StarkVital Nr. 33

Yvonne Keller Kolumne

ÜBERSICHT ZUM THEMA BECKENBODEN

Oft fällt das Zuordnen der Begriffe rund ums Thema Beckenboden, seien dies Beschwerdenamen oder Therapiebezeichnungen schwer. Diese Darstellung verschafft einen einfachen Überblick und zeigt die wichtigsten Therapieformen für die verschieden Beschwerdebilder auf.

Ich kenne dies

Das nennt sich

Dagegen hilft

Blasentraining: Ziel: die Urinmenge pro WC-Gang ist minde stens 2 dl, optimal zwischen 3 bis 5 dl. Erreichbar ist dies mit genügend Trinken, geistiger Ablenkung, mit der Blase «sprechen», «du hast noch Platz», bei Harndrang ruhig bleiben, tief ein- und ausatmen, aufrechte Körperhaltung. Mit der Hand Druck auf die Klitoris/Eichel beruhigt die Blase. Allgemein Stress, psychischer Druck und Sorgen abbauen, gesunde Ernährung. Beckenboden entspannen/loslassen. Das bewusste loslassen des Beckenbodens regelmässig wahrnehmen und üben. Zudem allgemeiner Stressabbau, mentale und körperliche Entspannungsü bungen (Autogenes Training), Atemtherapie, Massage des Becken bodens entweder äusserlich oder vaginal/anal mit Stab (zB. The rawand), Faszienarbeit auf Rolle oder Tennisball sitzen. Effiziente Unterstützung mit dem Entspannungsprogram auf dem PelviPower (Magnetfeldtherapie). Selbstkontrolle mit dem Biofeedbackgerät. Beckenbodentraining: Mit der Ausatmung die Öffnungen des Beckenbodens verschliessen und in den Körper hineinziehen. Dies im Alltag in verschiedenen Situationen und mit gezielten Übungen täglich mehrfach ausführen. Achtung: das Loslassen ist genauso wichtig wie das Anspannen. Effizientes Training mit dem PelviPower (Magnetfeldtherapie). Selbstkontrolle mit dem Biofeedbackgerät. Aufrechte Körperhaltung! In der aufrechten Körperhaltung ist der Beckenboden entlastet. Krumme Haltung im Sitzen und Ste hen ist ein Dauerdruck auf den Beckenboden (aber auch auf die Blase und den Rücken!). Auch beim Husten und Niesen aufrecht bleiben, so kann der Beckenboden aktiv mithelfen, um «dicht» zu bleiben. Richtiges WC Verhalten. Kein Pressen! Auf einen geschmeidigen Stuhlgang achten. Beim Stuhlgang die Füsse auf eine Erhöhung stellen (siehe Squatty Potty). Damit sich die Blase gut entleert auf dem WC mit dem Becken vor und zurück rollen. Nach jedem WC Besuch den Beckenboden für drei Sekunden kraftvoll anspannen. Umkehrpositionen. Bei Übungen wie Handstand, Brücke, Kerze, Knie-Ellbogen-Stand oder mit dem Ball unter dem Gesäss ist der Beckenboden in einer Umkehrposition, das heisst, er ist entlastet, die Organe wie Blase, Gebärmutter, Darm rutschen in den Bauch raum zurück. Täglich solche Umkehrübungen ausführen. Bei einer Senkung jeden Abend vor dem Schlafen im Bett für 30 Sekunden oder länger die Brücke machen. Kein Joggen, kein Trampolin, keine Crunches.

Nachts öfter als 1x aufs WC

Hyperaktive Blase, Reizblase, schwache Blase oder nervöse Blase

Oft aufs WC mit Harndrang bei nur kleiner Urinmenge

Urinverlust mit Harndrang bevor das WC erreicht ist

Dranginkontinenz oder auch als Urge inkontinenz bezeichnet

Schmerzen im Becken(-boden)

Beckenboden- verspannung oder Beckenbodenkrampf, Vaginismus, Scheiden krampf

Schmerzen beim Sex/Orgasmus, Vagina zu eng

Urinverlust seit Prostataoperation

Schwacher Becken- boden, oft mit mangelnder An- steuerung

Vor kurzem ein Kind geboren

Fürze gehen unkontrolliert ab

Windinkontinenz, Stuhlinkontinenz

(meist eine Form der Belastungsinkontinenz aufgrund eines schwa chen Beckenbodens)

Braune Streifen (oder mehr) in der Unterwäsche

Urinverlust beim Hu sten, Niesen, Hüpfen, Rennen, Bergabgehen oder auch bei Lagever änderung

Belastungsinkontinenz (früher Stressinkonti nenz) meist aufgrund eines schwachen Beckenbodens

Ein Schwere-, Druck- und/oder Fremd körpergefühl in der Vagina

Organsenkung, Blasen- senkung, Gebärmutter- senkung, Rektozele (Senkung der Darm wand)

Pessare Dies sind vaginale Stützhilfen bei Urininkontinenz oder Senkung. Wird vom Gynäkologen angepasst. Während der Rückbildungszeit nach der Geburt ist das Pessar «Restifem» empfohlen.

Eine ärztlich diagnostizierte Senkung

Diese Darstellung ist nicht vollständig und ersetzt nicht die genaue medizinische Abklärung, sie gibt lediglich einen groben Überblick. © Yvonne Keller, Rücken-Center med. GmbH

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STARKVITAL 60+ Nr. 33

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