StarkVital Nr. 33

körperliche Vorsorge genauso oder wichtiger ist als Geld vorsorge. Dies muss bis in die Politik getragen werden, dies ist auch eine der Aufgaben, die unser Verband der SFGV sehr ernst nehmen muss. Wir müssen viele Befürworter auf der Ebene des Ständerats, des Nationalrats und des Bun desrates für unsere Sache gewinnen. JPS: Zurück zu deinem Gesundheitszentrum CONNECTION in Wolhusen: was machst du, um noch mehr Menschen für das Training zu begeistern? WZ: Nach den Statistiken, die die Wissenschaft aufzeigt, sind Sarkopenie und Dynapenie (Muskel- und Kraftabbau) die grössten Zivilisationskrankheiten. Unsere Aufgabe ist es, so viel Aufklärungsarbeit zu betreiben, wie es nur geht. Vorträge organisieren, die wir zusammen mit Partnern oder selbst erarbeiten. Alle Kanäle nutzen, um auch bereits die Kinder bzw. deren Eltern über diese Probleme von Muskeln und Hirn zu informieren. Dies müssen wir, von jung bis alt, allen Menschen erzählen und das Wissen muss weiterge tragen werden. Je früher der Mensch mit Training beginnt, desto mehr können Gesundheitskosten reduziert werden. einiges klarer geworden. Meine Frau Monika und ich haben natürlich Freude, wenn der Familienbetrieb mit eigenem Blut weitergeführt wird. JPS: Was könnte man noch machen, um die Krankenkassen prämien zu senken? Wäre da nicht auch gut, eine staatliche Krankenkasse zu haben? WZ: Das ist eine Möglichkeit, ist aber sehr schwer umzuset zen. Stattdessen wäre es noch schlauer, eine staatliche Fit nesscenter-Branche aufzubauen. Damit würden auch viele unsägliche Probleme mit diversen unzulänglichen Anbietern in der Branche lösen. So wäre das Training ein Muss und die Chance, dass die Kosten schmelzen, viel grösser. JPS: Ein genialer Ansatz von dir, lieber Willi zum Ende dieses Interviews. Fitness-Club-Betreiber:innen werden Staatsan gestellte und dieser Plan B würde den gordischen Knoten für das unsäglich gierige Gesundheitswesen lösen. Danke dir für deine interessanten Äusserungen und bis bald mit weiteren Nachrichten von dir und deinem Team in den nächsten Stark Vital60+ Ausgaben. Ich danke dir für das aufschlussreiche Gespräch. Noch kurz, kannst du schnell alles aufzählen, was Ihr am Standort Connection Wolhusen anbietet? WZ: Ja selbstverständlich: Komplementär-Therapie, Phy siotherapie, Massagen, Krafttraining, Herzkreislauf, Kurse, Muskellängentraining, Personaltrainings, Ernährungsbe ratung, Mentaltraining, Analysen, Hypnose, Kletterhalle, Boulderhalle, Shop, Lounge, Sauna, Dampfbad, Infrarot, Solarium, Zelltraining, Kinderhort, Hundebox, Kongress halle, Firmen-Führungen, Laufschule, Neuromuskuläre Trainings, Spezial Schmerz- und Regeneration-Therapien und Trainings, Hirntrainings. Schwimmbad im Freien mit Schwimmbecken, Erlebnisbecken, Rutschbahn, Sprung turm, Kinderbecken, Fussballplatz, Beachvolleyballplatz, Kinderspielplatz, Restaurant, Alphütte mit Grillplatz für Feste und Seminare, Kiosk und Bar, Aussenlounge, Events und Schwimmkursen. Die Vernetzung des ganzen Angebo tes gibt den Kunden die Abwechslung und den Erfolg. Einfach gesagt: Das Wertvollste im Leben ist die Gesundheit ! Info: www.fitness-wolhusen.com JPS: Auch der fitte Willi Zihlmann wird bald 60 Jahre jung und langsam aber sicher übergibst du den Stab an die nächste Generation. An wen? WZ: Wir sind schon länger am Organi sieren. Dies ist ja nicht eine Sache von wenigen Jahren. Unser Sohn Mario und seine Frau Bettina haben das Ja-Wort für die Weiterführung des Centers gegeben. So ist der Weg der Übergabe schon mal

erst wenn man körperlich und geistig vorbereitet ist, das Training wirkt. Denn ein geräteunterstütztes Training hat eine sehr hohe Wirkung, so dass nicht vorbereitete Men schen sehr schnell übertrainiert sind. Wir sind mit dem Trai ning, wie z.B. des Hirns, schon weit voraus. Ich empfehle allen in der Branche: Packt es jetzt an, denn die Wirkung ist wesentlich! JPS: Sehe ich auch so, vor allem die Tendenz geht schon jetzt vom traditionellen Fitnesscenter zum Gesamtanbieter HEALTH CENTER. WZ: Richtig, heute müssen die Fitness-Club-Betreiber:innen wissen, dass nicht nur der Muskel, sondern auch das Gehirn trainierbar ist. Auch Regeneration und Schmerztherapie ist heute eines der sehr wichtigen Elemente. So ist Alpha Cooling Professional (ACP-Therapie) bei uns auch am richti gen Ort. Dies sieht man so auch oft im Spitzensport. Ermü dungsbruch ist nur die Spitze des Eisberges. Die richtige Regeneration wird oft komplett unterschätzt. JPS: Darum ist die Diagnostik in Health Centers immer mehr ein Thema.

WZ: Wir machen seit Ende der 80iger Jahre Diagnostik, so haben wir unser Wissen aufgebaut. Es gibt heute immer noch Fitness-Betriebe, die mit überge wichtigen Menschen Tests machen, die aufzeigen, dass sie zu dick sind. Das ist denen meistens sehr bewusst und ist ihnen auch nicht angenehm. Wir machen Diagnostik, um den Menschen zu helfen und wir brauchen Fakten, um das Problem anzugehen. Wir brauchen

Je früher der Mensch mit Training beginnt, desto mehr können Gesundheitskosten reduziert werden.

Kontrolltests, um zu wissen, ob die Therapie oder das Trai ning auch den gewünschten Erfolg bietet. Wir benötigen Aussagen über Fehl-Haltungen, Verspannungen, Herz und Lungen, wie auch psychische Elemente, vor allem Hirn- und Muskelmessungen. Das testet man u.a. mit Laufen oder Gehen, mit einem Sehtest und Kraftmessungen. JPS: Was meinst du, warum trainieren nicht mehr Menschen in den Fitnesscentern und anderen Gesundheitseinrichtungen? WZ: Wie oft ist die Antwort, wenn man jemanden fragt «wie geht es dir?». Kurze Antwort «gut». Diese Antwort lässt sich leicht hinterfragen: was heisst „gut“? Sobald jemand nicht gerade krank ist, so lautet die Antwort, dass es ihm gut geht. Das Gefühl und die positiven Gedanken sind schon mal ein Anfang, um sich mehr Gedanken über die eigene Gesundheit zu machen. Doch die Gedanken allein genügen nicht, um das wirkliche Problem zu lösen. Tatsache ist, dass die körperliche Leistung in jedem Altersabschnitt eine Frage der Körperkraft und der Steuerung im Hirn sowie Selbst verantwortung ist – aber auch des Bewusstseins und der Achtsamkeit. Allgemein geht es uns ja meistens «gut». Was will man an diesem Zustand verändern? JPS: Dabei sind wir seit Anbeginn die einzige Industrie, die präventiv durch aktives Muskeltraining – Myokine lassen grü ssen – dafür sorgt, dass Menschen sehr selten überhaupt krank werden, ja weniger verunfallen. Da müssten ja eigentlich alle Menschen in den Fitnesscentern trainieren? WZ: Derzeit werden in Politik wie im Gesundheits-, bezie hungsweise Krankheitswesen keine oder viel zu wenig Anreize für die Eigenverantwortung geschaffen. Im Gegen teil, die Pflegeindustrie ist in einem explosiven Wachstum. Alterspflegestationen und neuerdings auch betreutes Woh nen sind stark im Aufwind. Die Einrichtungen machen ihre Arbeit gut, auch machen sie sich stark, mit den Bewohnern Krafttraining und Hirntraining zu machen. Das ist vorbildlich. Da kann man nur sagen: Besser spät als nie! JPS: Was sollte deiner Meinung nach geschehen, um diesen Zustand noch zu verbessern? WZ: Mehr Finanzvorsorgen wie BVG, Lebensversicherun gen, Banken, und immer mehr Vorsorgesäulen. Da kommt viel Geld zusammen, dieses Geld muss wieder in die Wirt schaft zurückfliessen. Wir brauchen mehr Aufklärung, dass

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