Stark Vital Nr. 20
Er nährung
FOOD WASTE Nahrungsmittelverlust und -verschwendung Der 29. September ist Internationaler Tag des Bewusstseins für Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Natio nen (FAO) präsentierte 2011 die Schätzung, dass jedes Jahr etwa ein Drittel der weltweiten Lebensmittel verloren gehen oder verschwendet werden. Die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung fordert deshalb die Halbierung der weltweiten Pro-Kopf-Lebensmittelverschwen dung auf Einzelhandels- und Verbraucherebene bis 2030 sowie die Reduzierung von Lebens mittelverlusten entlang der Produktions- und Lieferketten.
Rund 1,3 Milliarden Tonnen Nahrung welt weit landen jährlich im Abfall. (FAO) Lebensmittelverschwendung ist hauptsächlich auf folgende Umstände zurückzuführen: • Landwirtschaft : Falsche Lagerung, Schädlingsbe fall, Unwetter, nicht genügend Abnehmer • Industrie : Transportschäden, falsche Lagerung, Über produktion und technische Ursachen in der Produktion • Detailhandel : Frische Produkte, deren Form, Grösse und Farbe nicht den üblichen Anforderungen entsprechen • Haltbarkeit : Lebensmittel kurz vor, an oder nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum • Haushalte und Gastronomie : Übermässige und nicht richtig geplante Einkäufe 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittelverluste fal len in der Schweiz pro Jahr an. Das entspricht 330 Kilogramm pro Person und Jahr oder etwa einem Viertel der Treibhausgase, die wir durch unsere Ernährung verursachen. (BAFU) Lebensmittelverschwendung ist teuer, umwelt- und klimaschädlich: Weniger Lebensmittelverluste und -abfälle würden zu einer effizienteren Landnutzung und einer besseren Bewirtschaftung der Wasserressourcen führen, was sich posi tiv auf den Klimawandel und die Lebensgrundlagen auswirken würde. Den Abfall reduzieren: Der Welthunger ist auf dem Vor marsch. Wir sind alle zu einem gewissen Grad für den soge nannten Food Waste verantwortlich. Als Gründe sieht das Bundesamt für Umwelt (BAFU) die geringe Wertschätzung von Lebensmitteln durch die Bevölkerung sowie das fehlende Wis sen über Haltbarkeit und Lagerung. Pro Kopf könnte man die Abfallmenge um 60 Kilogramm pro Jahr reduzieren.
Mit rund einem Drittel Anteil gehört der End konsument zu den Hauptverursachern. (WWF) Verbraucher – das sind wir alle. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Lebensmittel im Überfluss verfügbar sind. Es genügt, in einen Supermarkt zu gehen, um zu staunen. Dennoch verges sen wir nicht, welche Leistung, Ressourcen sowie Energiever brauch eigentlich hinter den vollen Regalen stehen. Es ist an der Zeit, ein neues Bewusstsein zu entwickeln und sorgfältiger mit Lebensmitteln umzugehen. Weil Nahrung Leben ist und nicht jeder den glei chen Zugang dazu hat.
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STARKVITAL 60+ Nr. 20
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