unser Ziel ist es, Betroffene sowie deren Freunde und Angehörige zu stärken und ihnen dabei zu helfen, aus diesem traumatischen Schlamassel herauszufinden. Im Gespräch mit einem Cyber crime Spezialisten fragte ich ihn beiläufig, ob es eigentlich Selbst hilfegruppen für Betrugsgeschä digte wie mich gebe. Im ersten Moment war er ein wenig über rascht und räusperte sich kurz, bevor er es verneinte. Da war meine Idee endlich gebo ren. Ich wollte Menschen helfen, denen Gleiches oder Ähnliches widerfahren war. Gemeinsam, meine Freundin

Mein tief erschütterndes Erleb nis durch die Schatten des On line-Betrugs und der Albtraum durch die dunklen Gassen des Internets, in dem ich mehr als nur Geld verloren habe. Doch ich habe den Glauben an mich selbst wiedergewonnen. Am Dienstag, kurz nach zehn Uhr, kam dann endlich Daniels Antwort auf WhatsApp: «Liebe Ruth, bei Blockchain ist anschei nend ein Problem aufgetreten. Es wird sich gleich eine Dame direkt von Bockchain bei dir melden.» Wieder wartete und wartete ich für nichts. Es kam kein Anruf. «Wenn Sie an Ihr Geld kommen möchten, zahlen Sie innerhalb der nächsten drei Tage 100'000 EUR auf Coinbase ein… wenn Sie das nicht können, bekommen Sie Ihr Geld nicht.» Meine Geschichte ist eine Reise von Dunkelheit zu Licht, von finanziellen Rückschlägen zu Stabilität, von Selbstzweifeln zu Selbstvertrauen. Und ich hoffe, dass sie anderen Mut macht, ihre eigene Reise zur finanziellen Stabilität anzutreten.

Ein scheinbar gewöhnlicher Tag entpuppte sich als der Beginn meiner Reise in eine Welt, die meine Vorstellungskraft übertraf. Es war ein Telefonat, das ganz harmlos begann, doch dessen Konsequenzen mein Leben um 180 Grad drehen sollte. Die freundliche Stimme der Dame am anderen Ende der Leitung schien seltsam vertraut. Ihr Name war Emily Lanz. Doch unbemerkt legte sie bereits bei diesem Gespräch eine unsichtbare Schlinge um meinen Hals, und die Unterhaltung wurde zum Ein tritt in ein Drama voller Intrigen, Täuschungen und verlockender Versprechen. Daniel von Tedex war sehr über zeugend in seiner Art und er hatte diese sympathische Stim me. Natürlich googelte ich ihn: Das Foto auf Facebook zeigte einen ca. 35-jährigen, seriös ge kleideten Mann in Anzug und Krawatte, mit dunklen, gut fri sierten Haaren und graublauen, strahlenden Augen. Es war nichts zu viel und nichts zu wenig. Ein typischer Finanzberater halt, aber einer von der netten Sorte. Dachte ich.

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Wenn du deine Geschichte er zählen kannst und sie dich nicht zum Weinen bringt, weisst du, dass du geheilt bist. - Karen Salmansohn

Du weisst nie, wie stark du bist, bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die du hast.

- Bob Marley

Gesell schaft

Das künftige Verschwinden einiger Städte in Japan Eine demografische Warnung für Europa?

Prof. Tomoya Mori

In seinem Beitrag erklärt Mori, dass auf der Grundlage eines Szenarios mit mittlerer Fruchtbarkeit, Städte mit mindestens 100'000 Einwohner:innen von 83 (im Jahr 2020) auf 49 (2120) und solche mit mindestens 500'000 Einwohner:innen von 21 (2020) auf 11 (2120) sinken wer den. Ungefähr die Hälfte der Einwohner:innen wäre damit verloren. Beim pessimistischen Szenario mit niedriger Fertilität wären es 42 Städte bzw. sechs. «Wenn der Bevölkerungsschwund erst einmal einsetzt, wird es schnell gehen.» Lange Rede kurzer Sinn: Die Hälfte der japanischen Städte könnte in diesem Jahrhundert vom Aussterben bedroht sein.

Das wohl dringendste Problem Japans, einer Inselnation mit derzeit 124 Millionen Einwohner:innen, ist die rasch ergrauende und schrumpfende Bevölkerung, von denen 29,1 Prozent 65 Jahre oder älter sind. Diese Entwicklung scheint von den politischen Entscheidungsträgern des Landes und der breiten Öffentlichkeit unterschätzt zu werden, zumindest die Geschwindigkeit, mit der es sich vollzieht. Die Anzeichen von Entvölkerung, die aktuell am deutlichsten auf dem Lande zu beobachten sind, werden sich allmählich auch in den städtischen Zentren bemerk bar machen. Zukunftsprognosen In einem Artikel in der Japan Times von Ende Mai 2024, nimmt Tomoya Mori (56), Professor am Institut für Wirt schaftsforschung der Universität Kyoto, Stellung zu sei ner Studie über den demografischen Rückgang in sei nem Land in der Hoffnung, dass dadurch ein breiteres Bewusstsein geschaffen wird. Während ein Gremium aus Wissenschaftlern und Wirt schaftsführern vorschlägt, dass Japan bis zum Jahr 2100 eine stabile Bevölkerungszahl von 80 Millionen anstreben sollte, um das Wirtschaftswachstum auf rechtzuerhalten, wird eben geschätzt, dass die Bevöl kerung bis 2070 tatsächlich um 30 Prozent zurückgehen wird. Zu diesem Zeitpunkt wird wahrscheinlich die Zahl der Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber ins gesamt 40 Prozent ausmachen. Drei verschiedene Szenarien Zum Thema Demografie hat kürzlich auch das Natio nale Institut für Bevölkerung und Sozialversicherungs forschung drei verschiedene Szenarien für die Zukunft in hundert Jahren, im 2120, entwickelt. Die pessimisti schere Prognose sagt eine Bevölkerung von nur 36 Mil lionen voraus, die günstigste liegt bei 71 Millionen, die mittlere bei 50 Millionen. Alle Voraussagen liegen unter die 80 Millionen, die die Wirtschaft anstrebt. Beunruhigender ist die Tatsache, dass Mori die schlech teste Schätzung als die realistischste hält, denn die gegenwärtig chronisch niedrige Geburtenrate und das Fehlen einschneidenden Initiativen zur Umkehrung dieses Trends lassen das Schlimmste befürchten, wenn man bedenkt, dass die derzeitige Infrastruktur des Landes auf einer Bevölkerung von etwa 130 Millionen Menschen basiert. Tatsächlich betrifft dieser Abwärtstrend objektiv viele Industrieländer, in ähnlicher Weise auch Europa, wenn sich der Trend nicht umkehrt, wobei diese Entwicklung in den asiatischen Ländern, in denen die Einwanderung nicht wesentlich zum Bevölkerungswachstum beiträgt, besonders ausgeprägt ist.

Es ist auch zu bedenken, dass 80 Prozent der japani schen Gesamtbevölkerung in Städten, definiert als Grossstadtgebiete, leben. Die graue Zukunft Allerdings trotz der Bemühungen des Staates um eine Erhöhung der Geburtenrate, ist die Zahl der Neuge borenen 2023 das achte Jahr in Folge um 5,1 Prozent gesunken, während die Zahl der Sterbefälle wieder einen Rekordwert erreichte, praktisch doppelt so hoch wie die Zahl der Neugeborenen, so die vorläufigen Daten der Regierung. Mori, selbst dreifacher Familienvater, meint, der Staat sollte eine Politik fördern, die darauf abzielt, Kinder zu unterstützen, damit ihre Erziehung erschwing licher wird. Da der Bevölkerungsrückgang jedoch voraussichtlich noch mindestens mehrere Jahrzehnte anhalten wird, wird das Renten- und Gesundheitssystem auf eine harte Probe gestellt. Das Japan der Zukunft könnte weniger Mittel zur Verfügung haben, um ältere Menschen und Familien zu unterstützen.

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Repor tage

2. HEALTH EXPO vom 25. Mai in Basel war einfach GENIAL

Eröffnungszeremonie v.l.n.r. Prof. Lukas Zahner, Dietmar Dahmen, Robbie Federer, Lynette Federer, Dr. Jeanne Fürst, Susanne Huber, Peter Reber, Dr. Lukas Engelberger

Pressebericht: Basel, 27. Mai 2024 Der Megatrend Gesundheit ist in Basel angekommen - Besucherrekord an der HealthEXPO im Joggeli Aussteller von Besuchermassen förmlich überrannt. Am Samstag 25.5.24 fand die lang erwartete HealthEXPO in der St. Jakobshalle Basel statt. Die zweite Ausgabe die ser Veranstaltung hat sich in kürzester Zeit zum grössten Gesundheits-Erlebnistag der Schweiz entwickelt. Die Aussteller wurden regelrecht von den Besuchermassen überrannt, und sowohl Aussteller als auch Organisatoren sind begeistert von den durchwegs positiven Rückmeldun gen (siehe Bilder: Schlangestehen bei den diversen Tests)

Die HealthEXPO bot eine einzigartige Plattform für Gesund heits-Enthusiasten aus der ganzen Schweiz, um die neues ten Trends, Produkte und Dienstleistungen aus der Gesund heitsbranche kennenzulernen, wiederum war der Eintritt für die Besuchenden kostenlos. Mit einer breiten Palette von Ausstellern konnte die Veranstaltung die unterschiedlichs ten Interessen abdecken. Die Besuchermassen strömten von Beginn an in die St. Jakobshalle und so hatten die Aussteller alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen Fragen der Besucher:innen zu beantworten. Sowohl etablierte Unternehmen als auch auf strebende Start-ups konnten vom enormen Interesse profi tieren und neue Kunden gewinnen. Positive Rückmeldungen und begeisterte Besucher Die positiven Rückmeldungen seitens der Besucher haben die Erwartungen der Organisatoren übertroffen. Viele Besu cher lobten die Vielfalt der Ausstellung, die hohe Qualität der präsentierten Produkte und die informativen Vorträge im Gesundheitskongress. Die Check-Up-Zone, die wiederum im Rahmen der HealthEXPO angeboten wurde, war erneut der Publikumsmagnet. Die Besucher zeigten sich beein druckt von der Vielfalt an Check-Up’s und der Möglichkeit,

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Experten aus verschiedenen Bereichen der Gesundheitsbranche zu treffen, um die per sönlichen Resultate zu diskutieren oder offene Gespräche über diverse Gesundheitsthemen führen zu können. Eröffnungsrede von Regierungsrat Dr. Lukas Engelberger Um Punkt 10 Uhr trafen die Teilnehmenden des HealthyWalk, angeführt von Dr. Lukas Engelberger und Prof. Dr. Lukas Zahner, zur Eröffnungszeremonie im Joggeli ein. Im Schlepptau viele Prominente, darunter die Moderatorinnen Frau Dr. Jeanne Fürst und Susanne Hueber, Lynette und Robbie Federer, der Liedermacher Peter Reber, die Nationalrä tin Sarah Wyss, Dr. Sämi Stutz und über 100 Gesundheits-Enthusiasten. In seiner Eröffnungsrede betonte Regierungs rat Engelberger die zunehmende Bedeutung der Gesundheitsförderung und Prävention in unserer Gesellschaft. Er lobte die Health EXPO als eine innovative Initiative, die den Menschen die Möglichkeit gibt, sich aktiv mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen und neue Wege zur Verbesserung ihres Wohlbe findens zu entdecken. Resonanz bei den Ausstellern Auch die Aussteller waren von der Reso nanz überwältigt. Sie berichteten von star kem Kundeninteresse, zahlreichen Ver kaufsabschlüssen und vielversprechenden neuen Geschäftskontakten. Die Mehrzahl der Aussteller betonte die hohe Qualität der Besucher:innen, die tatsächlich an einer gesunden Lebensweise interessiert waren und haben ihre Teilnahme an der HealthEXPO 2025 bereits zugesagt. Erfolgreiche Bilanz und Ausblick auf 2025 Die Organisatoren des HealthEXPO zie hen eine äusserst positive Bilanz. Die hohe Besucherzahl, das begeisterte Feedback der Besucher und die Zufriedenheit der Aussteller bestätigen den Erfolg der Veranstaltung. Die Planungen für die kommenden HealthEXPOs sind bereits in vollem Gange. Die nächste HealthEXPO findet am Samstag, den 22. Februar 2025 , statt.

Lynette Federer : «Ich war dabei am Healthy Walk!» Zusammen mit mehreren hundert gesundheitsbewussten Menschen, angeführt von Regierungsrat Dr. Lukas Engelberger, Dr. Jeanne Fürst und weiteren Pro minenten, gingen viele gemeinsam um 9.00 Uhr, 4’000 Schritte vom Letziturm am St. Albanrheinweg (Besammlungsort) zur Eröffnung der HealthEXPO 2024

in die St. Jakobshalle. Lynette Federer ist Botschafterin der: Roger Federer Foundation und der Hopp-La Stiftung .

Foto ganz oben: Ausstellungsfläche war wenige Minuten nach Eröff nung voll. Viele zufriedene Aussteller auch in anderen Hallen Foto Mitte: Trampolinspringen und viele gesunde Aktivitäten überall Foto unten: Auch die Aussteller wurden am Nachmittag zu einem Apéro eingeladen. Herrschte den ganzen Tag gute Stimmung in Basel

Wichtige Leute treffen sich an einer Messe. Das «A und O». Organisator Alex Huser (Mitte) holte Mathias Martens von der Firma Fimex (rechts) und Jean Pierre Schupp (links) an die Foto-Box. Das Gespräch zwischen Schupp und Martens ergab, dass in dieser Ausgabe Seite 22 eine tolle Reportage vom Aktiv Physio zustande kam.

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Gesell schaft

Freiwillige Weiterarbeit im Pensionsalter erleichtern

Pro Senectute Schweiz und der Schweizerische Arbeitge berverband setzen sich gemeinsam für die freiwillige Wei terarbeit über das Referenzalter hinaus ein. Verschiedene Massnahmen sollen die Selbstbestimmung und eine indi viduellere Gestaltung der beruflichen Laufbahn fördern. Dazu gehört im Wesentlichen, dass sie sich gemeinsam für eine Neugestaltung des Übergangs vom Erwerbs leben in die Pensionierung in Einklang mit den gesell schaftlichen Veränderungen einsetzen. Ein gemeinsamer Massnahmenkatalog zeigt Lösungswege zur Förderung der Selbstbestimmung im Alter und einem altersdiversen Arbeitsmarkt auf. Die gestiegene Lebenserwartung, der demografische Wandel und der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung im Alter haben die traditionelle Vorstellung über das Erwerbs leben verändert. In der Schweiz entscheiden sich immer Obsan Bericht Bedarf an Alters- und Langzeitpflege in Pflegeheimen, Spitex-Organisationen und intermediären Strukturen Prognosen bis 2040 In den nächsten zwei Jahrzehnten beschleunigt sich die Alterung der Bevölkerung in der Schweiz stark, was die Alters- und Langzeitpflegestrukturen vor grossen Heraus forderungen stellt. Gemäss dem mittleren Szenario der Bevölkerungsentwicklung (BFS, 2020c) wächst bis 2040 die Altersklasse 65+ um die Hälfte (+52 Prozent), wäh rend sich die Altersklasse 80+ nahezu verdoppelt (+88 Prozent). Die geburtenstarken Jahrgänge (1945–1965) der Babyboomer werden mit dem Eintritt ins höhere Alter die Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten der Alters- und Langzeitpflege notwendig machen. Die Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatori ums (Obsan) simuliert insbesondere, wie sich der Bedarf an Alters- und Langzeitpflege verändert, wenn eine Mehrheit der heute leichtpflegebedürftigen Personen nicht mehr im Pflegeheim untergebracht werden, sondern im angestamm ten Zuhause bleiben oder in betreute Wohnformen umziehen.

mehr Menschen dafür, über das Referenzalter 65 hinaus freiwillig weiterzuarbeiten. «Diese Entwicklung erfordert ein Umdenken bezüglich des Übergangs vom Erwerbsleben in die Pensionierung», sagt Alexander Widmer, Mitglied der Geschäftsleitung von Pro Senectute Schweiz. Gegenwärtig wird die freiwillige Weiterarbeit über das Referenzalter erschwert und teilweise gar verunmög licht – selbst, wenn dies von den Arbeitnehmenden aus drücklich gewünscht wird. Für den Arbeitsmarkt, der bereits heute einen akuten Arbeitskräftemangel auf weist, ist dies fatal. Nicht nur die dringend benötigten Arbeitskräfte, sondern mit ihnen auch Berufserfahrung und wertvolles Wissen werden verloren. Die Entschei dung für oder gegen eine freiwillige Weiterarbeit nach Erreichen des Referenzalters sollte in der heutigen Zeit eine persönliche Angelegenheit sein. Dennoch werden alle Alters- und Langzeitpflegestrukturen (inklusive der pflegenden Angehörigen) stark gefordert sein, um die zukünftige Anzahl von pflege- sowie betreu ungsbedürftigen älteren Menschen versorgen zu können. Eine Herausforderung aus organisatorischer, personeller und finanzieller Hinsicht Der starke Bedarfsanstieg an Alters- und Langzeitpflege verdeutlicht nicht nur den zu erwartenden infrastrukturel len Engpass, sondern auch den bevorstehenden Perso nalmangel. So zeigt der aktuellste Pflegepersonalbericht des Obsan, dass in den Pflegeheimen bis ins Jahr 2035 über +35'000 zusätzliche Pflege- und Betreuungspersonen benötigt werden, während es in der Spitex über +19'000 sind (im Vergleich zu 2021). Auch in Bezug auf die Finan zierung stellt das Wachstum der älteren Bevölkerung eine Herausforderung dar. So könnten sich im Vergleich zu 2017 die Ausgaben für die Alters- und Langzeitpflege fast verdoppeln und im Jahr 2045 3,4 Prozent des BIP ausmachen.

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Gesund heit

Empörung über Kosten des Gesundheitswesens. Die Ohnmacht jener, die etwas verändern wollen

«Das Parlament verhindert wirksame Sparmassnahmen»

Raffaele De Rosa, Direktor des Departements für Gesund heit und Soziales des Kantons Tessin, am Mikrofon von RSI:

Die Gesundheitskosten steigen auch 2024 weiter an. Im Inter view mit dem Blick beschwerte sich Santésuisse-Direktorin Ver ena Nold, seit Jahren klage die Politik, dass sich eine normale Familie die Prämien nicht mehr leisten könne. Gleichzeitig ver hindere das Parlament seit Jah ren wirksame Sparmassnahmen. «Der heutige Arzttarif lässt viel zu viel Spielraum Ende April befürworteten 71 Prozent der Schweizer:innen eine Einheitskasse für die Grundversicherung– aller dings nicht um jeden Preis. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Comparis. Befürwortet wird eine Einheitskasse, aber nur, wenn die monatlichen Prämien mindestens 40 Franken sinken wür den– also um gut zehn Prozent. «Fünf Prozent der Prä mien sind Verwaltungskosten der Krankenkassen. Selbst wenn die Einheitskasse gratis arbeitete würde, würde das Zehn-Prozent-Ziel bei weitem nicht erreicht», warnt Com paris-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly, «wenn wir so weitermachen, werden die Kosten weiter steigen» . Eine echte Kostenstabilisierung sei nur durch Verzicht zu erreichen. «Etwa indem Stimmbürger:innen nicht für jedes ineffiziente oder qualitativ schlechte Spital, das zu wenig Patient:innen behandelt, einen Millionenkredit oder ein Eigenkapitalzuschuss gewähren.» Anmerkung der Redaktion : Schneuwly meint, dass man nur mit VERZICHT im Gesundheitswesen Geld sparen kann. In diesem Punkt hat er Recht. Wenn wir einen korrekten Lebensstil- Ernährung, Bewegung, mentales Training- annehmen würden, gäbe es keine Notwendigkeit für viele medikamentöse Therapien, Arztbesuche und Spital-OPs. Anatomie im alten Rom für zu hohe Abrechnungen.» Die grosse Mehrheit will eine Einheitskasse

«Wir haben mit drei kantonalen Initiativen versucht, der Bun desbehörde verständlich zu machen, warum die Kantone mehr Transparenz brauchen, warum den Kantonen mehr Macht verliehen werden muss, damit sie das Ausgabenwachs tum besser steuern und kontrol

lieren können, warum es auch notwendig ist, die Reser ven der Krankenversicherer zu nutzen, um die starken Prämien-Erhöhungen zu stoppen. Leider hat sich die Bundesversammlung immer gegen wichtige Reformen gewehrt, und die Kreuzvetos der verschiedenen Lobbys haben die Verabschiedung dieser Reformen verhindert, die grundlegend und notwendig sind, um ein System radikal zu korrigieren, das nicht mehr funktioniert, immer untragbarer wird und zudem auf Mechanismen beruht, die PERVERS sind, weil das KVG (Bundesgesetz über die Kranken versicherung) das Volumenwachstum der Leis tungen nicht eindämmen kann, was das System zum Explodieren bringt.» Kosten der Psychotherapien

Vor knapp zwei Jahren wurde der Zugang zu Psychotherapien verein facht. Was das gebracht hat, ist

unklar. Ausser bei den Kosten. Die sind massiv gestie gen. Seit dem Juli 2022 werden Psychotherapien durch die Grundversicherung bezahlt. Nun können sie direkt mit den Krankenkassen abrechnen, wenn ein Arzt die Therapie angeordnet hat. Laut Zahlen des Krankenkas senverbands Santésuisse haben in den vergangenen 16 Monaten 6000 neue Psycholog:innen ihre Arbeit aufge nommen. Es gibt heute mehr Psychiaterinnen und Psy chotherapeuten (9600), die in einer Praxis tätig sind als Haus- und Kinderärzte (9000). 1’077’010 Franken

Das verborgene Innere des menschlichen Kör pers und dessen vielfäl tigen Funktionsweisen haben die Menschen schon immer fasziniert. Im Altertum waren die Körper von Toten in verschiede

verdienten die beiden höchstbezahl ten Chefärzte des Kantons Bern im Schnitt. Das zeigt die Kaderlohn Statistik der Berner Listenspitäler für das Jahr 2022.

nen Kulturen jedoch Tabu, die meist aus religiösen Grün den eine Untersuchung und Dokumentation verhinderten. Die Anatomen ( anatemno : schneiden, sezieren) führten in der römischen Antike ihre Studien nicht an menschlichen Körpern durch, sondern an denen von Tieren, insbesondere von Affen und Schweinen. Damals glaubte man, dass diese Säugetiere Organe hätten, die denen des Menschen sehr ähnlich wären.

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Tabakkonsum in der Schweiz Tabak gilt als wichtigste Einzelursache für den Verlust an Lebensqualität und Lebensjahren und als wichtigster Risikofaktor für chronisch nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Testosteron und Langlebigkeit Eine Studie, die von der University of Western Australia geleitet wurde, hat einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem niedrigen Testosteronspiegel bei Männern und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle und die Gesamtmortalität aufgedeckt. Diese Meta-Studie, die in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht wurde, stellt die bisherigen Ergebnisse in Frage.

Die systematische Meta-Analyse betraf elf Studien mit 24’000 männlichen Teilnehmern, um die Wirkung des Testosteronspiegels auf die Lebensdauer zu untersuch ten. Ziel der Forschenden war es, die Auswirkungen der Sexualhormone auf die wichtigsten gesundheitlichen Ergebnisse bei alternden Männern zu klären und frühere widersprüchliche Befunde zu entkräften. Die Ergebnisse zeigten, dass Männer mit sehr niedrigen Testosteronkonzentrationen, unter 5,3 nmol/L, ein erhöh tes Risiko für den kardiovaskulären Tod hatten, während das Risiko der Gesamtsterblichkeit zunahm bei Männern mit einem Testosteronspiegel unter 7,4 nmol/L, unabhän gig von der LH-Konzentration (luteinisierendes Hormon). Heuschnupfen nimmt zu Forschende der Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und-physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz und des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie haben aktuelle Erkennt nisse über Pollenallergie zusammengefasst. Während vor 100 Jahren Heuschnupfen in der Schweiz weitgehend unbekannt war, sind aktuell rund 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Mit dem Klimawandel verschlechtert sich die Situ ation weiter, die Heuschnupfenperiode wird länger.

Wie viele Menschen rauchen? • Im Jahr 2022 rauchten in der Schweiz 24 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre.

Männer: 27 Prozent, Frauen 21 Prozent. • Zwischen 15 und 24 Jahre: 26 Prozent.

Wie viele Menschen sterben am Tabakkonsum? • In der Schweiz verursacht der Tabakkonsum jährlich 9500 Todesfälle (vorwiegend Männer). Das sind 26 Todesfälle pro Tag und 14 Prozent aller Todesfälle. • Raucher:innen sterben am häufigsten an Herz-Kreis lauf-Erkrankungen (34 Prozent), gefolgt von Lungen krebs (29 Prozent), Erkrankungen der Atemwege (17 Prozent) und anderen Krebsarten (16 Prozent). Die Kosten • Der Tabakkonsum belastet die schweizerische Volks wirtschaft mit Kosten von rund 3,9 Mrd. Franken pro Jahr, davon werden 3 Mrd. Franken für medizini sche Behandlungen und 0,9 Mrd. Franken für den Erwerbsausfall verwendet. • Nicht übertragbare Krankheiten, die durch den Tabakkonsum mitverursacht werden, führen zu einer überdurchschnittlichen Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, zu eingeschränkter Lebensqualität oder gar zu Arbeitsunfähigkeit. Sie tragen daher zur Kostensteigerung im Bereich der Sozialversicherungen bei. Gendermedizin Gesundheitliche Bedürfnisse von Frauen besser berücksichtigen

Frauen und Männer sind unterschiedlichen gesund heitlichen Risiken ausge setzt. Sie zeigen ein ande res Gesundheitsverhalten und sind unterschiedlich von Krankheiten betroffen. Im

Viele Pflanzen setzen ihre Pollen früher und mit höhe rer Intensität frei. Zudem begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung invasiver, hochallergener Pflanzen wie Ambrosia. Auch die Luftverschmutzung kann die Atemwege der Menschen schädigen und dadurch Asthma und Heu schnupfen begünstigen. Durch die schlechte Luft gestresste Pflanzen scheinen zudem aggressivere Pol len zu produzieren, eine kombinierte Belastung, die stärkere allergische Reaktionen auslöst.

Schweizer Gesundheitssystem gebe es geschlechterspe zifische Ungleichheiten und eine tendenziell männliche Perspektive in Forschung und Versorgung. Dies ist der Befund einer Studie. Der Bundesrat kam zu dem Schluss, dass Handlungsbedarf besteht. Er beauftragt mehrere Bundesstellen damit, in der For schung, Prävention und Ausbildung Massnahmen umzusetzen.

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