Stark Vital Nr. 26

Repor tage

Körperstatik Das «Ei des Kolumbus» in der menschlichen Körperhaltung?

Jean-Pierre Schupp im Gespräch mit Liliane Elsig, Tochter des Entwicklers der «Physiometrie Static nach Alfred Elsig“ - ihrem Vater aus dem Wallis. Bevor ich in das Interview einsteige, hier eine Zusammenfas sung wie sie wohl so viele Sportler:innen in ihrer Sportkarriere kennen. Körperliche Leiden wie Rückenschmerzen, Nacken verspannungen, Hüft-, Fuss und/oder Knieschmerzen beim Laufen, Sehnenentzündungen usw. Vor zwei Jahren habe ich zum ersten Mal Fast Walking Stöcke ausprobiert und bin in der Tat extrem schnell den Berg hier in Locarno bis zu den Monti di Lego hochgeprescht und leider dann viel zu schnell auch wieder heruntergelaufen. Am Tag danach extreme Schmerzen in der linken Aussensehne beim Knie. Dr. Google konsultiert. Für mich war es klar; «Runners Knee» oder eben Läuferknie. Überbelastung und somit Reizung der Sehnen. Aber auch nach einigen Tagen und Wochen löste sich dieses Problem nicht wirklich. Ich konnte zwar weiterhin Krafttraining machen ohne Probleme, auch mit schweren Gewichten trainieren, aber beim 100m Sprint begannen die Probleme echt zu eskalieren. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würde mein linkes Knie auseinanderbersten wie im Film «Forrest Gump», als beim jungen «Tom Hanks» als Kind die orthopädischen metallischen Knieschützer auseinander brachen. Klar ist, dass ich seit bald 2 Jahren nie mehr über 50% meiner Leistung im 100m Lauf gesprintet bin. Ja, manchmal konnte ich nur Schritt für Schritt die Treppe heruntergehen, d.h. linkes Bein vor, dann rechtes Bein zum linken, dann wieder eine Stufe runter. Wahnsinn. Bin von Pontius (Hausarzt, Sportarzt) zu Pilatus (Osteopathie, Physiotherapie) gerannt und nichts hat wirklich das Problem, d.h. die Ursache gelöst. Alles war nur Symptombekämpfung.

Ich habe Frau Liliane Elsig am SSAAMP Symposium im Mai in Zürich getroffen und wir kamen ins Gespräch u.a. zum Thema «Körperanalyse». Kurz darauf hat sie mich in ihrer Praxis in Affoltern am Albis durchgecheckt, d.h. verschiedene Fuss- und Körpermessungen durchgeführt und siehe da: Mein linkes Bein ist kürzer als das rechte!

JPS: Liliane, als Du mir sagtest, dass mein linkes Bein kürzer sei als mein rechtes dachte ich schon, voilà. Jetzt bin ich auch ein Sportkrüppel, fertig mit den 100m Sprints. LE: Natürlich bist Du KEIN Sportkrüppel! Über 90% aller Frauen und Männer haben ungleich lange Beine. Bei Dir ist das Problem erst später aufgetaucht, da Du sportlich immer sehr aktiv warst und Dein Körper durch die Musku latur das körperliche Defizit immer ausgeglichen, austariert hat. Unsportliche Menschen haben oft schon viel früher

Gelenk- und Muskelschmerzen. JPS: In einer Stunde hast Du einen Abdruck meiner Füsse gemacht, mit einem Stift die Abweichungen an meinen Knien aufgezeichnet, festge stellt, dass mein linkes Knie ca. 2cm und mein rechtes Knie ca. 1cm nicht im Lot ste

Liliane Elsig Jahrgang 1962

Langjährige Tätigkeit in eigener Praxis für Körperstatik

hen und somit durch Überlastung meine Aussen-Sehnen am linken Knie «Alarm» geschlagen haben. Wenn ich aber so auf die von mir eben gemachten Fussabdrücke schaue, sehe ich keinen Senkfuss oder so, im Gegenteil. Mein Fussabdruck sieht sehr gesund aus. LE: Beim Podogramm halte ich den Fuss in der Idealpo sition um Form, Grösse und Idealstellung für die Produk tion der Einlagen festzuhalten. Deshalb siehst Du auf dem Abdruck keine Fehlstellungen. Diese würden sich vor allem unter dynamischen Belastungen zeigen.

Info: www. praxis-für-körperstatik. ch

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STARKVITAL 60+ Nr. 26

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