Stark Vital Nr. 17

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Kultiviertes Rindfleisch für die Bell Food Group

Neu: Michelin-Stern für veganes Restaurant in Frankreich Das Restaurant ONA, Origine Non Animale, in der Stadt Arès in der Nähe von Bordeaux im Südwesten Frank reichs wurde mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Eine echte Revolution! Es ist das einzige Restaurant im Land, das bisher ohne tierische Produkte und Derivate auskommt und die prestigeträchtige Auszeich nung erhalten hat. Eine Anerken nung, die die vegetarische Gastro nomie endgültig in den geschlos senen Kreis der französischen und globalen Gastronomie bringt. Unsere Ernährung verändert sich und damit auch der Begriff der «Haute Cuisine».

Im Juli 2020 beteiligte sich die Bell Food Group mit weiteren fünf Mio. Euro (zwei Mio. in 2018) am niederländischen Start up Mosa Meat, eines der weltweit führenden Unternehmen

für kultivier tes Rind fleisch aus dem Labor. Mit diesem Investment mit Weitblick sicherte sich die Bell Food Group früh zeitig den Zugang zu einer inte ressanten Produktions me t hode , denn künftig

könnte daraus eine zusätzliche ethische Alternative zur kon ventionellen Fleischproduktion werden. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls durchaus vielversprechend. Nach An gaben der Bell-Fachleute wird der weltweite Fleischkonsum bis 2030 jährlich um drei Prozent wachsen, und bis dahin könnte das Laborfleisch einen Marktanteil von zehn Prozent erreichen. Zudem unterstützt die Bell Food Group die Ent wicklungs- und Forschungsarbeiten mit ihrem Know-how als grosser Fleischverarbeiter in Europa. Nach wie vor ist die Herstellung von kultiviertem Rindfleisch sehr aufwendig und teuer. Aus diesem Grund liegt der Fokus von Mosa Meat in den kommenden Jahren auf der Entwick lung eines Produktionsverfahrens, um kultiviertes Rindfleisch in grösseren Mengen und zu einem vernünftigen Preis herzu stellen. Das Ziel ist es, Burger für rund zehn Franken anbieten zu können. LESERBRIEF an die TAGI-Redaktion, Ar tikel: ESSEN SIE, WAS SIE WOLLEN von Ernährungswissenschaftler Uwe Knop. «Ich konnte meinen Augen nicht mehr trauen, als ich den Artikel gelesen habe. Ist Herr Knop von der Fleischindus trie oder der Chemieindustrie bezahlt? Immer mehr Menschen essen kein Fleisch, weil sie viel leicht religiös sind, eine Ethik für das Tier haben, für den Umweltschutz sind oder vor allem etwas für ihre Gesund heit tun möchten. Die Argumente von Herr Knop sind so an den Haaren herbeigezogen, wie vor Jahren, als die Raucher gegen das NICHT RAUCHEN ins Feld zogen. Dass der TAGI es zulässt, einen Artikel überhaupt abzudrucken ist erstaun lich, denn der einzige, der davon profitiert ist Uwe Knop. Ich mag gar nicht hier noch viele Gegenargumente auf zählen, die den Artikel von Herrn Knop als Advertori al für die Fleischindustrie entlarven. Ich bitte die Ent scheidungsträger vom TAGI mein Mail hier einfach bis ins Jahr 2030 aufzubewahren. Spätestens dann würde das Redaktions-Team vom TAGI keinen solchen Artikel mehr abdrucken wollen, da bestimmt über 75% der ganzen Belegschaft sich vegetarisch, wenn nicht sogar vegan ernähren wird. Mit bestem Gruss, ein langjähriger Tages-Anzeiger Leser vom Lago Maggiore» JPS

Claire Vallée ist die Chefköchin und Unternehmerin, die das Restaurant betreibt, das 2016 dank Crowdfunding und «grüner» Kredite eröffnet wurde. Die traditionellen Finanzinstitute hatten ihr die Türen ge schlossen. «Sie sagten mir, dass die Aussichten für Ve ganismus und pflanzliche Ernährung zu unsicher seien» , erklärt die Köchin. Zusätzlich zu der begehrten Auszeichnung erhielt Claire Vallée auch einen grünen Stern, den Michelin im

letzten Jahr eingeführt hat, um Be triebe zu be lohnen, die nach ethi schen Ge sichtspunk ten arbeiten. Die Unter nehme r i n musste, wie

alle französischen Gastronomen, ihr Restaurant aufgrund der Covid-19-Einschränkungen vorübergehend schliessen.

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