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Rotes Fleisch: Risiko für den Darm Zu viel rotes Fleisch begünstigt die Entstehung von Darmkrebs

Die WHO warnt: Fleischkonsum in Grenzen halten

Darmkrebs zählt zu den drei häufigsten Krebsarten welt weit. Gerade bei Menschen im jungen und mittleren Alter von 20 bis 50 Jahren ist in letzter Zeit ein kontinuierli cher Anstieg bei den Neuerkrankungen zu verzeichnen. Dies wird mit veränderten Ernährungsgewohnheiten in Zusammenhang gebracht, unter anderem dem übermä ssigen Verzehr von rotem Fleisch. Bei einem erhöhten Konsum von rotem Fleisch, steigt das Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Schon früher wurde vermutet, dass die im Fleisch enthaltene organi sche Verbindung Häm-Eisen ins Gewicht fällt. Es handelt sich dabei um einen Eisen-Protein-Komplex, der eine wichtige Komponente des roten Blutfarbstoffs Hämoglo bin ist. In roten Fleischsorten ist das für den Sauerstoff transport verantwortliche Hämoglobin in hohen Konzen trationen enthalten. Im Rosigen steckt genau die Gefahr, mahnen Experten: Der Stoff, der dem Fleisch seine rote Farbe gibt, ist eben das Häm-Eisen. Um zu verstehen, welche Rolle Häm-Eisen in diesem Kontext spielt, ist es einem Forscherteam unter Leitung von Professor Jörg Fahrer aus der Lebensmittelchemie und Toxikologie an der Technische Universität Kaisers lautern gelungen, die toxische Wirkung von Häm-Eisen in gesunden Darmzellen zu beschreiben. Es wurde nachgewiesen, dass Häm-Eisen tatsächlich die Darm zellen schädigt und die Zellteilung fördert und ist somit ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Darmkrebs. Die Studie liefert in diesem Sinne einen bedeutsamen Die Wissenschaftler der Universität Kaiserslautern unter suchten das Eisen aus Fleisch und Wurstwaren und konnten zunächst zeigen, dass Häm-Eisen in physio logisch relevanten Konzentrationen, wie sie in unserem Darm auftreten können, Schäden an unserem Erbgut, der DNA verursacht. Ausserdem sind die Schäden an der Darmschleimhaut und in den Darmzellen umso höher, je mehr rotes Fleisch gegessen wird. Ein hoher Konsum von Häm-Eisen führt ferner dazu, dass beste hende Krebszellen besser wachsen und dem Immun system gegenüber stärker sind. Beitrag zum Verständnis dieser Korrelation. Häm-Eisen schädigt das Erbgut

Der Verdacht auf den Zusammenhang zwischen Fleisch konsum und Krebs ist allerdings nicht neu. Schon die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2015 verarbei tetes Fleisch, beispielsweise Wurstwaren und Schin ken, als krebserregend (Gruppe 1) und rotes Fleisch, beispielsweise von Schwein, Rind, Lamm oder Wild, als potentiell kanzerogen (Gruppe 2A) eingestuft.

Wo liegt dann die Grenze für den Konsum von rotem Fleisch? Der Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl erklärt, im Grossen und Ganzen sei der Konsum bis 300g pro Woche in Ordnung. Dann gäbe es einen grauen Raum von 400 bis 600g, aber oberhalb von 600g rotem Fleisch pro Woche werde einfach zu viel. Wurst sei unter anderem noch gefährlicher, denn dieses Lebensmittel sei noch krebserregender als rotes Fleisch. Die Empfehlung darum: Nicht mehr als ein Steak pro Woche. «Schliesslich macht die Dosis das Gift. Je höher die aufgenommene Menge an rotem Fleisch und damit am Häm-Eisen, umso stärker sind die Effekte in den Darmzellen. Und wer das Fleisch auch noch auf dem Grill verkohlt, riskiert zusätzliche Zellschä den. Deutlich weniger Fleisch sollte es sein» , so Dr. Matthias Ridl. KKLW – Ein Saal als Kunstwerk, mitten in der Schweiz. Modernste Infrastruktur. Sehr gute Akustik. Für Vorträge, Schulungen und Kongresse.

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