StarkVital No 40

Das Longevity Magazin für die Deutschschweiz für aktive Menschen 60plus

DAS LONGEVITY MAGAZIN FÜR AKTIVE MENSCHEN AB 60 STARK VITAL Nr. 40 · Januar/Februar 2025 · 8. Jahrgang www.starkvital.tv Schweiz CHF 7.–

WILLI ZIHLMANN 60 Jahre alt und seit 40 Jahren innovativ im Einsatz für Kunden

Dr. med. Jürg Kuoni Stoppt die WHO

ChatGPT schreibt das Editorial

Dolph Lundgren Sein grösster Kampf war gegen den Krebs Therapie neu gedacht Aktivität als Schlüssel zur Genesung

HEALTH is the new WEALTH

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BEWEGLICHKEIT

GLEICHGEWICHT

KRAFT

CARDIO

Inhalts verzeichnis

Editorial - Kurze Stichtwörter - Rest erledigte ChatGPT Medizintourismus - Schweizer KK-versichert aber....?

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Gewalt in Spitäler

Willi Zihlmann ist 60 - Seite 6

Health Longevity Center - Universität Zürich

Hall of Fame für Vorbilder ab 60 Altersarmut in der REICHEN Schweiz Therapie neu gedacht von Thomas Locher

Dr. med. Jürg Kuoni - Krebs - Ein Geschäftsmodell?

Gesundheits-Charta

Yvonne Keller - Hilfe! Ich bin im Hamsterrad

Dolph Lundgren - Seite 18

BioRelax

Gesundheits Nachrichten

Einmal auf der Titelseite vom StarkVital60+ Magazin

Zahnärztin und Fitness Coach

Jürgen Woldt - Kolumne

Vegan News

Frauen und Olympiade - Seite 22

Media News

Charles Eugster war mit 96 der fitteste Mann der Welt

Diverse Nachrichten

Ein Projekt gegen Einsamkeit

Carmen Schiltknecht Kolumne

STRONG Selbstverteidigung und Fitness-Test ab 60+ Silber Projekt - viele Möglichkeiten für Menschen 60+

Dr. Elizabeth Lambaer (65) - Seite 34

Welt News

Klagemauer Leserbriefe Kleininserate Impressum

R. Kennedy - Interview in SV 41 - S. 56

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STARKVITAL 60+ Nr. 40

Edi torial

Demografie und Demokratie – Der Preis unserer Gier

Liebe Leserinnen und Leser. Wir wissen es. Wir reden darüber. Und doch handeln wir nicht. Die Zahlen sprechen eine erschreckende Sprache: Während die Weltbevölkerung bis zum Ende des Jahr hunderts auf rund 10 Milliarden anwachsen könnte, wird die weisse Bevölkerung auf gerade einmal vier Prozent schrumpfen – auf etwa 480 Millionen Menschen. Das sind 720 Millionen weniger als heute (1,2 Milliarden weissstämige Erdbewohner). Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Warum? Die Antwort ist unbequem. Es ist nicht der Klimawandel, es sind nicht Pandemien oder Kriege allein. Es ist oft die Gier. Die Gier nach Wohlstand, Individualität und einem perfekten Leben hat viele weisse Gesellschaften dazu gebracht, Kinder nicht mehr als Segen, sondern als Last zu betrachten. Stattdessen regiert der Wunsch nach Karriere, Eigentum und Konsum. Frauen stehen dabei oft im Zentrum des Dilemmas. Statt die Freiheit zu geniessen, Kinder haben zu können und beruflich erfolgreich zu sein, zwingt sie die Realität zu einer Entscheidung: Kinder oder Karriere. Wollen sie beides, stehen sie vor unlösba ren Problemen – horrende Kita-Kosten, unbezahlbare Wohnungen, kaum staatliche Unterstützung. Meine Coiffeuse erzählte mir neulich, dass sie und ihr Mann gerne ein zweites Kind hätten. Aber sie können es sich schlicht nicht leisten. Ein Kind kostet in unserer sogenannten Hochkultur mehr, als viele Familien stemmen können. Es ist ein trauriges Paradoxon: Gesellschaften, die sich als fortschrittlich, wohlhabend und zukunftsorientiert betrachten, schaffen ihre eigene Grundlage ab. Kinder sind keine Priorität mehr, weil wir sie uns nicht leisten können oder wollen. Und diejenigen, die Kinder haben, kämpfen oft mit unzumutbaren Bedingungen, weil der Staat lieber anderswo investiert – in Bürokratien, Prestigeprojekte oder gewähren Steuersenkun gen für die Wohlhabenden. Wir verlieren dabei nicht nur Zahlen, sondern allmählich auch unsere Werte. Die Fa milie, einst der Kern jeder Kultur, wird zunehmend marginalisiert. Und niemand sieht, was dieser Super-GAU bedeutet. Wir schaffen uns selbst ab! Die Folgen? Eine alternde Gesellschaft, die von Babyboomern dominiert wird, die man zum Arbeiten zwingt, bis sie physisch nicht mehr können. Eine Demokratie, die an den Interessen einer schrumpfenden, alternden Bevölkerung scheitern könnte. Und eine Zukunft, die immer weniger gestaltet wird, weil uns die Gestalter – unsere Kinder – fehlen.

Jean-Pierre Leonhard Schupp

Liebe Leserinnen und Leser, wir können und müssen diesen Kurs ändern. Es braucht einen gesellschaftlichen Wandel, der nicht nur auf Statistiken schaut, sondern auf das Leben. Weniger Gier und Habsucht, mehr Mut. Mehr Kinder. Mehr Zukunft. Ihr [Jean-Pierre L. Schupp ] Habe nur einige Stichwörter bei ChatGPT eingetippt und innert Sekun den obiges Editorial erhalten hat, dass ich 100% so unterschreiben kann.

Biologisches Alter "54" Jahrgang 1954 Gesundheits experte Buchautor 5. Dan Black-Belt Karate/ Kick-boxen Lebenslauf und Kontakt aufnahme: www.starkvital.tv Kolumnisten

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Repor tage

Fast 40 Jahre im Einsatz für Kunden und Innovation Connection Wolhusen - Vielfalt und Verknüpfung

Liebe Leserinnen und Leser, es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, alle unsere Angebote im Detail vorzustellen. StarkVital richtet sich in erster Linie an Menschen über 60, die daran interessiert sind, auch im hohen Alter stark und vital zu bleiben. Mein Lebensweg war von der Leiden schaft geprägt, genau dieses Ziel zu verfolgen – und ich freue mich, meine Erfahrungen nun mit Ihnen teilen zu können. An die älteren Leserinnen und Leser möchte ich appellieren: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und investieren Sie in Ihre Gesundheit, statt in teure Medi kamente oder ausschliesslich in Ihre Nachkommen. Es ist nie zu spät, sich um den eigenen Körper und das eigene Wohlbefinden zu kümmern. Auch jüngere Menschen möchte ich ermutigen: Nut zen Sie Training nicht nur für ein besseres Aussehen oder mehr Leistungsfähigkeit in Beruf und Alltag, son dern auch als langfristige Gesundheitsvorsorge. Die Vorteile sind enorm – für heute und für die Zukunft. Wir stehen Ihnen zur Seite, unabhängig von Ihrem Alter oder Wohnort, um das Beste aus Ihrem Körper und Ihrem Leben herauszuholen.

v.L: Sabrina, Janik, Bettina, Lara, Mario, Monika, Ben, Willi, David, Carla

Als erfahrener Trainer und Mentor biete ich nicht nur fundierte Beratung, sondern inspiriere auch durch Führungen in unserem Center und gebe meine Erfah rungen sowie die Geschichte hinter unserem Unter nehmen weiter. Mein Fokus liegt darauf, Verknüpfung und Vielfalt in den Trainingsalltag zu integrieren, da sie essentielle Bausteine für nachhaltigen Erfolg sind. Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder neue Ansätze entwickelt und ausprobiert, die heute wis senschaftlich belegt positive Effekte zeigen – sei es im Spitzensport, in der Physiotherapie oder im Fitness training für den Alltag. Diese Vielfalt ermöglicht es mir, jedem einzelnen individuell angepasste Lösungen zu bieten, die zu sichtbaren und nachhaltigen Ergebnis sen führen. Mein Anspruch ist es, die Branche nicht nur mitzu gestalten, sondern sie kontinuierlich voranzubringen – mit einem klaren Fokus auf Qualität, Innovation und Kundennutzen. Erfolg durch Netzwerke und gezielte Beziehungen Nachhaltiger Erfolg im Geschäftsleben basiert mass geblich auf dem Aufbau und der Pflege wertvoller Kontakte. Über die Jahre hinweg – sei es im berufli chen oder privaten Umfeld – prägen uns zahlreiche Menschen: Fachleute aus angrenzenden Branchen, Mitarbeitende, Kollegen, Freunde und die Familie. Jeder von ihnen leistet einen wichtigen Beitrag zu unserem Erfolg. Doch Erfolg definiert sich nicht ausschliesslich über materielle Errungenschaften oder äussere Anerken nung. Er umfasst auch die persönliche Zufriedenheit, Gesundheit und das Gefühl, Teil eines unterstützen den Netzwerks zu sein. Dabei ist es ebenso wichtig, sich bewusst von Personen zu distanzieren, die das Leben oder die berufliche Entwicklung erschweren.

«Willi 1990 nach der Neueröffnung Bergboden 7»

Fast vier Jahrzehnte in der Branche Seit über 39 Jahren bringe ich meine Leidenschaft und Expertise in die Gesundheits- und Fitnessbranche ein, um Menschen auf ihrem Weg zu einem gesün deren Leben zu begleiten. Seit meinem ersten Trai ning im Jahr 1978 und meinem Einstieg in die Branche 1986 ist es mein Ziel, stets das Beste, Modernste und Erfolgreichste für unsere Kundinnen und Kunden zu bieten. Diese Mission treibt mich bis heute an, voller Energie und mit einem klaren Blick in die Zukunft.

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Ein entscheidender Faktor für nachhaltigen Erfolg ist die Bereitschaft, ehrlich, leidenschaftlich und mit Lebensfreude gemeinsam zu wachsen. Indem wir uns gegenseitig fördern und unterstützen, schaffen wir eine Grundlage, von der alle profitieren können. Authentizität, Respekt und echtes Engagement sind dabei unverzichtbare Bausteine für eine erfolgreiche und erfüllte Zukunft. Verknüpfung und Vielfalt In den späten 1990er-Jahren entdeckte ich meine Lei denschaft dafür, verschiedene Ansätze auszuprobie ren, und so entwickelte sich mein Fokus auf Vielfalt stetig weiter. Die Bedeutung dieser Vielfalt wurde mir besonders im Jahr 2009 bewusst, als ich für meine Arbeit in der Fitnessbranche persönlich ausgezeichnet wurde. Diese Anerkennung hat mich mit Stolz erfüllt und zugleich motiviert, unser Angebot weiter auszu bauen und zu optimieren.

Lebenslauf: Willi Zihlmann Geburtsdatum: 7. Januar 1965 Verheiratet mit Monika Zihlmann Sohn: Mario mit Bettina mit Grosskinder Ben und Lara Söhne: David mit Freundin Carla und Janik mit Freundin Sabrina

Grundschule in Wolhusen / Ausbildungen: Dachdecker, Coach für Training, Ernährung, Gruppen-Kurse, Rücken-Therapie, Kör peranalysen, Anatomie und Bewegung Coach für Unternehmen- und Privat-Planung, Verkaufs- und Marketing-Berater Gründer, Inhaber und Geschäftsführer: Connection Wolhusen AG Gründer und Mitinhaber: Firma Cristall Gebäudereinigungen AG Gründer und Inhaber: GesundImmo AG Gründer und Mitinhaber: Zihlmann AG Service und Unterhalt. Adresse: Connection Wolhusen AG, Bergboden 7, 6110 Wolhusen, Tel. 041 490 40 40 www.connection-wolhusen.ch erhebliche Fortschritte in die richtige Richtung erzielt – dank des Engagements unserer Führungskräfte, Trainerinnen und Trainer sowie der herausragenden Leistung unserer erstklassigen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten. Die Auszeichnung Fitness Club des Jahres 2017 war eine grossartige Anerkennung, die uns erneut moti viert hat, noch mehr für unsere Kundinnen und Kun den zu leisten. Besonders die Kernaussage der Jury hat uns inspiriert: Ein Center mit einem durchdachten Gesundheitskonzept. Heute wissen wir, dass nicht nur die sorgfältige Ver knüpfung verschiedener Ansätze, sondern auch die Vielfalt eine entscheidende Rolle für den Erfolg im Spitzensport und in der Therapie spielt. Die neues ten Erkenntnisse der Hirnforschung bereichern unsere Branche zusätzlich: Das Gehirn ist ebenso trainierbar wie ein Muskel – wenn auch unter ganz anderen Vor aussetzungen. Genau diese Verbindung aus Vielfalt und Vernetzung wird die Fitness- und Gesundheitsbranche nachhaltig prägen und zukunftsweisend gestalten.

Ein entscheidender Meilenstein war die Eröffnung unserer ersten Physiotherapiepraxis im Jahr 2002. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass die optimale Verbindung von Therapie und Training mit zahlreichen Herausforderungen verbunden war – sei es durch Prozesse, Personen, Systeme oder schlicht den Fak tor Zeit. Das Schlüsselwort «Verknüpfung» prägt meine Arbeit seit vielen Jahren und gewinnt mit unserem kontinu ierlich wachsenden Angebot zunehmend an Bedeu tung. Besonders in den letzten zwei Jahren haben wir

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Auszeichnung Fitness Club des Jahres 2017

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Repor tage

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Die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte für die Zukunft

Qualifizierte Fachkräfte werden auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Wir sind uns einig, dass es für die Branche entscheidend ist, weiterhin in exzellente Ausbildungsprogramme zu investieren. Die rasanten Entwicklungen – insbesondere im Bereich der Künstli chen Intelligenz sowie der Medienlandschaft – stellen neue Anforderungen an die Verantwortlichen in der Aus- und Weiterbildung.

Wir sind stolz darauf, als bester Ausbildungsbetrieb der Schweiz im Jahr 2021 ausgezeichnet wor

den zu sein. Diese Anerkennung motiviert uns, unsere hohen Standards in der Ausbildung weiterzuführen und auszubauen. Connection Wolhusen – Ihr Weg zur Spitzenleistung Erleben Sie innovatives und modernes Training & The rapie auf höchstem Niveau. Wir verbinden neueste Technologien mit persönlicher Betreuung – für Ihre Gesundheit, Fitness und Regeneration. Connection Wolhusen: Ihr Schlüssel zu einem star ken, vitalen Leben. Info: www.connection-wolhusen.ch

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, bleibt es unerlässlich, engagierte Mitarbeitende nicht nur zu gewinnen, sondern sie auch kontinuierlich wei terzubilden.

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Wir gratulieren unserem langjährigen Kunden Willi Zihlmann ganz herzlich zum 60. Geburtstag.

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Gesell schaft

Medizintourismus Krankenversicherung in der Schweiz bezahlen und sich im Ausland behandeln lassen

19 Prozent der Versicherten in der Schweiz verzichten aus Geldmangel auf medizinische Behandlung, OBWOHL SIE VERSICHERT SIND. Für viele Patient:innen in der wohlhabenden Schweiz wäre die Alternative leider, sich NICHT behandeln zu lassen. Mittlerweile wissen nicht nur die Fachleute im Gesund heitswesen, sondern auch die Politik, dass sich die Zahl der in der Schweiz leben den Menschen, die auf eine Behandlung wegen den Kos ten verzichten, in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Dieser bedauerliche Trend scheint jedoch die Gesund heitsverantwortlichen nicht zu stören, die zynisch Sta tistiken zitieren, ohne irgend welche besorgte Reaktionen zu zeigen, wie es Bundesrä tin Baume-Schneider kürz lich tat, als sie eine weitere deutliche Erhöhung der Prä mien für 2025 ankündigte.

Lebensmittel einkaufen, zum Friseur gehen, im Restaurant essen oder das Auto reparieren lassen. Man überquert die Grenze, um Geld zu sparen. Das Gleiche gilt für die eigene Gesundheit. Immer mehr Tessiner:innen (vermutlich auch französisch- und deutsch sprachige Schweizer:innen) lassen sich in Italien (respektive in Frankreich oder Deutschland) behandeln, obwohl sie in der Schweiz regelmässig Krankenkassenprämien zahlen, wie das Gesetz vorschreibt. Wir Bürger sind keine Menschen, wir sind Zahlen für die Steuervögte in Bern. Die Explosion der Krankenkassenprämien veranlasst viele Menschen, sich für die maximale Franchise von 2’500 Fran ken zu entscheiden, um ihre monatliche Prämie zu sen ken. Problematisch wird es jedoch, wenn eine medizinische Behandlung notwendig ist, die bis zum genannten Betrag aus der eigenen Taschbezahlt werden muss. Dann wendet sich eine wachsende Zahl von Tessiner Versicherten routine mässig an Analyselabors, Untersuchungszentren oder Ärzte in Italien, um Geld zu sparen. Manche sagen, dass Behand lungen jenseits der Grenze nur halb so viel kosten. Die Italie ner haben die Problematik erkannt und prompt medizinische Zentren in Grenznähe eröffnet.

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Gesell schaft Repor tage Gesellschaft

Gewalt in Spitäler Ein wachsendes Phänomen Einen Arbeitstag in der Woche streichen? Ein Pilotprogramm mit vielversprechenden Ergebnissen Betrug an älteren Menschen Finanzmissbrauch 55+: Schadenssumme hat massiv zugenommen Welche Faktoren stärken unsere Gesundheit? Welche Bedeutung hat die wirtschaftliche Sicherheit für die Gesundheit im Alter?

Beleidigungen und körperliche Gewalt von Patient:innen und Angehörigen gegen über Ärzten und Pfleger:innenn nehmen zu und die Grenzen des Erträglichen wer den oft überschritten. Gewalttaten können verschiedene Formen annehmen, verbale oder körperliche Gewalt, oder eine Kom bination davon. Es ist schon vorgekom men, dass ein Arzt den Familienangehö rigen mitteilen musste, dass der Patient trotz aller Bemühungen, ihn am Leben zu erhalten, gestorben sei. Als Reaktion dar auf kam es zu Beleidigungen, Schlägen und Stuhlwürfen. Ein Grund für die häufige Die Vier-Tage-Woche wird seit einigen Jahren weltweit disku tiert. Die Arbeitszeitverkürzung wird seit langem als Reform mit Mehrfachdividende propagiert, die soziale, wirtschaft liche und klimatische Vorteile bringen kann. In Japan wird sogar davon ausgegangen, dass ein zusätzlicher freier Tag sich positiv auf den demografischen Winter auswirken, also die Geburtenrate fördern könnte. In diesem Sinne zeigt ein Pilotprogramm in Grossbritannien, dass die Vier-Tage-Woche tatsächlich viele Vorteile hat. Eine Win-Win-Situation sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. An der Studie, die von Juni bis Dezember 2022 lief, nah men rund 2'900 Beschäftigte in 61 Unternehmen teil - von gemeinnützigen Organisationen über Hersteller und Finanz unternehmen bis hin zu einem Fish&Chips-Laden. Die Arbeitnehmer konnten auch die Option Fünf-Tage-Woche mit verkürzter Arbeitszeit wählen. Die Ergebnisse bestäti gen, dass es möglich ist, die Wochenarbeitszeit ohne Lohn einbussen auf 32 Stunden zu verkürzen und gleichzeitig das vorherige Niveau der Arbeitsleistung beizubehalten. Verkürzte Arbeitszeit: Vorteile für Gesundheit und Produktivität Die Mitarbeiter berichteten über weniger arbeitsbedingten Stress, geringere Burnout-Raten und eine höhere Arbeitszu friedenheit. Die Mehrheit der Beschäftigten gab an, schneller zu arbeiten. Was die Gesundheit anbelangt, so gab fast die Hälfte der Befragten an, weniger müde zu sein und dass sie besser schliefen, während drei von fünf meinten, es sei einfacher, die Arbeit mit den häuslichen Pflichten zu vereinbaren. Die Mitarbeiter nutzten ihre Freizeit je nach Art ihrer Tätigkeit unterschiedlich. Die Beschäftigten im Tertiärsektor verbrach ten mehr Zeit mit Sport, während diejenigen, die im Bauge werbe und in der verarbeitenden Industrie tätig waren, die extra-Zeit nutzten, um sich auszuruhen und verzeichneten die grössten Rückgänge bei Burnout und Schlafproblemen. Aus Sicht der Unternehmen waren die Ergebnisse ebenfalls positiv: Die Fehlzeiten gingen zurück und die Kündigungs wahrscheinlichkeit war geringer, so die Autoren. Von den 61 Unternehmen, die an der Studie teilnahmen, erklärten 56, dass sie die viertägige Arbeitswoche vorerst beibehalten würden. Achtzehn planten, die Arbeitswoche dauerhaft zu verkürzen. F I T N E S S Gefälschte Online-Anzeigen oder der Missbrauch von Bankvollmachten: Die Welt der Betrügereien gegen ältere Menschen (nicht nur) kommt immer wieder auf neue Ideen. Pro Senectute schlägt Alarm: Die jüngste Studie der Orga nisation weist auf beunruhigende Trends im Bereich des finanziellen Missbrauchs bei Personen ab 55 Jahren hin. Die Tricks sind ausgefeilter und effektiver geworden. In der aktuellen Studie wird deutlich, dass es heute zwar insgesamt numerisch etwas weniger Opfer von finanziellem Missbrauch gibt als zum Zeitpunkt der ersten Studie 2018. Die Schadenssumme ist jedoch massiv angestiegen, und zwar von 400 Millionen auf rund 675 Millionen Franken pro Jahr. Auffallend ist auch die Häufigkeit, mit der ältere Menschen mit kriminellen Machenschaften in Kontakt kommen: So wurden fast vier von fünf Personen (78.2 Prozent) in den vergangenen fünf Jahren mit einem Betrugsversuch kon frontiert. Während die meisten Betroffenen die Betrugsver suche als solche erkannten, so fielen doch knapp 20 Prozent der Befragten einem Betrug zum Opfer. Digitalisierung als Treiber Bei der Analyse der Daten zeigt sich, dass die Pandemie die Digitalisierung förderte, die neue Gelegenheiten für kri minelle Machenschaften schuf. So sind die Versuche, sich durch Internetkriminalität zu bereichern, in den letzten fünf Jahren auf fast das Doppelte gestiegen. Den bekannten Spruch: „Lieber reich und gesund als arm und krank“ belegt Dr. Winizki mit Zah len und Fakten. Vor allem ruft er uns auf, uns zu engagieren und politische Vorlagen, die die Armut verstärken, zu bekämpfen! Einleitung Unter Salutogenese versteht man die Entstehung, respektive Verbes serung der Gesundheit, quasi das Gegenteil von Pathogenese, welche die Entstehung von Krankheit beschreibt. Salutogenese ist ein Prozess, der wie folgt dargestellt werden kann: Der sozioökonomische Status beeinflusst die materiellen wie psychosozialen Faktoren - und diese interagieren untereinander. Diese beiden Faktoren wirken sich wiederum aufs Verhalten aus, welches die Gesund heit beeinflusst. Bevor ich konkret auf die Faktoren eingehe, welche unser Verhalten verändern und somit unsere Gesundheit verbessern sollen, beschreibe ich kurz die Ausgangslage. Diese ist nämlich nicht für alle Pensionierten gleich. Gesellschaftlich-finanzieller Zustand und Salutogenese Der gesellschaftliche Status einer Person wird meist anhand ihrer Ausbildung gemessen. Dabei wird zwischen: • obligatorische Schulausbildung ohne Berufsabschluss, • Berufsabschluss und • (Fach-)Hochschulausbildung unterschieden. Der ökonomische Zustand einer allein lebenden Person wird durch ihr Bruttoeinkommen bestimmt. Bei Haushal ten geht man vom Bruttoeinkommen all seiner Mitglieder aus. Da die Unkosten pro Person in Haushalten tiefer sind, berechnet man das Äquivalenzeinkommen: Die erste Person wird mit 1, alle weiteren Erwachsenen mit 0,5 und Kinder mit 0,3 gezählt. Bei einem Paar-Haushalt (Faktor 1,5) mit Fr. 4’500.- Einkommen beträgt somit das Äquivalenzeinkommen 4’500:1,5 = 3’000 Franken. Anwesenheit von Sicherheitskräfte, nicht nur in Notaufnah men, die für den Schutz der Ärzt:innen und Pfleger:innen sorgen. Wenn die Gewalt auf das Material abzielt, stellt sie eine Beeinträchtigung des Eigentums oder des ordnungs gemässen Funktionierens der Krankenhausdienste dar. Das Ausmass des Problems Am Universitätsspital Basel gibt es durchschnittlich zwei Übergriffe pro Tag, die sich in den letzten drei Jahren verdoppelt haben. In der Schweiz geben 90 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen an, im Laufe ihres Berufslebens psychische oder physische Gewalt erlebt zu haben. Ein Phänomen, das lange Zeit verschwiegen wurde, über das aber jetzt mehr und mehr öffentlich gesprochen wird, da es einfach nicht zur Normalität des Berufs gehört. In der Westschweiz ist die Situation ähnlich. Die Zahl der Gewalttaten gegen das Personal vom Universitätsspital Genf (HUG) steigt stetig an. Im Jahr 2023 wurden 1’000 physische und verbale Angriffe von Patient:innen doku mentiert, von denen 308 als schwerwiegend gegenüber dem Personal bewertet wurden. Letztere haben sich seit 2020 fast verdoppelt und ereignen sich überwiegend in der Psychiatrie (63 Prozent) sowie in der Notaufnahme (17 Prozent). «Gewalt darf nicht zu einem unvermeidlichen Risiko des Pflegeberufs werden.» Auch in deutschen Krankenhäusern ist die Zahl von Gewalt taten drastisch gestiegen. Es wird geschubst, beleidigt, angespuckt und in jeglicher Form bedroht. Es seien keine Einzelfälle und es handelt sich auch nicht um eine gefühlte Wahrnehmung, denn die Zahlen sprechen für sich. In Frankreich ist die Situation auch nicht gerade beruhi gend. 37 Prozent der Beschäftigten in Krankenhäusern

geben an, regelmässig körperlichen Angriffen ausgesetzt zu sein, und bei den Pflegehelfer:innen liegt diese Quote bei 84 Prozent. Das Thema ist nicht nur ein europäi sches. In den USA stellt die anhaltende und eskalierende Gewalt in und um Spitäler eine eindeutige und gegenwär tige Gefahr für das Personal und die Besucher:innen dar. In den letzten Jah ren waren die Medien voll von Berich ten über Überfälle, Messerstechereien und andere gewalttätige Vorfälle, ein schliesslich Massenerschiessungen in Auch in der Schweiz tut sich etwas. Als Pionier bietet das im IT-Bereich tätige Waadtländer Unternehmen Assymba seinen Angestellten seit eineinhalb Jahren die Vier-Tage-Woche an. Einen verlockenden Anreiz: einen zusätzli chen freien Tag in der Woche für das glei che Geld. Die selbe Leistung mit weniger Arbeitsstunden erbringen. Missbrauchtes Vertrauen Es besteht eine gewisse Diskrepanz zwischen der öffentli chen Wahrnehmung und den effektiv begangenen Strafta ten. Nicht nur der falsche Neffe oder die Schockanrufe mit vermeintlichen Familienangehörigen in Notsituationen: der grösste Schaden entsteht an anderer Stelle, nämlich dort, wo es um Vertrauensverhältnisse und grosse Geldsummen Als Ausgangswert zur Armutsbe stimmung nimmt man den Median lohn – 50 Prozent verdienen mehr, 50 Prozent weniger – 2022 betrug dieser schweizweit 6’788 Franken pro Monat. Als Grenzwert für relative Armut oder Armutsgefährdung gilt 60 Prozent des Medianlohnes, 4‘073 Franken. Unter 50 Prozent des Medi anlohnes, 3’394 Franken gilt jemand als absolut arm. Betroffen von relati ver Armut ist ein Siebtel der Bevölke rung, die Hälfte von diesen in absoluter Armut. Gefährdet sind IV- und Sozialhilfebezügern insbesondere auch Pensi onierte wie auch Kinder, Frauen, Ausländer:innen, Alleiner ziehenden, Vielkinder-Haushalten. «Wenn du arm bist, wirst du öfters krank und musst früher sterben.» Dies gilt für ALLE Krankheiten (ausser den Chromosomen-vermittelten, wie der Trisomie 21), also für Herz-/Kreislauf-, Verdauungs-, Krebs-, Rheuma-, psychische Erkrankungen, Sucht, Unfall, einfach alle! Bei den Pensionierten bezeichnen 61 Prozent der Unausge bildeten, aber 82 Prozent der Studierten ihren Gesund heitszustand als gut, oder 68 Prozent mit einem Äqui valenzeinkommen von weniger als 3‘000 gegenüber 80 Prozent jener mit mehr als 7’000 Franken pro Monat. Etwas konkreter: Übergewicht kommt bei den ärmsten Pensionierten mit 61 Prozent bei Männern und 50 Pro zent bei Frauen vor, bei den Reichsten mit 50 Prozent beziehungsweise 36 Prozent. Körperlich inaktiv sind bei den Pensionierten ohne Berufsbildung 38 Pro zent der Männer und 42 Prozent der Frauen, bei den Pensionierten mit Hochschulabschluss sind das nur 12, beziehungsweise 24 Prozent. Pensionierte beginnen die Salutogenese also nicht vom glei chen sozioökonomischen Zustand aus und können diesen altersbedingt noch schlechter verändern als die Jungen. Einzig politisch können wir Einfluss nehmen, indem wir unsoziale Vorlagen der Bürgerlichen bekämpfen, welche die sozioökonomischen Ungerechtigkeiten - die Armut - vergrössern. Umverteilung tut not! David Winizki Hausarzt, VASOS Mitglied Spitäler, Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen. Die American Hospital Association (AHA) berichtet, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen mehr Gewalt und Ver letzungen am Arbeitsplatz erleiden als in jedem anderen Bereich und stellt ausserdem fest, dass 44 Prozent der Krankenpfleger:innen seit der Pandemie über eine Zunahme der körperlichen Gewalt und die Mehrheit (68 Prozent) über eine Zunahme der verbalen Gewalt berichten. Man glaubte irrtümlicherweise, Gesundheitseinrich tungen seien Oasen des Friedens und der Fürsorge. Die unzumutbare Gewalt hat ein weiteres Problem zur Folge: Wenn das Gesundheitspersonal nicht nur mit Arbeitsstress und unregelmässigen Arbeitszeiten konfron tiert ist, sondern auch psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt wird, dann werden Mitarbeiter:innen eine andere weniger problematische Beschäftigung suchen, was den mittlerweile chronischen Mangel an qualifiziertem Personal weiter verschärft. Wie lassen sich Pflegekräfte und Ärzte schützen? Die Notfallstationen der Unispitäler Bern, Basel, Zürich und des Kantonsspitals Sankt Gallen haben private Sicher heitsfirmen beauftragt und die Zusammenarbeit mit der Polizei verstärkt. In italienischen Spitälern zum Beispiel ist die Situation so besorgniserregend, dass Selbstverteidigungskurse für das Personal eingeführt werden. Langfristig sollten nach Ansicht von Experten den Mitarbeiter:innen Präventions- und Interventionspro gramme angeboten werden. Internationale Forschungen haben gezeigt, dass solche Programme zur Sensibilisie rung, Prävention und Situationsbewältigung wirksam sind. Die meisten Unternehmen, die offiziell die Vier Tage-Woche eingeführt haben, sind im Dienstleis t ungssektor tätig, z. B. in der Technologie-, Veranstal tungs- oder Marketingbranche. Bereits ähnliche Versuche wurden in anderen europäi schen Ländern durchgeführt wie auch anderswo in der Welt. Befürworter dieser neuen Arbeitsformel sagen, dass die Fünf-Tage-Woche ein Überbleibsel aus einem früheren Wirtschaftszeitalter sei. Die Debatte hätte viele Ähnlich keiten mit der Kampagne für ein zweitägiges Wochen ende im 19. Jahrhundert. Vom Traum zur Realität Um die neue «komprimierte» Arbeitswoche zu för dern, wurde eine Gemeinschaft auf globaler Ebene gegründet mit einer eigenen Plattform - 4dayweek. com. Sie ermutigt Unternehmen, Arbeitnehmer, For scher und Behörden, ihren Teil zur Schaffung einer neuen Arbeitsweise beizutragen, die die Produktivität der Unternehmen und die Gesundheit der Arbeitneh mer verbessert, Familien und Gemeinden stärkt, die Gleichstellung der Geschlechter fördert und auf ein nachhaltigeres Arbeitsumfeld hinarbeitet. geht. Es sind Fachleute, die ihre Position missbrauchen, oder Menschen, die eine Vollmacht für ein Bankkonto ausnutzen. Besonders gefährdet sind Menschen über 60 Jahre, erklärt Verbandssprecher Peter Burri, weil sie beginnen, ihr Altersguthaben abzuheben und sich Gedan ken über dessen Anlage zu machen. Der klassische Raubüberfall oder der Diebstahl an einem öffentlichen Ort sind jedoch nach wie vor die mit Abstand häufigsten Fälle, die offensichtlich kleinere Beträge betreffen. Prävention muss sich der Realität besser anpassen Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz, sagt deshalb: «Die aktuellen Zahlen zu finanziellem Miss brauch zeigen eine besorgniserregende Zunahme der geschätzten Schadenssumme. Die Präventionsmassnah men wirken, sie müssen aber noch besser an die realen Begebenheiten angepasst werden.»

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STARKVITAL 60+ Nr. 40 STARKVITAL 60+ Nr. 39 34 STARKVITAL Nr. 60+ 30

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Gesell schaft

Das Healthy Longevity Center (HLC) Zürich

Das Healthy Longevity Center (HLC) an der Universität Zürich ist das Zen trum für Forschung, Innovation und gesellschaftliche Auswirkung im Bereich «Gesunde Langlebigkeit». Gesunde Langlebigkeit ist das angestrebte Ergebnis gesunden Alterns Die funktionelle Fähigkeit, die das Wohlbefinden im Alter fördert, soll erhalten bleiben. Dies bedeutet, dass alle Fähigkeiten, die es den Men schen ermöglichen, das zu tun, was sie schätzen, so lange wie möglich bewahrt werden sollen. Insgesamt sucht das HLC neue Lösungen (z. B. Konzepte, Prozesse,

Produkte oder organisatorische Ver änderungen) zu entwickeln und umzu setzen, die das Wohlergehen und das Wohlbefinden von Einzelpersonen und Gemeinschaften im Alterungsprozess verbessern. Das Ziel ist es, durch anwendungsori entierte und partizipative Forschung ein besseres Verständnis der individuel len Unterschiede zu erlangen, die zur Erhaltung und Förderung einer gesun den Langlebigkeit beitragen. Das HLC organisiert mit dem UZH Innovation Hub die UZH Healthy Longevity Innovation Days, eine jähr liche zweitägige Veranstaltung, die im Juni stattfindet.

Über Identität & Pronomen Persönliche Überlegungen von Lucia Schmidt, Yoga Instruktorin «Ich identifiziere mich als….»

Aufgehens im Raum, des Schmelzens, bis du dich noch nicht mal als Mensch wahrnimmst. Am Ende bleibt nur noch die Wahrnehmung, ein atmendes bzw. pulsierendes Bewusstsein zu sein. Bis auch dieses Konzept vom «Ich» sich auf löst und nur noch Bewusstsein ist. Mit einer oder mehreren solchen Erfah rungen wird niemand mehr allen Ernstes an irgendwelchen Identifikationen fest halten können oder wollen. Der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho sagte schon so wundervoll:

Als Mensch, der seit 35 Jahren Yoga praktiziert und meditiert sowie viel «innere Arbeit» geleistet hat, kann ich eines sagen: Ich glaube nicht an so etwas wie Identität. Ich glaube wirklich nicht, dass es günstig ist, wenn wir uns in immer kleinere, engere Identitäts-Boxen verrennen und immer mehr Pronomen kreieren. Je mehr wir uns mit etwas iden tifizieren, umso mehr Druck entsteht, umso mehr Trennung. Wir legen uns fest auf irgendwelche Labels und stecken uns selbst in Schubladen.

Unser Leben ist viel zu bunt und unsere Wesen viel zu kom plex! Alle, die auf einem spirituellen Weg sind oder die eine bewusstseinserweiternde Erfahrung gemacht haben, wissen, dass es genau diese Identifikationen, diese Labels sind, die abfallen wie Masken, je tiefer man in der Meditation aufgeht. Jegliche Idee von «ich bin eine Frau, ich bin weiss, Deutsche, 45 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder, einen Hund und eine Katze, liebe Yoga, bin sportlich, dick, dünn» - was auch immer - verblasst im Zustand der Meditation, im Zustand des

«Vielleicht geht es auf deiner Lebensreise nicht darum, jemand oder etwas zu werden. Vielleicht geht es vielmehr darum, alles abzulegen, was du nicht bist, damit du das sein kannst, was du in deiner Essenz bist.» Und das braucht kein Label.

Zum Gedenken an Viviana Kasam

Viviana Kasam, Präsidentin des Vereins BrainCircle Lugano, war eine unermüdliche Organisatorin von Events, die aus dem Bereich der Wissenschaft bis zu Musik und Literatur reichten. Sie lebte zwischen Lugano und Rom, wo sie am 29. Oktober mit 77 Jahren verstarb. Im März 2024 organisierte Viviana Kasam die Veranstaltung Lugano Longevity Sum mit und war auch aktiv am Milan Longevity Summit beteiligt.

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STARKVITAL 60+ Nr. 40

Nach richten

HALL OF FAME

HALL OF «LANGLEBIGKEIT» FAME

HALL OF «LONGEVITY» FAME

In dieser neuen Rubrik sollen Vorbilder in der Alterskategorie 60+, 70+, 80+ und 90+ für ihre Lebensweise und Gesundheit im hohen Alter einerseits mit einem

In this new section, role models in the 60+, 70+, 80+ and 90+ age categories will be honoured for their lifestyle and health in old age with a

© and

©

LONGEVITY HALL OF FAME

LONGEVITY HALL OF FAME

aufgenommen werden und mit dem

and with the

LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD *

LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD *

ausgezeichnet werden

will be honoured

Kategorie 90+ Frauen

Category 90+ women

In der Alterskategorie 90+ wird die immer noch aktive und älteste Personal Trainerin TAKISHIMA MIKA (Jahrgang 1931) aus Japan aufgenommen. Kategorie 90+ Männer

The still active and oldest female personal trai ner TAKISHIMA MIKA (born 1931) from Japan will be inducted in the 90+ age category.

Category 90+ Men

Ebenso der verstorbene Dr. CHARLES EUGSTER (1919-2017)

Also the deceased Dr. CHARLES EUGSTER (1919-2017) from Switzerland (world champion at 92-97 in the fitness decathlon Strenflex and 200m, 400m sprint world record IAAF). Photo left at 95, below taken at 96: Other categories: 80+ women, 80+ men, 70+ women, 70+ men, 60+ women, 60+ men. Send us your application (500 words) stating your age and life goals to: info@healthtribune.tv , Thank you. Price: CHF 450.00 incl. one A4 page report in the StarkVital60+ print magazine in German for people from German-speaking Europe and....

aus der Schweiz (Weltmeister mit 92-97 Jahren im Fitness-Zehnkampf Strenflex und 200m, 400m Sprint-Weltrekord IAAF). Foto rechts mit 95 Jahren, unten mit 96 aufgenommen: Weitere Kategorien: 80+ Frauen, 80+ Männer, 70+ Frauen, 70+ Männer, 60+ Frauen, 60+ Männer. Senden Sie uns Ihre Bewerbung (500 Wörter) mit Altersangabe und erreichten Lebenszielen ein an: info@healthtribune.tv , Vielen Dank. Preis: 450 Franken inkl. eine A4 Seite Repor tage im StarkVital60+ Magazin in deutscher Sprache für Personen aus dem deutschspra chigen Europa und.... ... Preis: 450 EUR/US$ eine Reportage im ONLINE «STRONG and VITAL» Magazin in englischer Sprache) * eine Bewerbung bedeutet nicht automa tisch die Verleihung eines Awards

... Price: 450.00 EUR/US$ a report in the online «STRONG and VITAL» magazine in English)

* An application does not automatically result in an award

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STARKVITAL 60+ Nr. 35

Gesund heit

Altersarmut in der «reichen» Schweiz

Knapp 300’000 Personen über 65 Jahre von inzwischen insgesamt 1,73 Millionen (2023, BFS) leben in der Schweiz an der Armutsgrenze. Viele von ihnen arbeiten nach der Pension weiter, um durch den Monat zu kommen. Weil sich Pensionierte bei Ergänzungsleistungen genieren, set zen sie vermehrt auf Nebenverdienste. Die repräsentative Befragung 2022 von Pro Senectute zeigt, dass 200’000 Senior:innen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze leben. Das monatliche Einkommen von 100’000 weiteren älteren Menschen liegt

«Für betroffene Personen bedeutet das viel Stress am Ende des Monats. Sie wissen nie, ob das Geld ausreicht, um alles zu bezahlen», sagt Alexander Widmer, Mitglied der Geschäfts leitung von Pro Senectute Schweiz. Wer sich in solch einer Situation befindet, dem kann in der Regel die Fachorganisation weiterhelfen. « Das Wichtigste ist, sich bei uns zu melden und mit uns zusammen alle Möglichkeiten zu prüfen» , erklärt Widmer. Pro Senectute bemerkt bei Beratungen beispielsweise, dass viele Ältere finan ziellen Anspruch auf Ergänzungsleistun gen hätten, ohne dies zu wissen. Gewisse Senioren:innenwürden die Leistungen jedoch

nur knapp über der Armutsgrenze. Obwohl 20 Prozent der älteren, zu Hause lebenden Menschen in der Schweiz von Armut betroffen oder gefährdet sind, beziehen nur 7,3 Prozent Ergänzungsleistungen. Ein Kaffee für 4 Franken? Liegt nicht drin. Ein Restaurant besuch? Bleibt wohl für immer ein Traum. Ausser, jemand anderes bezahlt. Jeder Rappen zählt: Für knapp 300’000 Rentner:innen in der Schweiz ist das die Realität. Diese Personen leben an der Armutsgrenze, wie eine Studie von Pro Senectute, der Fachorganisation für Altersfragen, zeigt. Das Problem betrifft jeden fünften Rentner in der Schweiz. Ganze 20 Prozent der Personen im Pensions alter gelten mit einem Einkommen unter 2‘506 Fran ken pro Monat arm oder armutsgefährdet. 13,9 Prozent unterschreiten sogar die Armutsgrenze mit ihrem Ein kommen von weniger als 2‘279 Franken. Es sind Zahlen, die alarmieren Stark betroffen von den schlechten Renten sind laut Pro Senectute Frauen, Verwitweten, Geschiedenen und ausländische Staatsangehörige. Aber auch Personen mit tiefer Bildung sowie Menschen, die auf dem Land wohnen, laufen eher Gefahr, nach der Pensionierung zu wenig zu haben.

gar nicht wollen, obwohl es ihnen finanziell schlecht geht. «Es gibt Personen, die sich genieren, Ergänzungsleis tungen zu beantragen», erklärt Widmer. Viele von ihnen versuchen, noch mehr bei den Ausgaben des Alltags zu sparen oder sie suchen sich einen Nebenverdienst, um ihre Rente aufzubessern. «Ob man arbeiten kann, hängt von den Fähigkeiten sowie dem Gesundheitszustand ab» . Und: Auch wer noch einige Jahre tätig sein könne, komme irgendwann an die eigenen Grenzen. Abgesehen davon sei es nicht das Ziel der Pensionierung, weiterarbeiten zu müssen. «Nach über 45 erwerbstätigen Jahren hat man sich den Ruhe stand verdient», ist Alexander Widmer überzeugt. Der Ansatz, den Pro Senectute verfolgt, ist, den armutsge fährdeten Rentner:innen aufzuzeigen, welche sozialversi cherungstechnischen Möglichkeiten sie hätten. Auswirkungen von Altersarmut Armut stellt ältere Menschen nicht nur vor finanzielle Herausforderungen, sondern wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit, Zufriedenheit und soziale Teilhabe aus. Konsequenzen sind körperliche und geistige Probleme, Unzufriedenheit und Einsamkeit. Auskünfte und Beratungen: prosenectute.ch (Quelle: Watson)

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STARKVITAL 60+ Nr. 40

Therapie neu gedacht: Aktivität als Schlüssel zur Genesung

Von Thomas Locher

Dieses Modell spiegelt unsere Über zeugung wider: Wer aktiv wird und bleibt, erreicht nicht nur eine Schmerzlinderung, sondern eine lang fristige Verbesserung seiner Lebens qualität. Investition in die Zukunft Unser neuer Trainingsbereich Ein besonderer Meilenstein war die Erneuerung und Erweiterung unse res Trainingsbereichs. Auf knapp 120 Quadratmetern bieten wir modernste Technogym-Ausdauergeräte und vollelektronische Biostrength-Kraft geräte. Diese Innovationen ermögli chen sicheres, effizientes und moti vierendes Training – abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patient:innen. Die Neueröffnung am 9. und 10. November 2024 war ein voller Erfolg. Viele Interessierte nutzten die Gele genheit, unseren Ansatz und unsere Einrichtung kennenzulernen. Ihre Begeisterung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zahlreiche Besucher:innen entschieden sich für eine langfristige Mitgliedschaft Warum Bewegung der Schlüssel ist Als Sportphysiotherapeut ist mir von Anfang an klar gewesen: Passivität in der Therapie führt selten zu lang fristigem Erfolg. Stattdessen setzen wir auf aktive Methoden. Wer bewusst Widerstände überwindet – sei es phy sisch oder mental –, erzielt bessere Ergebnisse. Der Körper lernt, sich selbst zu helfen, die Schmerzen zu reduzieren und wieder belastbar zu werden. Der Wandel in der Physiotherapie

Der Markt für Physiotherapie befindet sich im Umbruch. Die Zukunft gehört Konzepten, die die Patient:innen aktiv einbinden. Es geht nicht mehr nur darum, Symptome zu behan deln, sondern die Ursachen anzuge hen und Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Unsere Aufgabe als Therapeut:innen ist es, nicht nur BegleiterInnen auf diesem Weg zu sein, sondern auch Impulsgeber:innen für nachhaltige Veränderungen.

Vor zehn Jahren wagte ich, Thomas Locher, den Schritt in die Selbstän digkeit als Physiotherapeut. Was mit einer klaren Vision begann, hat sich zu einem erfolgreichen Unternehmen mit acht spezialisierten TherapeutIn nen entwickelt. Gemeinsam verfol gen wir ein Ziel: Unsere Patient:innen durch aktive Therapie zu nachhalti gem Wohlbefinden und Gesundheit zu führen. Das Erfolgsmodell: Drei Säulen für langfristige Gesundheit Unser Behandlungskonzept basiert auf einem klar strukturierten Drei Säulen-Modell: 1. Therapie: Individuell abge stimmte physiotherapeuti sche Massnahmen. 2. MTT (Medizinische Trai ningstherapie): Wissen schaftlich fundierte Bewe gungstherapie. 3. Langfristige Aktivität: Unter stützung auf dem Weg zu einem dauerhaft gesunden Lebensstil.

Langfristige Begleitung als Erfolgsgarant

In unserer Praxis setzen wir auf eine individuelle Betreuung, die unsere Patient:innen in die Verantwortung nimmt. Gemeinsam entwickeln wir Gesundheitsstrategien, die im Alltag umsetzbar und langfristig wirksam sind.

Ob Schmerzreduktion, Rehabilitation oder Fitnesssteigerung – unser Ziel ist es, dass jede/r Patient:in sein/ ihr Leben aktiv und beschwerdefrei gestalten kann. Fazit: Für ein gesundes Morgen – aktiv und engagiert Die Neueröffnung unseres Trainings bereichs markiert den Beginn eines neuen Kapitels für unsere Praxis. Sie ist mehr als eine Modernisierung, sie ist ein Zeichen dafür, dass wir unsere Vision von aktiver Therapie und langfristiger Begleitung konsequent weiterentwickeln. Für uns ist klar: Die Zukunft der Physiotherapie liegt in der Verbindung von modernster Technologie, aktiver Bewegung und individueller Betreuung. Wir freuen uns, diesen Weg mit unse ren Patient:nnen und Kund:innen zu gehen – heute und morgen.

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Report age

Dolph Lundgren «Mein grösster Kampf war der gegen den KREBS»

Es gibt Schauspieler, die ein Leben lang an eine ikonische Rolle gebunden sind, die sie gespielt haben. So auch der blonde Dolph Lundgren, der sowjetische Gegenspieler Ivan Drago in der Rocky-Saga, gebürtiger Schwede und adop tierter Amerikaner, fast zwei Meter gross, imposanter Körper bau mit kunstvoll geformten Muskeln, einer der berühmtes ten Darsteller in Hollywoods Action- und Kampfsportfilmen. Neben Rocky IV (1985), ist er vor allem bekannt für seine Auftritte in The Avenger (1989) und The New Heroes (1992). Doch neben der Schauspielerei hat der Athlet im Laufe sei ner Karriere auch bei mehreren Filmen Regie geführt und an Drehbüchern mitgeschrieben, was seine Vielseitigkeit in der Unterhaltungsbranche unter Beweis stellt.

mura griff sofort an und Lund gren erwischte ihn mit einem Roundhouse-Kick im Gesicht. Die Zuschauer johlten. Auch wenn Lundgren diesen Kampf am Ende verlor, wusste von diesem Moment an, dass auch er ein Champion werden konnte. Lundgren gewann 1980 und 1981 den British Open Knock down Heavyweight Titel und wurde ein Jahr später Aust ralian Open Champion im Einzel- und Mannschaftswettbe werb. Im Alter von 23 Jahren wurde er nun Karate Schwarz gurt 1. Dan.

Eine lange und erfolgreiche Sportkarriere Der Filmstar begann mit 16 mit dem Judotraining, als er Eishockey spielte. Während eines Kampfes packte ihn ein grosser fetter Kerl in einem Judo-Würgegriff, lag auf ihm und schwitzte ihn voll. Da dachte Lundgren, Kampfsport sei toll, aber beim Karate könne man wenigstens weiter weg von seinem Gegner bleiben. Er schätzte diesen engen Kontakt offenbar nicht. Dann wechselte er zu Karate und begann noch als Teenager zusätzlich mit dem Krafttraining. Der Mann aus dem Norden entdeckte den traditionellen japanischen Stil Goju-ryu, wechselte aber bald zu Kyo kushinkai, dem von der japanischen Karate-Legende Mas Oyama entwickelten, kraftvolleren Stil. Er traf ausserdem seinen Sensei und zukünftigen Freund Brian Fitkin, damals 4. Dan. Im Alter von 19 Jahren begann Lundgren mit Wett kämpfen, und zwar im kontaktlosen Point Fighting. 1979 wurde der Schwede ausgewählt, um am 2. World Open Karate Tournament (Vollkontakt) in Tokio teilzunehmen. Da er noch immer nur einen Grüngurt hatte, musste er sich einen Braungurt (eine Stufe höher) ausleihen, um kämpfen zu kön nen. Dennoch schlug Lundgren seine ersten beiden Gegner mit einem „Hiza-Geri“ (Kniestoss ins Gesicht) k.o. In seinem nächsten Kampf trat der Athlet gegen den über wältigenden Favoriten für den Weltmeistertitel, Makoto Nakamura, an. Der Skandinavier (Grüngurt) wog 93 Kilo, Nakamura (Schwarzgurt 2. Dan) hingegen 110 Kilo. Naka

«Ich glaube, die Kampfkünste haben mich zu einem besseren Menschen gemacht - und machen es immer noch.» In Australien studierte der Kampfsportler Chemieingenieur wesen und erwarb seinen Master-Abschluss. Er verdiente ein wenig Geld als Sicherheitsmann für Musikgruppen. Wäh rend dieser Zeit lief er jeden Morgen fünf Meilen, trainierte Karate und hob entweder Gewichte oder machte Sparring. Ein wahres Beispiel für die Kombination von Köpfchen und Muskeln. Einmal in New York ging der Kampfkünstler zu einem Vor sprechen für «irgendeinen Boxfilm», wie er sagte. Er traf Sylvester Stallone und der Rest ist Geschichte. Es folgte der Umzug nach Hollywood. Dennoch ist der heute 67-Jährige über die Jahre hinweg in engem Kontakt mit dem Kyokushin-Karate geblieben. Er hat Karatevorführungen bei drei Weltturnieren und bei zahlreichen anderen Gelegenheiten durchgeführt. Sein lang jähriger Freund und Lehrer hat seinem treuen Schüler in den meisten seiner Filme mit körperlicher Kondition und Kampf koordination geholfen. 1998, mit 41, kam die Beförderung zum 3. Dan. «Karate ist so wichtig für mich, dass ich mir ein Leben ohne Karate nicht mehr vorstellen kann. Jedes Mal, wenn ich mich von den Kampfkünsten entfernt habe, habe ich irgendwie einen Teil von mir verloren.»

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STARKVITAL 60+ Nr. 40

Die Wende Das Leben schien in geordneten Bahnen zu verlaufen, der Schauspieler drehte einen Film nach dem anderen, das Publikum war begeistert und er bekam Preise für seine Arbeit. Doch 2015 hielt das Schicksal eine böse Überraschung für ihn bereit. Er erkrankte an Nierenkrebs, unterzog sich umgehend einer Behandlung, während er weiter arbeitete. Als ob das nicht schon genug wäre, 2020 glaubte Lundgren, er habe Sodbrennen, in Wirklichkeit handelte es sich jedoch um weitere Tumore, die operativ entfernt werden mussten. Er selbst gibt dem Konsum von Steroiden eine Mitschuld. Die Lebensumstände brachten den Filmstar dazu, das unglaubliche Leben, das er bis dahin hatte, zu überdenken und zu schätzen und seinen Nächsten mehr zu lieben. Der Krebs hat ihn tiefgreifend verändert und gelehrt, seinem starken Körper zu würdigen, der den Therapien stand halten konnte, und die Bedeutung des Universums zu erkennen, das ihm positive Energie brachte. «Man weiss das Leben viel mehr zu schätzen. Man schätzt jeden Tag.» Die Ruhe nach dem Sturm Der Schauspieler kämpfte tapfer gegen den Krebs über sieben Jahre lang. Heute führt er ein normales Leben, nimmt aber weiterhin oral Medi kamente ein. Er hofft, dass er so lange wie möglich so weiterleben kann, im Vertrauen auf neue wissenschaftliche Entdeckungen gegen diese heimtückische Krankheit. Seine Warnung an junge Menschen: In einem Interview auf YouTube erklärt der Schauspieler, dass er mindestens ein Jahrzehnt lang anabole Steroide eingenommen hatte, schon als er in dem Film Rocky IV mitspielte.

Ein Dokumentarfilm über sein Leben «Dieser Film ist keine Feier meiner bekannten Erfolge, sondern eher eine Untersuchung der Reise eines Mannes, der sich selbst und das Glück, das er sich wünscht, wirklich findet. Ich möchte, dass die Zuschauer mich wirklich ken nenlernen, und vielleicht hilft meine Geschichte jemandem, zu verstehen, was auch er durch machen muss, um an diesen bestimmten Ort in seinem Leben zu gelangen. Unsere Bot schaft ist, dass die Reise hart sein kann, aber wenn man weitermacht, hat jeder die Chance, am Ende ans Ziel zu kommen.» „Ich habe nichts zu bereuen. Ich habe immer mein Bestes gegeben. Ich schaue nach vorne und nicht zurück.“

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