Stark Vital Nr. 14

Ultraschall wird von Delphinen bis zu 200’000 Hz gehört. Bestimmte Delphinarten sind grossartige Meister im Hören bis in die höchsten Höhen. Von uns Menschen werden Melodien im Bereich von 30 bis 4000 Hz gehört, und die Klangfarben gehen in den Bereich bis 22’000 Hz. Klang und Obertöne Ein Aspekt, der die Transformation essenziell unterstützt, sind die Obertöne. Obertöne sind ein Schwingungsphänomen, das wir im gesamten Kosmos finden. Jede Klangschwingung erzeugt zur Grundschwingung schnellere zusätzliche Schwingungen, die sich überlagern. Das ist ein natürliches, universelles Schwingungsverhal ten, unabhängig davon, ob es sich dabei um einen hörbaren Schall oder um eine Schwingung im atomaren, elektrischen oder kosmi schen Bereich handelt. Obertöne sind Klangschwingungen die sich vom Grundton abhe ben. Jeder Klang, jede Stimme hat Obertöne. Wir hören und wissen, dass keine menschliche Stimme gleich klingt wie die andere. Wie ist das möglich? Die Stimme setzt sich aus einer spezifischen Anzahl von Oberton frequenzen zusammen, die im Raum der unendlichen Frequenz möglichkeiten einzigartig ist. Die Stimme ist in ihrer Frequenzzu sammensetzung sehr persönlich und ganz und gar individuell. Die Klangfarbe, das Obertonfrequenz-Bouquet der eigenen Stimme, ist klanganalytisch präzise messbar und bestimmbar. Die Obertöne jedoch sind überpersönlich. Sie sind freischwe bend, universell, kollektiv. Sie haben die besondere Eigenschaft, sich gegenseitig zu verstärken, und sie klingen bei allen Menschen gleich, ob Mann oder Frau, alt oder jung, schwarz oder weiss. Obertöne sind Frequenzflügel, sie können uns einschwingen in das göttlich Seelische, und das Seelische findet in den Obertönen Lan deplätze ins Physische. In der Klangarbeit verwenden wir möglichst obertonreiche Inst rumente, weil sie differenziert, variationsreich, fein und adäquat auf die Notwendigkeit einer aktuellen Situation eingehen können. Klangschalen, Klanggabeln, therapeutische Stimmgabeln und die Stimme selbst sind die hauptsächlichen Klangquellen, die ich in der praktischen Arbeit verwende. Polychord und Monochord, Tanpura, Sitar, Klangliegen und Klangröhren sind weitere typisch obertonrei che Instrumente. Die Menschen wenden sich in diesen Tagen vermehrt der heilenden Qualität der obertonreichen und natürlich-reinen Klangerfahrung zu, und ich sehe mit Freude, dass sich Menschen aus unterschiedlichs ten Berufen für die ganzheitliche, sakrale Klangarbeit zu interessie ren beginnen.

1 Siegenthaler, S. und Risi, R.: DVD Klang-Reise – Mantras aus verschie denen Kulturen und Mysterienschulen, mit Begleitheft, Govinda-Verlag, 2012, zweite überarbeitete Neuauflage 2020 2 Siegenthaler, S.: Meditation – Verbin dung mit der inneren Quelle, Govinda Verlag, 2020 3 Risi, A.: Der radikale Mittelweg, 2009, erweiterte Auflage 2016 4 Risi, A.: Gott und die Götter, Govinda Verlag, 1996, siebte vollständig überar beitete Neuauflage 2020

Silvia Siegenthaler (geb.1962), eidg. dipl. Pädagogin und Komplementärtherapeutin in der Methode Craniosacraltherapie, sensitive Künst lerin, mit laufenden Ausstellungen, gibt Seminare, Vorträge und monatliche Meditationsabende in Bern. Im Januar 2020 erschien ihr Buch „Meditation – Verbindung mit der inne ren Quelle. Inspirationen auf pädagogi scher Grundlage“. www.introvision.ch

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