Stark Vital Nr. 28

Matthias Mend Kolumne

Die Gretchenfrage lautet: «Ist Kohlensäure im Mineralwasser gesund?» Für viele Menschen ist es schon zur Gewohnheit geworden. «Ich trinke mein Wasser nur mit Koh lensäure!» - höre ich oft und frage direkt zurück: «Warum?» Chemisch gesehen, ist es sofort ein leuchtend, dass Kohlensäure nicht wirklich gesund ist. Denn es ist eine weitere Säure, die der Körper neutralisieren muss. Diverse Studien zeigen auf, dass Probanden, die viel Mineralwasser/Sprudel oder Softdrinks mit Kohlensäure getrunken haben, schneller an Gewicht zugenommen haben als Pro banden, die stilles Wasser getrunken haben. Dies ist für jeden gut nachvollziehbar! Doch an diesem Thema scheiden sich die Geister. In Dis kussionen darüber fliegen Argumente, Studien und chemi sche Begriffe durch den Raum und alles hört sich irgend wie verständlich an. Durch die moderne Ernährung sind unsere Körper bereits stark übersäuert. Wer jetzt noch Kohlensäure dazu schüttet, verstärkt diesen Effekt. Soweit logisch, die hieraus entstehenden Symptome sind medizi nisch bekannt und unumstritten.

Raucher kennen es: Beim Genuss von Geträn ken mit Kohlensäure raucht man gerne mehr! Grund: Die Kohlensäure neutralisiert das Nikotin, welches üblicherweise über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Jede Zigarette wird dann automatisch «light» und man raucht mehr. Dies ist schön auf Partys oder in Knei pen zu beobachten. Man erkennt daran, dass die Kohlen säure definitiv im Körper «arbeitet». Mineralwasser mit Kohlensäure macht auch dick! Chemisch gesehen ist es einleuchtend, dass Kohlensäure nicht wirklich gesund ist. Es gibt Studien, die aufzeigen, dass Probanden, die viel Mineralwasser/Sprudel mit Koh lensäure getrunken haben, schneller an Gewicht zugenom men haben als Probanden, die stilles Wasser getrunken haben. Dies ist gut nachvollziehbar! Es handelt sich dabei um einen einfachen mechanischen Vorgang: Das Gas dehnt den Magen und erst ein kräftiges Aufstossen bringt die befreiende Entspannung. Wer nun häufig kohlensäurehaltige Getränke zu sich nimmt, dehnt seinen Magen mehrmals täglich über das übliche Mass hin aus und gewöhnt ihn damit an eine überhöhte Spannung. Die Magenwand wird hierdurch im Laufe der Jahre immer flexibler und somit steigt auch das Volu men. Das Völlegefühl setzt nun erst später ein, da der Magen es jetzt gewohnt ist, kurzfristig über dehnt zu werden. geschieht, macht dabei für das Organ keinen Unterschied. Ist es da nicht auffällig, dass gerade die Mineralwässer/ Sprudel der Konzerne nachhaltig den Magen dehnen, wel che uns auch mit fester Nahrung versorgen? So stammt z.B. jedes siebte Produkt in einem durchschnittlichen Supermarkt aus dem Nestlé-Konzern. Der volkswirtschaftli che Schaden im Gesundheitssystem hat mittlerweile gigan tische Ausmasse angenommen. Für mich steht fest, dass ich meinen Magen nicht unnötig dehnen will und daher trinken meine Familie und ich fast nur stilles Leitungswasser oder Tee. Kohlensäure ist unna türlich. Kein Tier auf der Erde trinkt sprudelndes Wasser - auch wir Menschen tranken dies einen Grossteil unserer Entwicklungsgeschichte nicht. Mineralwasser mit Kohlensäure ist eine Erfindung der Neuzeit - es macht dick und übersäuert unseren Körper potenziell. Auch ethisch gesehen ist das Ganze irgendwie bedenklich. Während in vielen Teilen der Welt Kinder ver hungern, dehnen wir hier unsere Mägen, um noch mehr hin ein schlingen zu können - schon irgendwie abartig, oder!? Er kann ja nicht wissen, dass nach dem Essen kein erleichterndes Auf stossen kommt. Der Magen findet sich damit ab, dauerhaft, mehr fach täglich, überdehnt zu sein. Ob dies durch Essen oder durch Trinken

Chemiker sagen, es sei unmöglich, dass der Körper die Kohlensäure aufnimmt. Die Magensäure sei stärker als die Kohlensäure, wodurch die Kohlensäure sozusagen ver drängt würde. Dabei wandelt sich das Hydrogencarbonat in Kohlendioxid um. Das führt dazu, dass man aufsto ssen muss, wenn man zu viel kohlensäurehaltiges Mine ralwasser auf einmal trinkt. Das Problem wird dann ganz schnell und manchmal sehr geräuschvoll, durch den Mund entsorgt. Kohlensäure zerfällt schon im Sprudel in einer Gleichgewichtsreaktion zu Wasser und Kohlendioxid. Des wegen prickelt das Ganze dann so erfrischend! Die Bläs chen sind die Folge einer chemischen Reaktion .

Matthias Mend

Jahrgang 1960 befasst sich seit über 30 Jahren mit den faszinierenden Facetten des Themas Wasser. Er beschäftigt sich mit Wasser als Investitionsgut, mit den Aspekten Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie mit der zentra len Rolle von Wasser für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Nach Weiterbildungen in den Berei chen Gesundheit, Persönlichkeitsent

wicklung und Marketing, konzentriert er sich seit 2008 vollstän dig auf das Thema Wasser und den nachhaltigen Umgang mit der natürlichen Ressource. Info: matthias@vortexpower.ch

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STARKVITAL 60+ Nr. 28

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