Stark Vital Nr. 28

Karin Albrecht Kolumne

Es muss nicht Sport sein … Antara-Training Schweiz – star education Schweiz

Ich persönlich mag keinen Sport und schon gar keinen Wett kampf- und Leistungssport! Ich habe mein ganzes Leben mit Training, Bewegung und Schulung gesunder Bewegung verbracht. Ich bin eine sehr körperbewusste Frau, freue mich über meine körperlichen Kompetenzen und mache dennoch keinen Sport. Ist das eigenartig? Nein, es gibt weit mehr Menschen, denen es genauso geht wie mir. Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung, unter 10 Prozent, verspürt die Lust, intensiv Sport zu treiben. Sie haben ein unbedingtes Bedürfnis dazu, spüren sich innerhalb ihrer sportlichen Leistung und geniessen ihre Grenzen, die Erschöpfung und sogar einen gewissen Leistungsschmerz. Diese Menschen brauchen Sport, man findet sie von klein auf bis ins höchste Alter im Leistungssport, im Wettkampf. Ich respektiere solche Leistungen, teils bewundere ich diese Menschen sogar. Sie sind für mich jedoch keine Motivation, dies auch zu wollen oder zu tun. Ganz gleich wie unfassbar die Lebensleistung einer Martina Hingis oder eines Roger Federer sein mag, es würde mich nie dazu motivieren, mir ein Tennisracket zu kaufen. Und so geht es vielen Menschen. Natürlich ist es anerkennenswert, auch im hohen Alter noch höchste Leistungen zu erbringen, dies ist jedoch nicht mein Anliegen. Mir geht es darum, dass wir Folgendes akzeptieren müssen: Sportliche Vorbilder und Ziele sind für die meisten Menschen keine Motivation, um sich auf den Weg zu mehr Bewegung und Training zu machen. Nach meiner Erfahrung gibt es nur zwei Motivatoren, die funktionieren: Schmerzmanagement und Attraktivität .

Schmerzmanagement bedeutet, dass Menschen, die Epi soden von Rücken-, Knie-, Schulterschmerzen etc. erleben, diese mit Verhaltensveränderung und Training loswerden wollen, um sich anschliessend wieder gut zu fühlen. Bei der Attraktivität geht es um das Erscheinungsbild, und dieses ist von der Pubertät bis kurz vor der Bahre die rele vanteste Grösse. Ein attraktiver Körper, Vitalität und eine gute Ausstrahlung sind Aspekte, die in jeder Lebensphase wichtig sind, sei dies ein Sixpack für den Heiratsmarkt, sei dies eine aufrechte Haltung, um das Dekolleté schön zur Geltung brin gen zu können, sei dies eine vitale Ausstrahlung des älteren Herren, um auch junge Damen zu beeindrucken. Die Attraktivität ist nach meiner Beobachtung der wich tigste Grund, um zu trainieren und Sorge für sich zu tragen, auch wenn dies gerne in Präventions-, Vernunfts- und/oder Gesundheitsbegründungen verpackt wird. Für mich sind die Gründe letztlich weniger wichtig, solange sich der Mensch bewegt. Dann gibt es noch ca. 30 Prozent der Bevölkerung, die leider keinerlei Motivation haben, sich zu bewegen. Diese Gruppe steht nicht in meinem Fokus. Diese Gruppe macht die Phar maindustrie reich und verschwendet meine Zeit. Es muss nicht Sport sein, es geht um Training und Bewegung Beim Training und bei der Bewegung spielt die Muskulatur eine wichtige Rolle. Die Muskulatur repräsentiert die Pferde stärken (PS), die Sie dabeihaben. Was jedoch noch nichts darüber aussagt, wie diese PS eingesetzt werden! Eine der wichtigsten Aufgaben der Muskulatur während des Älterwerdens ist die Körperhaltung.

Kongress „Ältere

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswi

Das Image des alten Menschen: gebeugt und langsam

Karin Albrecht Fachbuchautorin, internationale Referentin und Ausbilderin. Karin Albrecht entwickel te das Bewegungskonzept Antara ® . In der star unterrichtet sie die Themen; Anatomie und Bewegungslehre, Stret ching und Beweglichkeit, Sensomotorik, Rücken und Körperhaltung, Antara ® .

Die Veränderung der Körperhal tung in die Beugung belastet den Menschen. Nicht nur, weil das Erscheinungsbild unschön ist, sondern weil mit der Beugung viele gesundheitliche Einschrän kungen einhergehen.

Der Erhalt der aufrechten Körperhaltung hat beim Training ab dem 30. Lebensjahr erste Priorität. Was bedeutet das für Sie? Je älter Sie sind, desto schädlicher sind Übungen, die eine Beugung unterstützen. Dazu gehören alle Rollbewegungen wie Roll Up und Roll Down aus der Rückenlage, aus dem Stand, alle Bauchmuskelübungen, die Sie in eine Beuge position bringen und bei denen sich ihr Bauch nach aussen schiebt, sowie alle Dehnpositionen, bei denen der Hauptdehn reiz Richtung Beugung geht und die Wirbelsäule schädigt. Tagungsband

Kongress 2013 „Ältere Verkehrsteilnehm gefährdet oder gefährlic 18. April 2013, Bonn

Unter anderem ist sie die Autorin von den Büchern und anerkannten Lehrmitteln, z. B. «Körperhaltung, moder nes Rückentraining», «Stretching und Beweglichkeit – das neue Expertenhandbuch», «Funktionelles Training mit dem grossen Ball», «Walking Stretch», «Intelligentes Bauchmuskeltraining», von mehreren Entspannungs CDs und unzähligen Fachartikeln für Bewegungs- und Physiotherapeutische Zeitschriften

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STARKVITAL 60+ Nr. 28

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