Stark Vital Nr. 27

Gastro trend

Terra Madre Salone del Gusto Regener Action Slow Food Die Veranstaltung Terra Madre Salone del Gusto ist ein grosses internationales Treffen der Slow Food-Bewe gung für nachhaltige Lebensmittel und Ernährungs politik, deren Ziel es ist, die Verbraucher:innen über Geschmack aufzuklären und die Produktion von Quali tätslebensmitteln zu fördern.

neue Perspektive für die Lebens mittelproduktion, die letztlich auch eine Art Brücke für den Frieden werden könnte - das war die Botschaft der Delegierten, die zum Ausdruck kam. Wir können zum Beispiel die durch Monokulturen und Che

mikalien verarmten Böden wiederbeleben, die Berge regenerieren, indem wir die Aufgabe der Hochebenen in Frage stellen, die Integrität von Süss- und Salzwas ser schützen, die Distanz verringern zwischen denje nigen, die Lebensmittel konsumieren, und dem Land, das sie produziert. Als Ergebnis dieses Treffens wird die Europäische Kommission ausserdem die im Slow Food-Papier zusammengefassten Grundsätze zum Tierwohl beim Entwurf ihrer Rechtsvorschrift zum Tier schutz bzw. Tierwohl berücksichtigen. Es wurden ebenfalls Projekte vorgestellt, die den neuen Generationen den Umgang mit der Erde näher bringen und die Agrarökologie und regenerative Landwirtschaft in die Praxis umsetzen. Nur wenn das Bewusstsein der Bürger von morgen geschärft wird, können wir die heu tige Landwirtschaft zum Besseren verändern. Zum Abschluss vom Event wurde noch einmal deutlich: Die Herausforderungen unseres Ernährungssystems wer den wir nur dann nachhaltig lösen, wenn die Dienste der lokalen Gemeinschaften - und nicht der Multinationalen - sowie die Innovationsfähigkeit lokaler Netzwerke erkannt und ernst genommen werden. Vielerorts werden heute bereits Lösungen für morgen umgesetzt. Die Botschaft dieser globalen Zusammenkunft: Die Lösungen für die zahlreichen Krisen unserer Zeit existieren bereits . «Für mich als indigene Nahua-Frau ist es von entschei dender Bedeutung, die Stimmen und die unsichtba ren Kämpfe der indigenen Völker in den Vordergrund zu rücken, um Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit im Ernährungssystem zu erreichen». Dali Nolasco Cruz

Das Hauptthema der diesjährigen Veranstaltung, die vom 22. bis 26. September in Turin stattfand, lautete «Regener Action », ein Wortspiel, das auf die Notwen digkeit hinweist, aktiv Massnahmen zur Regenera tion unserer Ernährungssysteme zu ergreifen. Lokale Gemeinschaften, die erfolgreich auf die Erzeugung von gutem, sauberem und fairem Essen setzen, bezeugen die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und ihr Wille, die soziale Gerechtigkeit zu fördern. Über 3’000 Repräsentant:innen des Slow-Food-Netzwerks aus 130 Ländern sind zusammengekommen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und Lösungen vorzustel len. Im Laufe des fünftägigen Events wurden 350’000 Eintritte erfasst. In jedem Fall richtet sich der Aufruf von Terra Madre 2022 zur Erneuerung an uns alle: Wir brauchen eine Dijon, capitale gastronomique Die französische Stadt Dijon, ein Ort zum guten Leben und Hauptstadt der Region Burgund, ist im Mai als erste «Internationale Stadt der Gastronomie und des Weins» eingeweiht worden mit dem Ziel, die gastronomische Tradition, die zum Unesco-Welterbe gehört, des transal pinen Landes zu fördern. Im November 2010 hat die UN-Behörde für Wissen schaft, Bildung und Kultur das gastronomische Essen nach französischer Art in das immaterielle Kulturerbe der Menschheit aufgenommen. Aufgrund dieser Erkenntnis beschloss die Pariser Regierung, ein Netz von Citadelles de la gastronomie einzurichten. Vier Städte wurden ausgewählt, jede mit einem anderen Thema: Lyon-Ernährung und Gesundheit, die nachhal tige Ernährung von Paris-Rungis und ihre verantwor tungsvolle Gastronomie, Tours-Human- und Sozialwis senschaften sowie Dijon-Weinbau und Weinkultur. Dijon, die für ihren Senf weltberühmt ist, ist auch der

Ausgangspunkt der berühmten Route des Grands Crus , eine Weinroute der französischen Region Burgund, die einige der besten Weine der Welt hervorbringt. Dijon wurde vor kurzem zum neuen Sitz der Internatio nalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) ernannt mit 48 Mitgliedsstaaten und tausend Experten.

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