Stark Vital Nr. 30

Gesundheit

Wenn Frauen sich dick fühlen Die Schlankheitstpillen Wer kennt nicht das Gefühl, zu viel Kilos herum zu tragen? Auf einmal muss man sich hinlegen und den Bauch einziehen, um die Jeans zu schliessen, die einst passte; die Oberschenkel werden immer dicker, der Bauch ist ständig aufgebläht. Im Frühling steigt erfahrungsgemäss vor der Badesaison die Nach frage nach Schlankheitsmitteln. Man möchte die zusätzlichen Kilos loswerden, die sich im Winter durch Bewegungsmangel angesammelt haben. Aber die Diät bringt die gewünschten Ergebnisse nicht immer. Es muss doch schnell gehen. Da denkt man, man könnte sich ein wenig Hilfe suchen, zum Beispiel eine Wunderpille schlucken. Die kann man auf alle Fälle im Internet bestellen. So einfach ist es.

Substanzen zum Teil undeklariert enthalten. Die Ein nahme solcher Substanzen ohne ärztliche Aufsicht

sei unglaublich gefährlich, warnen Ärzte. Schlankheitspillen-Missbrauch und Auswirkungen

Da Abnehmpräparaten eine gesteigerte Energie und ein Gefühl der Euphorie hervorrufen, weil sie auf das Belohnungszentrum des Hirns wirken, wird die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit erhöht, die sich schnell und unbemerkt entwickeln kann. Auch aus diesem Grund sind sie in Verruf gekommen. Darüber hinaus sind Amphetamine eine Klasse von Medikamenten, die zur Leistungssteigerung einge setzt werden und gelten im Leistungssport wegen ihrer stimulierenden Wirkung als Dopingmittel. Häufige Nebenwirkungen des Gebrauchs und Missbrauchs von Diätpillen: (mit im Extremfall teilweise tödlichem Ausgang)

• Schlafstörungen • Bluthochdruck • Herzrasen • Schwindelgefühle, Halluzinationen • Erbrechen • Ausschlag, Juckreiz • Anschwellen der Beine und Knöchel • Gelbfärbung von Haut oder Augen • Dunkler Urin oder hell gefärbter Stuhl

Wundermittel zum Abnehmen: Vorsicht ist geboten Diätpillen umfassen eine Reihe von verschreibungspflichtigen Präparaten und frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln, die helfen sollen, das Gewicht zu reduzieren oder wenigstens zu kontrollieren. Die Verschreibungspflicht sollte eine Qualitäts kontrolle des Produkts garantieren und den Missbrauch solcher Medikamenten verhindern. Denn Schlankheitspillen greifen in natürliche und individuelle körperliche Prozesse ein, indem sie Einfluss auf das Hungerzentrum auf das Sättigungszentrum im Hypothalamus im Gehirn nehmen. Eine andere Bezeichnung für Diätpillen ist Anorektika, die überwiegend zur Gruppe der Amphetamine (Methamphetamin) zählen und als Stimulanzien gelten - sie steigern die Leistungsfähigkeit und senken die Müdig keit. Mit der Einnahme dieser Medikamente werden Serotonin, Noradrenalin und Dopamin ausgeschüttet, wodurch der Energie verbrauch gesteigert, das Sättigungsgefühl beeinflusst oder die Fettaufnahme gehemmt werden. Ausser der erwünschten Appe tithemmung können jedoch Nebenwirkungen entstehen. Darüber hinaus wird das Ausgangsgewicht nach Absetzen der Pillen leicht wieder eingenommen, was den effektiven Nutzen dieser Arznei mittel zusätzlich in Frage stellt. Und: Die meisten Schlankheits mittel können ihre Wunderversprechen nicht halten. Trotz Vorschriften werden Schlankheitsmittel in alarmierendem Ausmass missbraucht, weil sie einfach erhältlich sind. Ob frei ver käuflich oder rezeptpflichtig, jede Diätpille birgt ihre eigenen Risi ken und Bedenken in sich. Nur weil ein Präparat frei in der Apo theke erhältlich ist oder vom Arzt verschrieben wurde, heisst es nicht unbedingt, dass es sicher ist - vor allem, wenn es nicht in der empfohlenen Dosis eingenommen wird. Auch in Produkten, die als rein pflanzlich beworben werden, sind umstrittene chemische

Viele Frauen bestellen solche Präparate über das Internet und wissen nicht genau, was sie zuge schickt bekommen. Swissmedic warnte schon vor Jahren eindringlich davor, im Internet Medika mente oder Nahrungsergänzungsmittel über dubi ose Anbieter zu beziehen und einzunehmen. Rund 90 Prozent der Anbieter, die sich als seriöse Inter netapotheken anpreisen, würden illegal und ohne behördliche Genehmigung oder Überwachung arbeiten. Die Produkte stammen fast alle aus Pro duktionsstätten in Asien und würden über interna tionale Vertriebskanäle nach Europa importiert. So liegen Swissmedic Meldungen aus dem Ausland vor, in denen Konsumentinnen nach der Einnahme solcher Schlankheitsmittel, die den Appetitzügler Sibutramin (seit 2010 in der EU verboten) enthal ten, hospitalisiert werden mussten. Besser ist es, auf die guten alten Methoden zurückzugreifen, um ein paar lästige Kilos zu ver lieren, nämlich geringer Kalorienzufuhr im Rahmen einer gesundenen und ausgewogenen Ernährung und vor allem MEHR BEWEGUNG - die altbe währte Zauberformel.

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