Stark Vital Nr. 17

Gesund heit

Palliative Care Der Begriff «Palliative Care», abgelei tet von der lateinischen Wurzel «palli are» gleich verhüllen, wird international verwendet. Darunter versteht man alle Massnahmen, die das Leiden eines Patienten in einem irreversiblen Zustand lindern, wenn die Krankheit nicht mehr auf heilende Therapien anspricht, und ihm so eine bestmögliche Lebensquali tät bis zum Ende verschaffen. Gute Lebensqualität bis ans Lebensende

Palliativpflege kann in einer Vielzahl von Kontexten angeboten werden, darunter in Krankenhäusern, ambulanten, pflege rischen und häuslichen Einrichtungen. Die palliativen Massnahmen sollen: s 3CHMERZEN UND ANDERE BELASTENDE Symptome lindern; s DEN 0ATIENTEN UNTERSTàTZEN SO LANGE wie möglich aktiv zu bleiben; s SOZIALE PSYCHISCHE UND SPIRITUELLE Aspekte integrieren; s DEN 4OD WEDER BESCHLEUNIGEN NOCH verzögern; s DAS 3TERBEN ALS NORMALEN 0ROZESS erachten; s DIE 7àRDE DES -ENSCHEN BEWAHREN s "ETROFFENE UND IHRE !NGEHÚRIGEN BEI DER 3UCHE NACH GEEIGNETEN 4HERAPIE und Betreuungsangeboten unterstüt zen; s !NGEHÚRIGE WËHREND DER +RANKHEIT begleiten; s !NGEHÚRIGE UNTERSTàTZEN +RANKHEIT UND 4RAUER ZU VERARBEITEN Bundesrat will Palliative Care weiter fördern Der Bundesrat will die Betreuung und Behandlung von Menschen am Lebens ende weiter verbessern. Der Zugang zu den Angeboten der Palliative Care soll für alle Menschen in der Schweiz mög lich sein, unabhängig von Diagnose oder Wohnort.

Zudem sollen Fachpersonen die Pati enten und ihre Angehörigen dazu befä higen, selbstbestimmte und wohlinfor mierte Entscheidungen zu fällen. Der Bundesrat stellt fest, dass die Angebote der medizinischen, pflegeri schen und psychosozialen Begleitung

Die Palliative Care berücksichtigt die ganzheitliche und umfassende Betreu ung und Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen und/ oder chronisch fortschreitenden Krank heiten. Die WHO definiert Palliative Care als eine Haltung und Behandlung, wel che die Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen verbessern soll, wenn eine lebensbedrohliche Krankheit vorliegt. Sie erreicht dies, indem sie Schmer zen und andere physische, psychoso ziale und spirituelle Probleme frühzeitig erkennt, immer wieder erfasst und ange messen behandelt.

und Behandlung von Menschen am Lebensende noch nicht ausreichend in die Gesundheitsversorgung integriert sind, obwohl in den vergangenen Jah ren bereits viele Massnahmen erfolg reich umgesetzt worden sind. Nicht alle Patientengruppen können gegenwärtig gleichermassen von diesen Leistungen profitieren. Angebote der Palliative Care Alle Patienten, die sich in der letzten Lebensphase befinden, sollen eine Behandlung und Begleitung erhalten, die medizinisch sinnvoll ist und sich an den individuellen Wünschen und Bedürf nissen ausrichten. Dazu müssen Ange bote der Palliative Care noch besser in die bestehenden Versorgungsstruktu ren integriert werden. Mobile, ambu lante und stationäre Angebote sollen bei Bedarf ausgebaut werden und den Menschen in allen Regionen zur Verfü gung stehen. Die Covid-19-Pandemie hat die wichtige Rolle der Palliative Care bestärkt. Die meisten Massnahmen, die der Bun desrat beschlossen hat, sollen gemein sam mit den Kantonen und den betroffe nen Akteuren im Rahmen der bestehen den Nationalen Plattform Palliative Care umgesetzt werden.

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