Stark Vital Nr. 17

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Antibiotikaresistenzen Ein hochaktuelles Thema Antibiotika haben die Medizin revolutioniert, denn noch vor 100 Jahren waren in der Schweiz Tuberkulose und Lungenentzündungen häufige Todesursachen. Typhus, Cholera und Pest trugen früher dazu bei, dass jeder dritte Todesfall auf bakterielle Infektionen zurückzu führen war. Dann entdeckte der schottische Mediziner und Bakteriologe Alexander Fleming das Penizillin, und als es ab 1942 auf den Markt kam, erhöhten sich die Überlebenschancen bei Infektionen. Antibiotika sind daher eine wichtige Waffe im Kampf gegen viele bakte rielle Infektionskrankheiten geworden. Mediziner kön nen damit nicht nur die häufigsten Infekte behandeln, sondern auch Menschen schützen, deren Immunsys tem aufgrund von chronischen Erkrankungen, Chemo therapien oder chirurgischen Eingriffen geschwächt ist. Wie entstehen Antibiotikaresistenzen? Mit Antibiotikaresistenz wird die Fähigkeit einiger Bakterien bezeichnet, sich anzupassen und der Wir kung von Antibiotika zu widerstehen. Resistent wer

s :UCHTTIERE UND GEWISSE TIERISCHE UND PFLANZLICHE .AH rungsmittel können deshalb ebenso resistente Bakte rien enthalten. s 3IE KÚNNEN IN &LàSSE 3EEN UND 'RUNDWASSERRESER ven gelangen, obschon Kläranlagen im Abwasser 99 Prozent davon eliminieren, bevor sie das Wasser in die natürliche Umwelt einleiten. s $IE !USBRINGUNG VON 4IERDàNGER 'àLLE AUF BESTELLTEN Feldern kann auch zur Verbreitung von resistenten Bakterien führen, die sich auf Pflanzen vermehren, in das Grundwasser sickern oder in Flüsse und Seen geschwemmt werden können. s 4OURISMUS UND ,EBENSMITTELIMPORTE SIND DER schnellste Verbreitungsweg über die Landesgrenzen hinweg. Der weltweite Antibiotikaverbrauch in der Humanmedizin ist im letzten Jahrzehnt durchschnittlich um 36 Prozent gestiegen "!' Heutige Problematik Resistenztrends weltweit weisen eine Verminderung der Wirksamkeit von Antibiotika auf. Gewisse Infekti onen sind immer schwieriger zu behandeln. Im klini schen Kontext bedeutet dies, dass die Wirksamkeit der vorhandenen Therapien abnimmt und als Konsequenz Erkrankungsrate und Sterberate zunehmen. Gründe der Zunahme von Entwicklung und der Verbreitung von antimikrobiel len Resistenzen zugenommen. Mikroorganismen ent wickeln heute nicht nur vermehrt Resistenzen gegen einzelne, sondern öfters gegen mehrere Antibiotika klassen, sogenannte Multiresistenz. Der Hauptfaktor, der zu diesem Phänomen beiträgt, ist der häufige und UNSACHGEMËSSE %INSATZ DIESER -EDIKAMENTE :UDEM führt die Globalisierung zu einer fortschreitenden Ver breitung der Resistenzen weltweit. Die Dringlichkeit dieser Problematik wurde international auf politischer Ebene erkannt. KKLW – Ein Saal als Kunstwerk, mitten in der Schweiz. Modernste Infrastruktur. Sehr gute Akustik. Für Vorträge, Schulungen und Feste bis zu 140 Personen. Antibiotikaresistenzen Auch wenn die Resistenzent wicklung ein natürliches bio logisches Phänomen ist – die heute bekannten Resistenz formen existieren teilweise schon seit mindestens 30‘000 Jahren in unserer Umwelt – hat die Geschwindigkeit der

den also nicht die Menschen, sondern Bakterien, die sich vermehren und sich von einer Person auf eine andere übertra gen können. Solche Krankheitserreger können die Behand lung einer Infektion erschweren, verlän

gern oder im schlimmsten Fall sogar verunmöglichen. Jeder Einsatz von Antibiotika begünstigt die Entste hung resistenter Bakterien. Wo befinden sich resistente Bakterien? s )N 3PITËLER UND 0FLEGEHEIME KÚNNEN SIE DURCH +ON takt oder auch durch kontaminierte Oberflächen und Medizinprodukte übertragen werden. s 7ENN SIE NACH EINER !NTIBIOTIKA "EHANDLUNG AUFTRE ten, können von einem Menschen auf ein Tier über tragen werden oder umgekehrt. s 3IE KÚNNEN AUCH 2OHFLEISCH WËHREND DER 3CHLACH tung infizieren und Lebensmittelinfektionen verursa chen. Sie können zudem Milchprodukte, Eier, Fisch und Meeresfrüchte sowie Gemüse und Obst kontami nieren.

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