Stark Vital Nr. 19

Sport im Alter

Progressives dynamisches Krafttraining (DRT) ist das wohl effektivste Mittel zur Prophylaxe und Therapie der Sarkopenie des älteren Menschen.

säule (LS) sowie der skeletale Muskel massenindex (SMI via DXA). Ergebnis Nach 12-monatiger Studiendauer zeigten sich signifikante Unterschiede (TG: 1,6±4,1% vs. KG: -2,5±4,3; p<0,006) für die BMD-LWS zwi schen den Gruppen. Parallel dazu stieg der SMI in der EG signifikant an (3,6±2,8%) und nahm in der KG (-1,2±2,0%) signifikant ab (p<0,001). Die Bindung an das Programm war mit einer Anwesenheitsrate von über 95% und einer Aussteigerrate von jeweils zwei Teilnehmern sehr hoch. Verletzungen oder trainingsbedingte, unerwünschte Nebeneffekte wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerung Zusammenfassend ist ein konsequent überwachtes und sorgfältig eingeführ tes HIT DRT Protokoll an Geräten hocheffektiv, durchführbar, attraktiv und sicher und somit unein geschränkt geeignet, Sarkopenie und Osteopenie/Osteoporose bei älteren Männern mit einer Osteosarkopenie zu adressieren.

Vice versa ist die positive Wirkung isolierten Krafttrainings auf die Osteo penie/Osteoporose bei Männern nicht gesichert. Ob und inwieweit insbesondere ältere Männer mit einer Osteosarkopenie, also geringer Mus kel- und Knochenmasse, von einem DRT profitieren können, ist Ziel der vorliegenden FROST-Studie. Methode Dreiundvierzig Männer 73-91 Jahre alt mit Osteosarkopenie wurden ran domisiert einer Krafttrainings-(TG: n=21) oder einer Kontrollgruppe (KG: n=22) zugeordnet. Die TG führte ein progressives, periodisiertes Einsatz DRT an Geräten mit hoher Intensität, Anstrengung und variabler Bewe gungsgeschwindigkeit zweimal/ Woche durch (HIT-DRT), während die KG ihren Lebensstil beibehielt. Beide Gruppen erhielten Protein-, Vitamin D und Kalzium. Studienendpunkte waren die Knochendichte (integrale BMD via QCT) an der Lendenwirbel

Prof. Dr. Wolfgang Kemmler Jahrgang 1964 ist Leiter des Osteoporose Forschungs zentrums am Institut für Medizinische Physik der Friedrich Alex ander Univer sität Erlan gen-Nürnberg. Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit sind klinische Studien mit Schwerpunkt „Sport, körperliches Training, alternative Trainingstechnologien und gesund heitliche Risikofaktoren. Daneben beforschen Professor Dr. Kemmler und seine Forschungsgruppe sehr intensiv den Bereich „Sport und älte rer Mensch“ sowie die Optimierung von Trainingsprotokollen im Breiten- und gesundheitssportlichen Seg ment. Neben der Autorenschaft in über 300 Fachartikeln ist Professor Dr. Kemmler bei über 30 nationalen und internationalen, medizinischen und sportwissenschaftlich orientier ten Fachzeitschriften als Gutachter tätig. Der Sport- und Trainingswis senschaftler ist als ambitionierter Sportler besonders dem Rennrad sport verbunden. Mai l : wolfgang.kemmler@imp.uni erlangen.de

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