Stark Vital Nr. 17

Repor tage

GEGEN ANGST HILFT WISSEN! Teil 2 UNSER IMMUNSYSTEM Unser moderner Lebensstil schwächt zunehmend unser Immunsystem. Wir haben ein System, das sehr leistungs fähig wäre, die Eindringlinge in Schach zu halten. Doch wir achten zu wenig auf dieses Immunsystem oder viel leicht wissen wir auch nicht, wie wir das wirklich anstellen sollten. Wir haben zwei unterschiedliche, jedoch miteinander verbun dene Immunsysteme (siehe Stark & Vital Nr. 16). Das eine ist das angeborene und das andere das erworbene Immunsys tem. Das erworbene Immunsystem ist das System mit einem Gedächtnis. Sobald es gelernt hat, einen „Feind“ nach einer ersten Infektion oder auch nach einer Impfung zu erkennen, erinnert es sich daran und bekämpft diesen mit einer soge nannten Immunantwort. Die erste Verteidigungslinie ist jedoch unser angeborenes Immunsystem. Dieses ist tagtäglich zugegen und die „Kämp fer“ sind ständig aktiv. Dieses sehr komplexe System kann und wird durch unseren Lebensstil beeinflusst – positiv oder auch negativ (siehe Abbildung auf Seite 46 in Stark & Vital Nr. 16). Diesen Punkten widme ich mich nun in meiner Ausführung. BIOLOGISCHES ALTER Das Altern und das Älterwerden sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das Älterwerden, also das chronologische Alter, kön nen wir nicht stoppen, denn das unterliegt dem Lauf der Zeit. Doch unser metabolisches Alter oder biologisches Alter, also das Altern unserer Organe und unseres Körpers, können wir sehr wohl beeinflussen und somit unser Immunsystem stärken. Gott sei Dank wurde die Theorie, das Altern sei eine Art „Ver schleiss-Modell“, widerlegt. Dieses überholte Verschleiss Modell geht einher mit der Abnutzung des Gewebes und der Organe, mit der Einschränkung der Mobilität und natürlich kommen dann auch die sogenannten „altersbedingten Krank heiten“ hinzu. Je länger wir leben, desto mehr Verschleiss haben wir. Diese „Verschleiss-Modell“-Theorie ist fatal, denn viele Menschen geben sich dieser Theorie hin, verfangen sich so in einer Abwärtsspirale und in einer Ausrede, ihre Aktivität einzuschränken. Doch wir können dieses Altern, das biologische Altern, positiv beeinflussen – durch einen aktiven und gesunden Lebensstil, der nicht bedeutet Kasteiung, sondern Lebensfreude, Mobili tät, Gesellschaft usw.. RAUCHEN / DROGEN Dazu muss ich mich jetzt nicht wirklich äussern. Hören Sie auf zu rauchen, wenn Sie es noch nicht getan haben. Das Wichtigste ist die Frage: «Wie höre ich auf?». Rauchen ist eine Gewohnheit und es ist verdammt schwer sich dieser zu entle digen. Versuchen Sie diese körperliche Sucht mit einer alter nativen Tätigkeit zu ersetzen.

Na ja, auf Drogen jeglicher Art ist es besser zu verzichten. Nicht nur, dass Drogen einem selbst sehr viel Schaden zufü gen – denken Sie an die Bereicherung Krimineller, den heim lichen Transport und an die Verteilung an die Konsumenten – viele Drogen sind mit sehr viel „Blutgeld“ belastet, da illegal. PSYCHE – SCHLAF – STRESS DIE PSYCHE . Sicher haben auch Sie schon bemerkt, dass sich seelische Probleme oft auch körperlich bemerkbar machen. „Dieses Gespräch morgen liegt mir im Magen“ oder bei Liebeskummer „das bricht mir das Herz“, „ich ärgere mich Gift und Galle“, usw. sind Redensarten in unserer Umgangs sprache, die wir so locker dahersagen. Doch in all diesen Aus drücken steht der enge Zusammenhang zwischen Körper („Soma“) und Seele („Psyche“). Daran können wir ersehen, wie sich beide wechselseitig beeinflussen. Es gibt eindeutig ein Zusammenspiel von Seele und Körper. Denn leidet die Psyche, geht es dem Körper schlecht. Lan ganhaltende Schmerzen, Isolation, Angst – hier spüren wir die Auswirkungen in beide Richtungen. Der Grund dafür ist, dass zwischen Gehirn und dem restli chem Körper ein reger Austausch von Blut, Botenstoffen und elektrischen Signalen stattfindet. Das medizinische Fachge biet der Psychosomatik befasst sich mit diesem Zusammen hang. Die psychosomatische Medizin betrachtet den Men schen ganzheitlich und widmet sich denjenigen Krankheiten und Beschwerden, die durch psychische und psychosoziale Faktoren massgeblich mit verursacht werden. Viele körperliche Beschwerden haben oft psychische Ursa chen und diese psychischen Ursachen wirken sich auch wie der negativ auf unser Immunsystem aus. Die Aufforderung, wieder einmal zu lachen, die Dinge positiv zu sehen ist die angenehmste Möglichkeit, etwas für Ihre Gesundheit zu tun. Und diese hat garantiert keine Nebenwirkungen. Lachen Sie daher, wann immer Sie Gelegenheit dazu haben. DER SCHLAF. Schlafen ist für den Körper und den Geist eine wichtige Zeit der Regeneration. Im Schlaf finden viele Repara turen statt und daher ist es wichtig für einen ruhigen Schlaf zu sorgen und das Bett zum Schlafen und nicht zum Arbeiten zu nutzen. Aber auch ein zu langer Schlaf kann sich auf die Dauer negativ auswirken. Eine optimale Schlafdauer ist zwischen sechs und acht Stunden. Der Schlaf sollte auch erholsam sein, d.h. am Morgen sollten Sie ausgeruht sein. Schlafmangel wird vom Körper als eine Form von Stress wahrgenommen und das wiederum führt zu einer verminder ten Immunantwort und somit zu einer Schwächung unseres angeborenen Immunsystems. Haben Sie Probleme mit dem Einschlafen, Durchschlafen oder einem erholsamen Schlaf – versuchen Sie es doch einmal mit einen 30-minütigen, ent spannenden Spaziergang und entfernen Sie mögliche Lärm- und Lichtquellen. STRESS. Stress ist Belastung für den Körper und wer stän dig unter Anspannung lebt, sich auspowert, setzt sich der Gefahr aus, schneller zu altern und krank zu werden. Wenn Du es eilig hast – gehe langsam, das wäre sinnvoll. Bei Stress schüttet der Körper Adrenalin aus. Dieses bringt Symptome

Sylvia Gattiker, Jahrgang 1956 MA Prävention und Gesundheits management, Schwerpunkte: BGM (Betriebliches Gesundheitsmange ment) und Gesundheitsförderung im Alter. Fachtherapeutin für moderne Orthomolekular Medizin und Medical Wellness SFGU.

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