Stark Vital Nr. 18

Er nährung

Tierwohlrating auf Fleischverpackungen Als erster Detailhändler der Schweiz kennzeichnet Lidl seine Fleischprodukte mit einem Tierwohlrating des Schweizer Tierschutz STS

Mit dem vierstufigen Rating, das direkt auf den Fleischverpa ckungen angebracht wird, will Lidl Schweiz die Transparenz in Sachen Tierwohl maximieren, wie der Discounter in einer Mittei lung schreibt. Deshalb bringe Lidl eine «transparente und ein fach verständliche» Bewertungsskala direkt auf seinen Fleisch verpackungen an. Dazu Andreas Zufelde, Chief Commercial und Marketing Officer bei Lidl Schweiz: «Mit dem Schweizer Tierschutz STS haben wir einen idealen und unabhängigen Partner gefunden, der uns auf diesen Weg unterstützt, aber Die neue Kennzeichnung, die zusammen mit dem Schweizer Tierschutz STS entwickelt wurde, ist ab Frühjahr 2021 auf den ersten Frischfleischprodukten und in allen 150 Filialen landesweit verfügbar. Für den Tierschutz sei es sehr schwierig, die Kunden zu errei chen, die vor einer Kaufentscheidung vor dem Regal stehen. Das Rating auf der Verpackung sei dabei ein hilfsreicher Schritt. Lidl werde möglicherweise die Konkurrenz unter Zugzwang setzen. 4-Stufen-Modell Die Produkte werden auf einer Skala von A bis D bewertet, wobei «A» die bestmögliche Bewertung in Bezug auf das Tier wohl darstellt. Die Bewertung erfolgt laut Mitteilung ausschliess lich und unabhängig durch den Schweizer Tierschutz STS – Lidl Schweiz hat keinen Einfluss auf die Bewertung der Produkte. auch im Sinne des Tierwohls weiter fordert.» Erstes Ranking direkt auf Verpackung

In die Bewertung fliessen unter anderem die folgenden Faktoren ein: • Wird die gesamte Lieferkette unabhängig kontrolliert? • Wie geht es dabei den Tieren (Gesundheit, Zuchtbedin- gungen)? • Welche Lebensbedingungen gelten für die Tiere (Ausleben eines arttypischen Verhaltens, Flächenverfügbarkeit, Auslauf oder Weidegang, Licht, Temperatur und Lärmqualität)? • Wie und warum werden Medikamente / Antibiotika eingesetzt? • Wie werden die Tiere transportiert und geschlachtet? • Werden die Produzenten kostendeckend abgegolten? Laut der Europäischen Union ist es dringend, die Essgewohn heiten der Bürger in den Griff zu bekommen. Aus diesem Grund wurde von Brüssel ein Plan für eine verpflichtende Nährwert kennzeichnung angeordnet, die angeben soll, welche Lebens mittel und alkoholischen Getränke potenziell krebserregend sind. Die Etikettierung soll die Verbraucher vor den Gesundheitsrisiken warnen, die sich aus dem häufigen Verzehr von bedenklichen Lebensmitteln ergeben, "damit die Verbraucher eine infor mierte Entscheidung treffen können" . Zu den gesundheitsge fährdenden Lebensmitteln gehören rotes Fleisch und Wurstwa ren, weil ihr übermässiger Verzehr mit erhöhtem Krebsrisiko in Verbindung gebracht wird. Das Projekt zur Krebsbekämpfung wird in den Jahren 2022 2023 starten. Für dessen Finanzierung stehen 4 Milliarden Euro zur Verfügung, so die Europäische Kommission. Die Fleisch-Hersteller sind verärgert Die Entscheidung der EU hat bereits Reaktionen in der Fleischin dustrie ausgelöst, nach dem Motto "Es ist nicht das Produkt selbst, das gefährlich ist. Es geht um die Menge, die man einnimmt." Aber Europa scheint nicht umkehren zu wollen. Eine andere Massnahme, die seit Jahren auf internationaler Ebene diskutiert wird, soll Fleisch vermehrt besteuern zum Ausgleich von Kosten, die aus Umweltschäden im Zusammenhang mit der Fleisch Herstellung entstehen.

EU: Plan zur Krebsbekämpfung Warnetiketten auf rotes Fleisch und Wurstwaren

Europa verzeichnet eine zu hohe Anzahl an Krebsfälle. Daher will die Europäische Union gezielte Massnahmen ergreifen, dar unter die Einführung einer Kennzeichnung von Lebensmitteln, die als besonders gesundheitsschädlich gelten - im Fadenkreuz stehen rotes Fleisch und Wurstwaren.

Zahlen können eine Menge erklären. Alarmierend ist in diesem Fall die Zahl der Menschen, die im Jahr 2020 in ganz Europa an Krebs erkrankten: 2,7 Millionen Bürger, von denen 1,3 Millionen ihr Leben verlor, warnt die Europäische Kommission. Heute gibt es über 12 Millionen Überlebende nach Krebs in Europa. Ohne rechtzeitiges Eingreifen könnte diese Zahl laut Daten von ECIS (European Cancer Information System) bis zum Jahr 2035 um 24 Prozent weiter steigen und damit zur häufigsten Todesur sache in der EU werden. Etwa 40 Prozent der Krebsfälle sind schätzungsweise vermeidbar.

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