Stark Vital Nr. 5

Dr. med. Jürg Kuoni Kolumne

Junk Science oder: Schrottwissenschaft

Ein Enzymdefekt verhindert den Umbau einer Cholesterin-Vorstufe in Cholesterin. Die mit diesem Gen-De fekt geborenen Kinder haben sehr tiefe Cholesterinspiegel und deshalb multiple Fehlbildungen, im Vorder grund Kleinwuchs und Mikrozepha lie, also ein auffällig kleines Gehirn. Das sind Facts. Dieses lebenswichtige Molekül soll für Millionen von Herztoten verant wortlich sein? Die Obsession eines Ernährungsforschers und ein nicht abbrechender Tsunami von „Studi en“ mit windigen Korrelationen häm mern uns das seit Jahren ein. Von Kausalität keine Spur! Das Schwen ken des Fokus vom Cholesterin molekül auf seine Verpackung, die sogenannten Lipoproteine, wird den überfälligen Untergang der Chole steringeschichte noch etwas hinaus zögern. Der Schrottdampfer ist noch auf Kurs. Solange er der Pharma-In dustrie Milliardenprofite beschert.

Jede Körperzelle hat eine Zellmem bran. Nebst Phospholipiden und Proteinen ist Cholesterin davon ein wichtiger Bestandteil. Nervenzellen sind von einer Myelin scheide umhüllt, wichtiger Bestand teil dieser Hülle ist Cholesterin. Schwangere haben einen hohen Cholesterinspiegel. Die Muttermilch enthält Cholesterin. Die Natur sorgt so für gesunden Nachwuchs. Wieso enthält der Eidotter wohl so viel Cho lesterin? Küken haben Schwerar beit, die Eischale aufzubrechen und, kaum auf der Welt, beginnen sie ihre Umgebung zu erforschen. Für mehrere Hormone ist Choleste rin Ausgangssubstanz: für weibliche und männliche Sexualhormone und für die Nebennierenhormone Aldos teron (Regulation des Wasserhaus halts) und Cortisol (das „Stresshor mon“). Vitamin D (eigentlich auch ein Hormon) wird mit Hilfe von Sonnen licht aus Cholesterin synthetisiert. Die Leber produziert aus Choleste rin Gallensäuren, diese sind für die Fettverdauung unerlässlich. Eine seltene genetische Erkrankung ist das Smith Opitz Lemli Syndrom.

Cholesterin hat chemisch die Formel C 27 H 46 O. Cholesterin ist ein Molekül und damit weder gut noch böse. Es gibt weder „gutes“ noch „schlechtes“ Cholesterin sondern schlicht Cholesterin. Ohne Cholesterin können Sie weder gehen noch denken. Sie wären eine Pflanze. Nur Pflanzen enthalten kein Cholesterin. Ohne Cholesterin kein Leben. Ein Viertel von rund 200g Choleste rin in unserm Körper findet sich im Gehirn. Aus der Nahrung können pro Tag höchstens 0.1 – 0.2 g aufgenommen werden. Die Leber produziert jeden Tag 1-2 g Cholesterin. Jede Körper zelle kann Cholesterin synthetisie ren, ausser Nebennierenrinde und Hoden resp. Ovarien. Der Körper ist für ein Cholesterindefizit bestens ge rüstet.

Jürg Kuoni Jahrgang 1945 Lebenslauf und Kontaktaufnah me: siehe Seite 32

Im nächsten STARKVITAL 60+ Kuoni’s Schrottmeldung Nr. 6

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