Stark Vital Nr. 21

Gabriela Ghenzi Kolumne

D i e H e i l u n g des Körpers p o s i t i v beeinflussen

Keine Erfahrung kann festgehalten wer den. Warum? Weil jede Erfahrung ein Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Somit geht jede Erfahrung, jedes Erleb nis zu Ende und somit kann ich nur erle ben, was gerade ist. Ich kann das Erleb nis nicht festhalten, auch nicht seinen Wert. Würde ich es versuchen wollen, ist es, als würde ich den Atem festhalten wollen. Was würde dann passieren? Ich würde daran ersticken. Also das Fest halten an Dingen, die nicht existieren, ist eine Ursache von Leid. Eine zweite Ursache ist, nicht zu wissen, wer wir sind. Der dritte Leidensursprung ist die Angst vor der Vergänglichkeit, die daraus entsteht und die vierte ist die Identifikation mit sich selbst und fiktio nalen Identitäten und daran festzuhalten. Die fünfte ist die Angst vor dem Tod. Nun kennen wir die grundlegenden The men für menschliches Leid. So sollten wir versuchen, unsere wahre Identität zu finden, die nicht in Raum und Zeit liegt. Wenn wir uns wieder mit unserem Kern verbinden, können wir die Erfahrung geniessen und zur selben Zeit nicht mit ihr gebunden sein. Wenn wir mit unse ren Erfahrungen jedoch gebunden sind, heisst dies, wir sind mit unserem Karma verbunden.

Folge 5 einer 6-teiligen Serie In Folge 4 ging es darum, wie Entzün dungen im Körper entstehen. Nun wol len wir uns darauf konzentrieren, wie wir reagieren können, wenn aufgrund von diesen Entzündungen Schmerzen oder Krankheiten auftreten. Bereits im Wort liegt die Essenz. Eine Entzündung, Inflammation (lat. inflammatio), ist eine körpereigene Reaktion auf schädliche Reize, die sich durch die Entzündungs zeichen wie Überwärmung, Rötung, Schwellung, Schmerz und funktio nelle Einschränkung äussern. Dies ist ein deutliches Zeichen, welches es zu beachten gilt. Daher gilt es, das System zu beruhigen, herunterzufahren, innezu halten und nicht einfach ignorieren, eine Schmerztablette einwerfen und weiter rennen. Der Schmerz erfordert es, dass wir die Wahrnehmung auf den Schmerz lenken. Wenn wir uns ihm widersetzen, wird es nur schlimmer. Daher empfiehlt es sich, die Sinne zu schliessen und die Wahrnehmung nach innen und auf den Schmerz zu richten. Dies, ohne ihn zu bewerten oder zu verurteilen, sondern nur die Wahrnehmung auf ihn lenken, ohne etwas zu tun, ohne Absicht. Ein fach reine Wahrnehmung, während wir den Atem fliessen lassen. Da Wahrnehmung Bewusstsein ist und Bewusstsein Selbstregulierung, ist dies das Beste, was wir tun können. So ist es gut, wenn wir uns im Vorfeld bereits mit Meditation auseinandergesetzt und uns darin geübt haben. In der Medita tion geht es u.a. darum, abzutauchen, den Gedankenfluss zu reduzieren, bis wir auch noch den letzten Gedanken fal len lassen können. So werden wir ganz ruhig bis zum Punkt der Transzendenz, wo es kein Mantra und keinen Gedan ken mehr gibt.

An diesem Punkt gibt es keine Schmer zen mehr, denn wenn der Schmerz transzendiert, ist er weg. Schmerz ist in der Welt, in der «Raumzeit», der Kausa lität. In der Transzendenz jedoch gehen wir darüber hinaus. Und natürlich müs sen wir die darunter liegende Krankheit erkennen und behandeln. Der Schmerz hilft uns dabei, dran zu bleiben und den Ursprung erfahren zu wollen. Es gibt da aber noch eine andere Ursa che, die Menschen leiden lässt, ein Leid, das nur bei Menschen auftritt, welches oft der Ursprung von Entzündungen, Schmerzen und Krankheit ist. Es fängt meistens ganz banal an. Wieso hat mein Bruder mich nicht zurückgerufen? Wieso wurde ich von der Verkäuferin übersehen? Oder eine andere «lächerli che» Sache dieser Art. Nur ein einziger Gedanke und schon fährt es los, das Gedankenkarrusell! Menschliches Lei den kommt vom Hinterfragen, was Tiere nicht tun. Warum müssen wir alt werden und sterben? Die Menschen haben Angst vor dem Älterwerden, vor Ablehnung. Aus diesen Ängsten geschieht dann genau das, was sie verhindern wollen - sie altern z.B. schneller, obwohl sie alles machen, um nicht zu altern. Dann ist da auch die gro sse Angst vor dem Tod. Man nennt dies existenzielles Leiden. Das geht über den körperlichen Schmerz hinaus, wobei es körperlichen Schmerz verursachen kann, aber die darunter liegende Sache ist ein Leiden, das vom Unwissen über die Realität führt. Es ist das Festhalten dessen, was nicht gehalten werden kann.

Mit dem Karma verbunden zu sein, bedeutet Leid. Von Karma frei zu sein ist Freiheit und somit Kreativität, denn ich kann wirken, ohne mich selbst dabei zu hindern. Und hier finden wir sie, die ultimative Heilung. Es gibt also körper liche, emotionale und geistige Heilung und letztendlich ist Heilung die Rückkehr oder die Erinnerung an die Ganzheit, daran was wir wirklich sind. Gesundheit, Heilung, Heiligkeit, Ganzheitlichkeit, alle diese Wörter sind dasselbe Wort. In der nächsten Folge von Stark & Vital werden wir das Thema vertiefen. Es wird darin auch explizit um das Körperliche und die DNA und um einen ganzheitli chen Heilungsansatz von Körper, Geist und Seele gehen.

Gabriela Ghenzi Jahrgang 1965 Lebenslauf und Kontaktaufnahme: siehe www.chivasun.ch Info: www.optilution.ch

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STARKVITAL 60+ Nr. 21

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