Stark Vital Nr. 30

Schweiz FITNESS TRIBUNE – 200 Jubiläum

mer (Anm. d. Red.: Jahrgänge 1946–1964) verstorben sind. Der Stellenwert in der Schweiz war immer top – Platz eins seit es die FITNESS TRIBUNE gibt. Da und dort haben deutsche Verleger erfolglos versucht, in der Schweiz Fuss zu fassen. Die FITNESS TRIBUNE, seit sie sich durch den Top Ten Media AG Verlag 1999 definitiv von SHARK gelöst hat und ein eigen- ständiges Magazin wurde, hat sich durch gute journalisti sche Arbeit diese Nummer-eins-Position bis heute redlich verdient. FT: Inwiefern hat das Magazin die Fitnessbranche dabei unterstützt, mehr Anerkennung in Politik und Gesellschaft zu erhalten sowie mehr Qualität und auch Selbstvertrauen zu entwickeln? Welche Rolle spielten dabei die Interviews mit Centerbetreibern und Branchengrössen sowie die zahlreichen Kolumnen? JPS: Diese unermüdliche Arbeit, viele Menschen während all dieser Jahrzehnte zu vernetzen und eben FITNESS und GESUNDHEIT auf einer Bühne, also Tribune, zu präsentie ren, hat im ganzen deutschsprachigen Raum die FITNESS TRIBUNE zu einem der wohl meistgelesenen Fachmagazi ne gemacht. Ein Fachmagazin steht und fällt aber mit dem Einsatz und dem Wissen des Chefredakteurs. Es ist wichtig, dass hinter einem Fachmagazin eine Person, wie eben jetzt Roger Gestach steht, der für seine Fitnessindustrie «brennt». Die Leserschaft und Anzeigenkunden honorieren diesen Ein satz durch Abonnemente und Inserate. FT: Die FITNESS TRIBUNE hat besonders mit dir als Heraus geber, lieber Jean-Pierre, stets Ungerechtigkeiten und Fehl entwicklungen sehr offen angesprochen und zum Teil auch über mehrere Ausgaben hinweg thematisiert und kritisiert. Für manche Leser war das hin und wieder überraschend, weil es nicht die sachlich vornehme Schweizer Mentalität widerspiegelt. Was wolltest du mit dieser sicherlich bewussten Provokation erreichen? JPS: Ich habe immer das vorgelebt, was ich selbst geschrieben habe oder durch viele Interviews, Reportagen usw. von an deren «weisen» Menschen gehört und dann in der FITNESS TRIBUNE abgedruckt habe. Als Einzelkind – mein Vater starb, als ich erst fünf Jahre alt war – musste ich immer ein Leben lang mein Wissen über Dritte verifizieren. Mit der Zeit ist aus dieser Erfahrung ein grosses Wissen über den Sinn des Lebens entstanden, vor allem die Weisheit zu besitzen, dass in Gesundheitsfragen nur wenige andere Menschen mein Wissen haben. Du siehst, schon wieder eine Provoka tion, aber entweder deine Schriften werden gelesen oder du versinkst mit deinem Medium in den allgemeinen Medien- sumpf. Die FITNESS TRIBUNE feiert mit dieser zweihun dertsten Ausgabe ihr langes Bestehen und dies sagt eigent lich alles aus. FT: Die FITNESS TRIBUNE ist eine Konstante, auch in gros sen Krisen wie der Finanzkrise. Welchen Stellenwert hat das Fachmagazin deiner Meinung nach in solchen Zeiten?

JPS: Besonders in einer Wirtschaftskrise kann man nur über leben, wenn die Leserschaft merkt, dass das, was in diesem Medium seit vielen Jahren steht, auch weiterhin – bis heute – mit einem ROTEN FADEN weitergeführt wird. Nur Schwache ändern laufend ihre Meinung. FT: Du hast über die Jahre unzählige Interviews mit vielen inspirierenden Menschen geführt. Welche Interviewpartner aus der Schweiz und international haben dich dabei am nachhaltigsten beeindruckt? JPS: Zum Glück gibt es ein FITNESS-TRIBUNE-Archiv bis zur Ausgabe 63 zurück – vorher gab es keine Digitalisierung – und so kann ich die vielen verdienten Award-Träger anschau en. Bei den Award-Trägern geht es mir nicht unbedingt um das Wissen im Hirn, wieso ich diese Menschen schätze oder leider wegen deren Tod geschätzt habe, sondern um ihre ehrliche Flamme im Herzen. Aber ich habe mir wieder alle Award-Träger, viele Interviewpartner und viele Reportagen angesehen. Es ist unmöglich, alle diese Menschen hier aufzulisten. FT: Die Qualifizierung von Beschäftigten spielt schon seit jeher eine grosse Rolle in der Branche. Wie schätzt du den Stellenwert von gut ausgebildeten Fachkräften für die Be treuung von Trainierenden ein? JPS: Lerne etwas, so wird etwas aus dir. Unsere Eltern und Grosseltern haben dies immer wieder ihren Kindern und Enkeln gesagt. Durch die duale Ausbildung können zum Glück viele junge Menschen den wichtigen Beruf z. B. einer Fit nesstrainerin oder eines Trainers erlernen und ausüben. Das Gesundheitswesen macht alles, damit die Kranken krank bleiben und die Fitnessclubindustrie weiterhin mit weniger als einem Prozent vom Umsatz des Gesundheitswesens einen sehr schweren Stand hat. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Menschen lernen, dass GESUNDHEIT alles ist! Wer einen Beruf hat, kann einmal darin seine «Berufung» finden. FT: Was waren für dich immer die Themen, die im Heft am stärksten vertreten sein sollten? JPS: Muskeltraining – Muskeltraining – Muskeltraining – Im Muskel ist der immer gesuchte Jungbrunnen.

FT: Warum braucht die Schweizer Fitnessbranche ein eigen ständiges Schweizer Fachmagazin?

JPS: Weil die Schweiz ein eigenständiges Land ist mit ihren speziellen Eigenarten.

FT: Was wünschst du der FITNESS TRIBUNE?

JPS: Als Fachmagazin gibt es in der FITNESS TRIBUNE gute Fachartikel und ich wünsche mir, dass Roger Gestach und sein Team den vielen Fitnessclubbetreibern weiterhin auf zeigen, wohin die Reise unserer Industrie wirklich geht – in Richtung GESUNDHEIT, gleich FREIHEIT!

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STARKVITAL 60+ Nr. 30

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