Stark Vital Nr. 22

Edi torial

In der Tat sollte man Menschen mit weissem Haar respektieren, haben die meisten doch eine grosse Lebenserfahrung. Immer mehr werden sie aber diskriminiert (siehe meinen Artikel auf der Seiten 50 und 51) und leider auch missverstanden. Einem sehr guten Freund von mir wurde letztes Jahr für seine Leistungen in der Kampfsport welt eine sehr hohe Dan-Auszeichnung von einem Länderverband vergeben. Alle die diesen Mann kannten, wussten in diesem Land, was er alles in jungen Jahren an Wettkampftiteln erreicht hatte und was er zeitlebens für diesen Kampfsportverband bewirkt hat. Da wurde im Herbst ein neuer Weltverbandspräsident gewählt, der diesen älteren Herren nur vom Hörensagen kannte. Er kritisierte als eines seiner ersten Amtshandlungen, dass man einem unbekannten Mann solch einen hohen Orden (7. Dan Schwarzgurt Grad) verlie hen hat. Unglaublich, aber wahr. Hier in der Schweiz hatte eine Bekannte vor bald 30 Jahren einen Stretching-Kurs bei Karin Albrecht absolviert und dafür ein Diplom von der Krankenkasse SWICA erhalten, die das alles organisiert hatte. Unterschrieben wurde dieses Stretching-Diplom nicht etwa von Karin Albrecht, sondern von einem Direktor und einem Vize-Direktor der SWICA. Wo sind diese beiden Herren heute geblieben? Pensioniert, verstorben? So geht in vielen Firmen, egal in welchem Industriezweig, die durch den Generationen wechsel viel Wissen verloren. Vor 30 Jahren war die SWICA Krankenkasse in der Schweiz in Sachen Zusammenarbeit mit Fitnesscentern, d.h. «Prävention durch Muskeltraining» absolut führend gewesen. Hätten die Nachfolger der damaligen Direktion die SWICA auf diesem Gesundheitskurs gehalten, wären die Fitnesscenter während der Corona-Pandemie nicht geschlossen worden, weil "NICHT SYTEMRELEVANT". Im Gegenteil, man hätte das Wissen, dass Muskeltraining das Immunsystem enorm stärkt, bis nach Bundesbern ge bracht... ...aber eben. Neue Direktoren müssen zeigen, dass sie neue Ideen haben und am Schluss realisiert MANN, dass in den meisten Fällen, der Mensch und eben auch seine Entschei dungen, privat oder beruflich, ihn oder seine Projekte zwei Schritte nach vorne bringen, aber garantiert auch wieder einen Schritt zurückwerfen. Philosophisch betrachtet müsste der Mensch eigentlich immer wieder eine zweite Chance erhalten, viele nützen diese auch Zeit ihres Erdenlebens. Reicht diese Zeit aber nicht aus wegen Unfalltod, Krankheitstod, altersbedingter Tod, wird wohl das himmlische System dafür sorgen, dass wir Menschen immer wiedergeboren werden, bis wir es «gecheckt» haben. Eigentlich eine logische Erklärung, oder? Ihr Jean-Pierre Schupp Die Menschheit ist dazu verdammt, zwei Schritte nach vorne zu gehen, um wieder einen zurück zu treten.

Jean-Pierre Schupp

Jahrgang 1954

Lebenslauf und Kontaktaufnahme: www.starkvital.ch

STARKVITAL 60+ Nr. 22

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